Benutzer:Katanga/Bahnhof Paray-le-Monial

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Empfangsgebäude, Gleisseite

Der Bahnhof Paray-le-Monial ist ein Kreuzungsbahnhof in der französischen Stadt Paray-le-Monial in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Er liegt an den Bahnstrecken Moulins–Mâcon und Le Coteau–Montchanin. Außerdem ist er Ausgangspunkt der Bahnstrecke Paray-le-Monial–Givors-Canal nach Givors.

Der Bahnhof wurde am 15. September 1867 mit der Eröffnung der Bahnstrecke Moulins–Mâcon (?) durch die Compagnie du Paris-Lyon-Méditerranée (PLM) in Betrieb genommen. Am folgenden Tag folgte die Betriebsaufnahme auf dem Abschnitt Paray-Montchanin. Am 22. August 1870 Compagnie des Dombes et des Chemins du fer du Sud-Est (DSE) die Strecke Paray-Mâcon in Betrieb. Mit dem Abschnitt zwischen Paray und La Mure-sur-Azergue wurde am 6. September 1900 auch die Verbindung nach Lyon aufgenommen.

Auf der eingleisigen Strecke von Mâcon über Charolles und Clermain nach Paray verkehrte ein Bummelzug, der für die 77 km zwei Stunden und 20 Minuten benötigte. Sie wurde am 15. Mai 1939 für den Personenverkehr zwischen Paray und Cluny und am 17. August 1953 für den Güterverkehr zwischen Charolles und Clermain stillgelegt.

Von dem Eisenbahnknoten profitierte die Stadt Paray-le-Monial immens. In den Jahren zwischen 1905 bis 1910 wurde in der Presse wiederholt die Einrichtung eines Bahnbetriebswerks mit Lokomotiv-Werkstätten in Paray diskutiert. Umgesetzt wurde das Projekt ab 1910 und - nach kriegsbedingter Verzögerung - erst 1921 fertiggestellt. Zugleich entstand auf dem Bellevuel-Hügel ein neues Wohnquartier mit einer Reihe kleinerer Wohnhäuser. Die Bahnarbeiter stellten ein bedeutendes Gewicht dar. Zwischen den beiden Weltkriegen lebten in Paray mehr als tausend Eisenbahnerfamilien, die ihr eigenes spezifisches Brauchtum und eigene Organisationen und Vereine (Musik- und Sportverein) gründeten, darunter der heute noch aktive Eisenbahnersportverein Union Sportive des Cheminots Parodiens (USCP). Der hohe Eisenbahneranteil strahlte auch auf die Kommunalpolitik aus. So wurde die Stadt in dieser Zeit von einer stabilen linken Mehrheit der Section française de l’Internationale ouvrière regiert.

Mit Einführung der elektrischen Traktion nach 1945 setzte ein allmählicher Bedeutungsrückgang ein. Die Werkstätten wurden aufgegeben.

Empfangsgebäude

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Als Bahnhofsgebäude wurde ein Typenbau verwendet, der in Variationen im Bereich der früheren PLM mehrfach zu finden ist. Es besteht aus einem zweigeschossigen und dreiachsigen traufständigen Mittelbau und je zwei Flügelbauten mit einem anderthalb- bzw. zweigeschossigen Kopfbau und eingeschossigen Verbindungstrakten.

Heute wird der Bahnhof im Regionalverkehr von Zügen des TER Bourgogne-Franche-Comté bedient. Züge verkehren nach Montchanin, Clermont-Ferrand, Lyon Perrache. Bis 2017 waren die Züge von Lyon über Paray-le-Monial und Nevers bis Orléans durchgebunden.

Auf dem Bahnhofsvorplatz befindet sich eine Stadtbushaltestelle. Der Bahnhof wird auch von den Bussen des TER Bourgogne-Franche-Comté-Netzes der Linie Digoin - Paray-le-Monial - Chauffailles - Lozanne und der Linie Paray-le-Monial - Moulins-sur-Allier bedient, beide zusätzlich zur Bahnstrecke Nevers - Lyon. Schließlich bedient die Buslinie 13 der Region Auvergne-Rhône-Alpes zwischen Le Coteau, Roanne und Le Creusot TGV den Bahnhof.

  • Association "Histoire de Paray-le-Monial": Paray-le-Monial. Malesherbes 1986, S. 108f.