Benutzer:Lantus/Für den Mitstreiter schreiben

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Für den Mitstreiter schreiben ist die Akzeptanz, eine andere Sichtweise auf eine Angelegenheit einzunehmen, um den Standpunkt so fair und genau wie möglich zu erläutern.

Für den Mitstreiter schreiben ist eine Schreibtechnik, die einem Editor, der eine andere Meinung vertritt, verdeutlicht, worum es ihm geht. Es kann angewendet werden, um den Neutralen Standpunkt besser herauszuarbeiten und wenn Störe Wikipedia nicht, um etwas zu beweisen nicht funktioniert. Wichtig dabei ist, diesen Neutralen Standpunkt (NPOV) so deutlich wie irgend möglich herauszuarbeiten, selbst wenn Du selbst mit dieser Meinung überhaupt nicht übereinstimmst. Auf diese Weise ist es möglich, einem Sachverhalt innerhalb eines Artikels die richtige Gewichtung zu geben und damit den Stellenwert der Argumente zu verschieben.

Neben der Verbesserung des Artikelinhalts ist es das Ziel, einen andauernden Streit schnell zu beenden und Edit-Wars zu vermeiden. Für den Mitstreiter schreiben ist daher ein Bearbeitungsprozess, einen Artikel oder einen Aspekt darin aus der Perspektive zu schreiben, die Deinem Gesichtspunkts genau entgegengesetzt ist. Auf diese Weise kannst Du Deine Sicht auf den neutralen Standpunkt schärfen und Deine Argumentationskompetenzen entwickeln. Denke immer daran: Es gibt nicht immer nur eine Wahrheit.

Es gibt reichlich Stoff, bei dem man verschiedener Meinung sein kann und das ist auch gut so. Je nach Sozialisierung, eigenem Wertekanon, politischer und religiöser Ausrichtung, Bildung und Inhaber verschiedener Kompetenzen hat sich das Werte- und Gerechtigkeitsvermögen im Laufe der Jahre gebildet und gefestigt. Es ist naheliegend, dass bei Schreiben von enzykopädischen Texten Konflikte vorprogrammiert sind, weil jeder Autor zunächst aus seiner Sicht schreibt. Nicht umsonst sind zwei Artikel in zwei verschiedenen Sprachräumen über ein und dasselbe Thema so unterschiedlich. Diese Tatsache bleibt den meisten Lesern – schon aufgrund ihrer Sprachkompetenz – verborgen. Andererseits macht die Wahrnehmung unterschiedlicher Standpunkte das Lesen so spannend! Auch die Auseinandersetzung mit anderen Autoren ist spannend. (Nebenbemerkung: Das finden die Streithähne von Edit-Wars wahrscheinlich auch.) Bis zu dem Punkt, wo man sein eigenes Weltbild verwirklichen möchte. Das geht nicht!

Ein Beispiel: Es ist verständlich, dass politisch Verfolgte nicht gut auf die Staatsmacht ihrer eigenen Nationalität zu sprechen sind. Doch es gibt immer wieder Ausnahmen. Personen, die später im Leben die Versöhnung suchen. Oder Familienmitglieder von Gewaltopfer, die den rechtskräftig Verurteilten diese Tat verzeihen und ihnen die Hand entgegenstrecken. Warum ist das so? Wann und wodurch hat eine Änderung im Bewusstsein stattgefunden? Diese Haltung ist der Fähigkeit geschuldet, den anderen Standpunkt und die Beweggründe dafür zu verstehen und nachzuvollziehen.

So bleibt noch festzuhalten, dass dieses Schreiben für den Mitstreiter nicht zwangsläufig die Aufgabe des eigenen Standpunktes ist. In bestimmten Fällen hast Du vielleicht keine eigene Meinung oder sie ist Dir nicht wichtig. Du kennst bestimmt Artikel, wo die Meinung des Autors zu erspüren ist und das stört Dich in diesem Fall nicht. Versuche, ein Stück weit mit der Brille dieses Autors den Text zu ergänzen und zu verbessern. Folge seiner Intention und seinem Standpunkt. Auch, wenn es Dir unangenehm vorkommt, ist das eine ganz wichtige Übung, um als Premiumautor auch andere Standpunkte vertreten zu können. Diese Übung ist keine Selbstaufgabe, sondern eine Bereicherung, ein Stück zur Emanzipation freier Gedankenbildung!

Oft genug gibt es Lemmata – vor allem im politischen und religiösen Kontext –, bei denen die Beschreibung mehrere Meinungen notwendig ist, um NPOV zu erzielen. Mithilfe der Technik Für den Mitstreiter schreiben wird es möglich, zu akzeptieren, dass eine andere Sichtweise auf eine Angelegenheit existiert und genannt werden sollte, um so seinen Standpunkt fair und so genau wie möglich erläutern zu können. Probiere es aus!