Benutzer:Krächz/Baustelle 5

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Good Golly, Miss Molly (auch ohne Komma Good Golly Miss Molly geschrieben) ist ein Rock'n'Roll-Song, den Bumps Blackwell und John Marascalco 1956 für Little Richard geschrieben haben. Little Richards Aufnahmen des Songs aus diesem Jahr für Specialty Records blieben aber bis Januar 1958 unveröffentlicht, so dass die 1957 aufgenommene Version der Valiants auf Keen Records die Erstveröffentlichung ist. Das Lied basiert auf einem zwölftaktigen Blues mit einem starken Call and Response zwischen Stimme und Instrumenten. Es thematisiert... Der Titel erreichte in Little Richards Version im Februar 1958 die amerikanischen Billboardcharts und wurde schnell von anderen Rock'n'Roll-Musikern gecovert. Auch in den 1960er und 1970er Jahren griffen Rockmusiker den Song auf und machten ihn zum Standard.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im März 1956 hatte der Songwriter John Marascalco seine beiden Kompositionen Rip It Up und Ready Teddy erfolgreich bei Specialty Records platziert, die am 1. Juni des Jahres zusammen auf Little Richards dritter Single bei Specialty Records erschienen. Little Richards Produzent Bumps Blackwell hatte sich seine Arrangements in Form von Co-Autoren-Credits vergüten lassen. In dieser Konstellation erarbeiteten die beiden Songwriter auch den Titel Good Golly, Miss Molly, den Blackwell im Juni als Demoversion aufnahm. Zu Beginn der Demoaufnahme kündigt er den Song für den Specialty-Boss „Pappy“ Art Rupe wie folgt an:

“Say Pappy, this is a number that Marascalco and I threw together for Little Richard that he didn't show up and do. So we figured we ought to put it on a tape and let you hear it and see if Little Richard can do it on the twenty-ninth or something, or just whether we should give it to somebody else. And that’s Good Golly Miss Molly.”

„Sag Pappy, dies ist ein Song, den Marascalco und ich für Little Richard zusammengeworfen haben. Er hat es bisher nicht auf die Reihe bekommen, ihn aufzunehmen. Daher hatten wir überlegt, dass wir ihn auf Band bringen und dich hören lassen sollten, um zu schauen, ob ihn Little Richard am 29. oder so aufnehmen könnte oder ob wir ihn eben jemand anderen geben sollten. Er heißt Good Golly Miss Molly.“

Bumps Blackwell: Studioansage zur Demoversion von Good Golly Miss Molly[1]

Die verhalten instrumentierte Aufnahme, auf der vor allem Schlagzeug und Gitarre als Begleitung zu hören ist...

Tatsächlich fand die erste Aufnahme von Little Richard nicht am „29.“ statt, sondern in einer dreitägigen Session Ende Juli/Anfang August 1956. Bumps Blackwell hatte dazu erneut Cosimo Matassas J&M-Studio gewählt. Der Toningenieur Matassa buchte wiederum wie gewohnt die Studio Band mit ... und Earl Palmer am Schlagzeug. Neben einer sehr schnellen Version von Good Golly, Miss Molly entstanden unter anderem ... Die bezüglich der Geschwindigkeit übedrehte Aufnahme stellte Blackwell nicht zufrieden, so dass er den Song am 15. Oktober des Jahres erneut ins Programm nahm. In der Zwischenzeit hatte sich Little Richard nach einem turbulenten Flug während einer Australien-Tournee geschworen, das Rock-’n’-Roll-Geschäft zu verlassen und Prediger zu werden. Er kam lediglich ins Studio zurück, um den bereits angesetzten, vertraglich festgelegten Termin, vorerst letzten Termin zu absolvieren. Das Personal blieb das weitgehend das gleiche, nur ... ersetzte ... an der Gitarre. Alle Aufnahmen, die Blackwell in New Orleans produzierte, wurden an Art Rupe weitergegen, der sie inder Geschäftsstelle von Specialty Records in Hollywood, Kalifornien masterte. Aus unbekannten Gründen bevorzugte Rupe als nächste Single aber ...., so dass Good Molly, Miss Molly vorerst zurückgehalten wurde.

