Benutzer:Kieler Gruppe/Maritime Soziologie

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Maritime Soziologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Maritime Soziologie (von lat. mare „Meer“) ist eine Spezialisierung innerhalb der Soziologie, die sich mit sozialen Prozessen rund um die Schifffahrt in Küstenmeeren und auf hoher See und mit seegestützten politischen, wirtschaftlichen, militärischen, beruflichen, kulturellen brauchtumsmäßigen und religiösen Institutionen befasst.

Zur Thematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr Themenreichtum nähert sich also der allgemeinen soziologischen Theorie an. Diesen ging es bisher jedoch so konzentriert um festlandbezogenen Fragestellungen, dass die Maritime Soziologie praktisch als eine Spezielle Soziologie gelten kann. Während diesbezügliche Forschungen (z. B. von Ferdinand Tönnies [Arbeitskämpfe der Hafenarbeiter, Hafenstädte], Franz Borkenau [Mentalitätsauswirkungen der Völkerwanderung über See]) weit zerstreut publiziert wurden und werden, ist die Maritime Soziologie universitär nicht durchgesetzt. Mitteleuropäische Anläufe z.B. an den Universitäten Szczecin (Stettin) und Kiel sind immerhin festzuhalten. Jedoch erscheinen ihre Materien in den Lehrplänen der nautischen Fach- und Fachhochschulen, meist als Probleme der Fachausbildung und der Führung von Schiffsmannschaften.

Gesellschaftsprägungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ganze Kulturen weisen Eigentümlichkeiten auf, die ihre hohe Angewiesenheit auf die Herausforderung durch das Meer und seine Chancen und Gefahren wiederspiegeln. Dies gilt schon seit der Steinzeit (Seefischerei als Hauptnahrungsquelle von Insel- und Küstenbewohnern - s.a.: kjökkenmöddinger), zeigt sich in den Thalassokratien des Altertums (z.B. Karthago, Athen), in Sonderentwicklungen des Mittelalters (z.B. in Polynesien, auf Island), im Kolonialismus der frühen Neuzeit (z.B. Venedig, Portugal, die Niederlande) bis hin zum Kampf um die weltweite Seeherrschaft ab dem 18. Jh. bis heute (siehe: Großbritannien, die USA). Die sozialen Auswirkungen reichen vom alltäglichen sozialen Handeln und von den seemännischen Tugenden (vgl. Seemannsprache bzw. Tapferkeit) bis in Religion (vgl. Poseidon) und Aberglaubens-Formen (vgl. Klabautermann).

Heutige Fragestellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heutige Fragestellungen beziehen sich auf Organisationen auf See (z.B. Schiffsbesatzungen als „totale Institutionen“, Heuer-(=Lohn-)kämpfe, seegestützte Industrien der Fischverarbeitung oder der Ölförderung, Kriegsflotten, Seenotrettungswesen) und damit vernetzte Organisationen an Land (z.B. Deichbau, Seerechtsprechung und Seeämter, Schifffahrts- und Strompolizei, Schiffbau und Abwrackung, Giftmüllverklappung und Artenschutz, Seebäder und Tourismus, Handels- und Kriegsmarinen), Seebestattung.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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  • Munch, Peter, Sociology of Tristan da Cunha, Oslo: Dybwad, 1944
  • Welke, Ulrich, Der Kapitän. Die Erfindung einer Herrschaftsform. Münster: Westfälisches Dampfboot 1997
  • Clausen, Lars, Schwachstellenanalyse aus Anlass der Havarie der PALLAS, Bonn: Bundesverwaltungsamt – Zentralstelle für Zivilschutz 2003
  • Gerstenberger, Heide/Welke, Ulrich, Arbeit auf See. Zur Ökonomie und Ethnologie der Globalisierung, Münster: Westfälisches Dampfboot 2004

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Soziologie
    • Kula, Seemannskultur, Freizeitsoziologie
  • Allgemein
    • Christliche Seefahrt, Schanghaien, Kielholen, Äquatortaufe
    • Matrose, Segelmacher, Maat, Steuermann, Kapitän, Admiral
    • Wikinger, Piraterie, Seemacht, Navalismus
    • Wellenreiten, Admiral's Cup, Einhandsegler
    • Odyssee, Argonautensage, Shanty, Seefahrt ist not!, Das Totenschiff