Benutzer:Lea Wyler at Rokpa INT/Spielwiese

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Lea Wyler (geb. 1947, Schweiz) ist Mitgründerin und Vizepräsidentin des Schweizer [Hilfswerk] [Rokpa].


Lea Wylers humanitäres Engagement kommt nicht von ungefähr. In ihrer Familie gibt es eine lange Tradition, in Not geratenen Menschen zu helfen. Geboren in einer gutbürgerlichen jüdischen Familie, in der Kunst, Literatur und Kultur einen wichtigen Stellenwert hatten – ihr Grossvater Felix Salten machte sich einen Namen als Autor bekannter Werke wie [Bambi], [Der Hund von Florenz] (Shaggy Dog Story) und [Josefine Mutzenbacher] – sah sie schon früh, wie sich ihre Mutter, ebenfalls erfolgreiche Schauspielerin (u.a. mit Engagements am [Wiener Burgtheater]) um Hilfsbedürftige kümmerte. So wie es auch ihre Grossmutter väterlicherseits lebenslang getan hatte. Bereits im Haus ihrer Eltern erlebte sie, wie Bettler genährt und gekleidet wurden. Ihre Mutter Katja war unter den ersten, die nach dem Zweiten Weltkrieg Flüchtlingskinder bei sich aufnahm. Durch sie lernte und verinnerlichte Lea einen Wesenszug, der letztendlich auch der Grundpfeiler von Rokpa ist: Respekt gegenüber allen Menschen. Dem Menschen soll achtsam und auf Augenhöhe geholfen werden, wie ihre Mutter zu sagen pflegte.

Besonders geprägt wurde Lea Wyler auch durch ihren Vater [Dr. Veit Wyler], der im [Zweiten Weltkrieg] als gewiefter Anwalt vielen Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten die Einreise in die Schweiz ermöglichte bzw. Gelder sammelte und Pässe organisierte, damit die Verfolgten in sichere Länder weiterreisen konnten. Er gab seiner Tochter u. a. das Lebensmotto auf den Weg: "An einem Ort, wo kein Mensch ist, versuche Du, Mensch zu sein." Bis zu seinem Tod im Jahr 2002 unterstützte er Rokpa mit juristischem Rat und finanziellen Mitteln.

Eigentlich hatte Lea Wyler ganz andere Pläne. Der Schock, den der frühe Tod der Mutter in ihr auslöste, bedeutete für die erfolgreiche Zürcher Schauspielerin eine Kehrtwende in ihrem Leben. Sie erinnerte sich an die Worte des hohen tibetischen Lamas, Arztes und Meditationsmeisters [Dr. Akong Tulku Rinpoche], der ihr 1980 auf einer gemeinsamen Reise durch Indien und Nepal einen für sie noch heute bestimmenden Satz mit auf den Weg gab: „Die beste Art, dir selber zu helfen, ist es, in der Hilfe für andere aufzugehen.“

Konfrontiert mit der unfassbaren Armut, dem Hunger der Kinder und der Not der Mütter, beschloss Lea Wyler, ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben. Begegnungen mit einem blinden Knaben, einem verkrüppelten leprakranken Bettler und einer alten, vom Hunger zermarterten Frau wurden für sie zu Schlüsselerlebnissen, die ihr binnen weniger Sekunden eine „brillante Klarheit“ darüber verschafften, was sie mit dem Rest ihres Lebens anfangen wollte. Sie wollte in Nepal, Indien, später auch in Tibet und überall dort, wo es nötig war, humanitäre Hilfe leisten.


Zurück in ihrer Heimatstadt Zürich, gründete Lea zusammen mit Dr. Akong Tulku Rinpoche und ihrem Vater, dem Rechtsanwalt Dr. Veit Wyler, den Verein Rokpa International dessen Motto lautet: “Helfen, wo Hilfe gebraucht wird.“ Das Hilfswerk soll Menschen in Not helfen, unabhängig von ihrem religiösen, politischen oder kulturellen Hintergrund. Seitdem gilt ihr und Dr. Akong Rinpoche’s ganzer Einsatz den hundertfünfzig Rokpa-Projekten weltweit, für die sie unermüdlich um Spenden "bettelt".

Aus Lea Wyler wurde „Mummy Lea“, die in Nepal ein Heim für Strassenkinder gründete, Frauenprojekte initiierte und 1990 eine Gassenküche in Kathmandu ins Leben rief, die in der Winterzeit täglich achthundert Mahlzeiten ausgibt.

In Tibet baute sie mit Dr. Akong Rinpoche Schulen, Waisenhäuser und Kliniken, kümmert sich um medizinische Ausbildungsprojekte, lässt ein über fünftausend Meter hoch gelegenes Frauenkloster instand setzen oder unterstützt Aufforstungsprojekte im tibetischen Hochland. Der Schwerpunkt der Rokpa-Aktivitäten liegt vor allem in der Ausbildung, mit der die Lebensbedingungen von Jungen und Mädchen in Nepal und in Tibet verbessert werden sollen. Diejenigen, die zum Beispiel tibetische Medizin studieren, müssen sich verpflichten, nach ihrem Studium in ihre medizinisch unterversorgten Heimatdörfer zurückzukehren, um dort sechs Jahre als Ärzte zu arbeiten. Das spiegelt einen weiteren Grundzug von Rokpawider: Hilfe zur Selbsthilfe.

Jedes Jahr bereisen Lea Wyler und Dr. Akong Rinpoche für ungefähr sechs Monate die beiden Himalaya-Regionen, wo sie sich vor Ort über laufende Projekte informieren und Neue ins Leben rufen.

Des Weiteren kümmert sich Lea Wyler mit vielen freiwilligen ROKPA-Mitarbeitern seit 1992 auch in Simbabwe und in Südafrika um Strassen- und Waisenkinder und unterstützt HIV-infizierte Mütter sowie Familien mit behinderten Kindern. Mummy Lea, wie sie von ihren Kindern liebevoll genannt wird, kann auf eine stolze Bilanz blicken. Seit der Gründung im Jahre 1980 sind durch ROKPA Zehntausende von Kindern ausgebildet, Hunderttausende von Menschen medizinisch betreut und über eine Million Notleidende mit Essen versorgt worden. Unterstützt wird sie dabei von einem wachsenden Team von ehrenamtlichen Helfern. Somit fallen nur geringe Verwaltungskosten an.

Basierend auf diesen Wurzeln setzt sich Lea Wyler nun seit fast drei Jahrzehnten unermüdlich und vehement für ihr Lebenswerk ein. Natürlich kommt ihr dabei auch das Talent als Schauspielerin zugute, mit dem sie schon viele Zuhörer von ihren Projekten überzeugt hat. Inzwischen erhielt sie für ihr Engagement mehrere Auszeichnungen, u. a. den [Jonas-Furrer-Preis] und den [Johanniterorden]. Zudem ist sie in den letzten Jahren einer breiten Öffentlichkeit durch zahlreiche Presseartikel und Fernsehfilme bekannt geworden.

www.Rokpa.ch