Im März 1957 experimentierte Blackwell mit Sam Cooke, der als Lead-Sänger der Soul Stirrers und als Solo-Interpret eigentlich die Gospel-Sparte des Labels stärken sollte. Sam Cooke versprach sich aber ein größeres Publikum, wenn er in das Pop-Fach wechselte und so nahmen er und Blackwell die frühe Soul-Nummer You Send Me auf. Rupe kam hinzu und war so erbost, dass er Blackwell und Cooke feuerte. Eine Abmachung sah vor, dass Rupe die Little-Richard-Aufnahmen behalten sollte und Blackwell Cookes Aufnahmen mitnehmen dürfe. Der Produzent lotste Cooke zu ...

Valiants...

Musikalischer Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie die meisten Rock-’n’-Roll-Songs basiert Good Golly, Miss Molly auf dem 12-taktigen Blues: Auf vier Takte Tonika in G folgen zwei Takte Subdominante auf C und wieder zwei Takte Tonika. Über einen Takt Dominante in D wird das Schema über einen Takt Subdaminante auf zwei Takten Tonika zu Ende geführt. Das Schema wird in der von Little Richard veröffentlichten, langsamen Hauptversion sieben Mal wiederholt. Die ersten beiden Schemate beinhalten ein Piano-Intro und einen Refrain. In den folgenden beiden Schemata werden die ersten vier Takte Tonika des zuvor vorgestellten Refrains durch Strophen ersetzt; der Refrain startet also in diesen Fällen erst mit der Subdominante und dauert acht volle Takte. Darauf folgt im fünften Schema ein Saxophonsolo über der Wiederholung des Klavier-Intros. Der folgende Refrain über dem sechsten Blues-Schema umfasst wieder zwölf Takte, zuletzt teilen sich wieder Strophe und Refrain das siebte Schema.

  1. Intro
  2. Voller Chorus
  3. Erste Strophe und 2/3 Chorus
  4. Zweite Strophe und 2/3 Chorus
  5. Saxofon-Solo mit Intro im Hintergrund
  6. Voller Chorus
  7. Dritte Strophe und 2/3 Chorus

Strophen und Refrain werden in einem unterschiedlichen Timing dargeboten. Während der Refrain im Sinne von Auftakten vor dem ersten Schlag gesungen wird, sind die Strophen auf den Takt gesetzt. Diese Timings kollidieren, wo ein Refrain auf eine Strophe folgt, also im dritten, vierten und siebten Bluesschema. Daher werden zwischen Strophen und Refrains, d.h. nach den vier Takten Tonika ein 2/4-Takt instrumentaler Pause eingeschoben, um dem Sänger Zeit zu geben, den Auftakt "Good Golly, Miss..." vor dem ersten Schlag der Sudominante unterzubringen.

Noten 6 Takte mit erster Strophe.

Intro, der volle Refrain im zweiten und sechsten Schema sowie das Solo benötigen diesen Zwischentakt nicht. Der Beatles-Experte Dominic Pedler begründet den Einschub des 2/4-Taktes damit, dass die Strophen zu lang seien.

Das von Little Richard aus Rocket 88 adaptierte Piano-Intro führt das 12-taktige Bluesschema ein. Der aus dem Boogie-Woogie entlehnte Basslauf der linken Hand baut jeweils den um die Sexte erweiterten Dur-Dreiklang auf. Der dabei eingesetzte Shuffle, dass heißt die Verschiebung der jeweils zweiten Achtel um ein (etwa) ein Sechzehntel zum nächsten Viertelschlag wird durch Punktierung notiert. Die hohen Oktaven der rechten Hand fallen in den Offbeat und kontrastieren so den strengen Ablauf der Begleitung. Die Auflösung des durch G-Dur vorgezeichneten Fis im vierten Takt zu F vermindert zum Dominantseptakkord, der wiederum mit folgendem C-Dur auf der Dominante im fünften Takt aufgelöst wird.

 {
 \new PianoStaff <<
   \new Staff {  \tempo 4=170 \clef violin \key g \major \time 4/4 \partial 16*5
<d'' d'''>16 <e'' e'''>8.[ <g'' d''' g'''>16] ~ \bar "||"
<g'' d''' g'''>2 r8. <d'' d'''>16 <e'' e'''>8.[ <d'' d'''>16] ~
<d'' d'''>2 r8. <d'' d'''>16 <e'' e'''>8.[ <g'' d''' g'''>16] ~
<g'' d''' g'''>2 r8. <d'' d'''>16 <e'' e'''>4
<f'' f'''>1
\ottava #1 \times 2/3 { <e'' g'' c'''>8 [<e'' g'' c'''>8 <e'' g'' c'''>8]} r8. <e'' g'' c'''>16 (<e'' g'' c'''>4) r4
r8. <d''' bes'''>16 <c''' a'''>8.[ <bes'' g'''>16] \slashedGrace fis''8 <g'' es'''>4 \ottava #0 <c'' e''>8.[ <ais' cis''>16]
<b' d''>8.[ g'16 <c'' e''>8. <b' d''>16] (<b' d''>8.)[ g'16 <c'' e''>8. <ais' d''>16]
(<b' d''>4) r4 r8. \ottava #1 <ais'' fis'''>16 \times 2/3 { <b'' g'''>8[ <cis''' ais'''>8 <d''' b'''>8]}
\times 2/3 { <fis''' c'''' d''''>8[ <fis''' c'''' d''''>8 <fis''' c'''' d''''>8]} \times 2/3 { <fis''' c'''' d''''>8[ <fis''' c'''' d''''>8 <fis''' c'''' d''''>8]} \times 2/3 { <fis''' c'''' d''''>8[ <fis''' c'''' d''''>8 <fis''' c'''' d''''>8]} \times 2/3 { <fis''' c'''' d''''>8[ <fis''' c'''' d''''>8 <fis''' c'''' d''''>8]}
\times 2/3 { <e''' bes''' c''''>8[ <e''' bes''' c''''>8 <e''' bes''' c''''>8]} \times 2/3 { <d''' bes'''>8[ <c''' a'''>8 <bes'' g'''>8]} \ottava #0 \times 2/3 { <g'' e'''>8[ <fis'' d'''>8 <e'' c'''>8]} \times 2/3 { <d'' bes''>8[ <c'' a''>8 <bes' g''>8]}
<b'? d''>8.[ g'16 <c'' e''>8. <b' d''>16] (<b' d''>8.)[ g'16 <c'' e''>8. g'16]
<b' d''>4 r4 r2
}
   \new Staff {               \clef bass   \key g \major \time 4/4 \partial 16*5
r16 r4 \bar "||"
g,8.[ g,16 b,8. b,16] d8.[ d16 e8. (d16)]
g,8. [g,16 b,8. b,16] d8.[ d16 e8. (d16)]
g,8.[ g,16 b,8. b,16] d8.[ d16 e8. (d16)]
g,8.[ g,16 b,8. b,16] d8.[ d16 e8. (d16)]
c8.[ c16 e8. e16] g8.[ g16 a8. (g16)]
c8.[ c16 e8. e16] g8.[ g16 a8. (g16)]
g,8.[ g,16 b,8. b,16] d8.[ d16 e8. (d16)]
g,8.[ g,16 b,8. b,16] d8.[ d16 e8. (d16)]
d,8.[ d,16 fis,8. fis,16] a,8.[ a,16 b,8. (a,16)]
c,8.[ c,16 e,8. e,16] g,8.[ g,16 a,8. (g,16)]
g,8.[ g,16 b,8. b,16] d8.[ d16 e8. (d16)]
<g, g>4 r4 r2
}
>> }

(Intro von Good Golly Miss Molly, gesetzt in G-Dur von Jürgen Moser nach Ike Turners Rocket 88)

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Good Golly, Miss Molly ruft die möglicherweise unerwiderte Schwärmerei eines jungen Liebhabers für die feierfreudige „Miss Molly“ auf. Der Titel des Stücks steht in zwei typischen Traditionen der Benennung von Little-Richard-Songs: zum einen wird im Titel ein Frauenname genannt (analog zu Long Tall Sally oder Lucille), zum anderen handelt es sich um ein sich reimendes Wortspiel (analog zu Tutti Frutti, Ready Teddy oder Heeby-Jeebies). Little Richard gab zu Protokoll, er habe das Wortspiel von einem DJ namens Jimmy Pennick in New Orleans gehört. „Good Golly“ ist dabei ein Ausruf des Erstaunens (in etwa „Donnerwetter!“ oder „Guter Gott!“). Über den Willen zum Reim mit „Golly“ hinaus, liegt im Namen „Molly“ eine zwielichtige Konnotation, die durch Begriffe wie „gangster’s moll“ (Gangsterbraut) und die Titelheldin von Daniel Defoes Dirnenroman Moll Flanders gespeist wird. Von der angerufenen Molly erfährt der Hörer im Refrain, dass sie sich gerne amüsiere („to ball“) und beim Tanzen („to rock and to roll“) die Warnungen der besorgten Mutter überhöre. Beide Verben können auch als unzweideutige Anspielung auf den Geschlechtsakt gelesen werden. Die Erzählsituation des Songs ist komplex, das vom Sänger angesprochene Gegenüber wechselt in kurzer Reihenfolge mehrfach zwischen Miss Molly, den Eltern und der Zuhörerschaft.

Die erste Strophe des Liedes terminiert den Zeitraum von Miss Mollys Aktivitäten auf den ganzen Tag („from the early early morning to the early early night“) und lokalisiert sie in das „House of Blue Light“. Ein Club dieses Namens befand sich Mitte der 1950er Jahre in der .... street von New Orleans. In der zweiten Strophe wendet sich der Sänger wieder der besorgten Elterngeneration zu und stellt fest, dass sich auch der eigene Vater vor Miss Molly lieber in Acht nehmen sollte. Die dritte Strophe führt den Sänger an eine Straßenecke, wo er der Angebetenen einen Diamantring kaufen will. Erlaube Miss Molly einen Kuss, würde dies den Sänger ganz verrückt machen („makes me ting-a-ling-a-ling“). Eine Straßenecke liegt stets an einer Kreuzung, an der nach der europäisch-amerikanischen Mythologie zuweilen der Teufel anzutreffen ist und dort für Päkte zur Verfügung steht.

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstveröffentlichung durch die Valiants[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Single-Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

EPs und Alben Little Richards[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neueinspielungen durch Little Richard[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Notenausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Coverversionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jerry Lee Lewis und frühe Covers durch Rock-’n’-Roll-Kollegen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

The Everly Brothers und Uptempo-Nummern von Vokalgruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

The Swinging Blue Jeans und andere europäische Beat-Combos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Creedence Clearwater Revival mit einer Rock-Version[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1975 – The Air Mail auf dem Album Rock ’n’ Roll Vol.2, Europa E 1068
  • 1984 – Winterhawk, Starman 911-701-S45

Im Rock-’n’-Roll-Revival und Neo-Rockabilly[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Live-Nummer namhafter Rockgrößen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutung, Kritik und Erfolg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Repertoire[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chart-Erfolg und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Copyright-Gesetzgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Creole Kings of New Orleans, Specialty Records 1993
  2. Steiler Zahn