Benutzer:Lima19700802/Blechentgratung

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Unter Blechentgratung versteht man das Entgraten von Blechen mit Hilfe von Hand-Werkzeugen oder Werkzeugmaschinen.

Dieser Artikel befasst sich in seiner jetzigen Form in erster Linie mit dem Entgraten von mittleren bis größeren Blechen, wie diese auf CNC-Flachbett-Stanzmaschinen und/oder Flachbett-Laserschneidmaschinen sowie mit Brenn- und Plasmatechnik geschnitten werden.

Gratentstehung:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei allen oben genannten Fertigungsverfahren entsteht (in erster Linie) an der Unterseite der Bleche ein sogenannter Primärgrat resultierend aus dem Trennvorgang. Häufig wird der Grat auch bezeichnet als Schlacke, Schmelzaustrieb, Spritzer (Reflektionen vom Auflagerost) bzw. Einstechspritzer - (dann auf der Oberseite des Blechs).

Dieser wird heute in aller Regel entfernt bevor die Bleche weiterbearbeitet werden.

Weitere dem Begriff Blechentgratung zugeordnete Arbeitsgänge:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem Entfernen des Primärgrates zählen aber weitere Arbeitsschritte ebenfalls zu dem Überbegriff Blechentgratung, denn ein ausschließliches Entfernen des Primärgrates würde nach wie vor eine scharfe Kante hinterlassen, was heute nicht mehr dem Stand der Technik entspricht. Folglich ist zumindest das Verrunden der Kanten fester Bestandteil der Blechentgratung. Häufig soll im selben Arbeitsschritt aber auch die Oxidschicht an der Schmalseite der Werkstücke entfernt werden die beim "Sauerstoffschneiden" mit dem Laser entsteht und bei einer nachfolgenden Beschichtung zu Haftungsproblemen führt. Auch wird das Aufbringen einer optisch ansprechenden Oberfläche dem Thema Blechentgratung zugeordnet.

Werkzeugmaschinen zur Blechentgratung:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Entgratmaschinen zur Blechentgratung arbeiten nach dem Durchlaufverfahren. Das bedeutet, dass ein zu entgratendes Blech am Einlauf einer Maschine aufgelegt wird und nach der Bearbeitung am Auslauf die Maschine verlässt. Hauptunterschied hierbei ist, ob die Bearbeitung einseitig oder beidseitig erfolgt. Im Allgemeinen gilt: Einseitige Maschinen können kleinere Werkstücke bearbeiten, da die Bleche auf Förderbändern transportiert und ggf. zusätzlich über Vakuum und/oder Magnettechnik gespannt werden können. Beidseitige Maschinen transportieren die Werkstücke über Rollen um von unten angreifen zu können. Aus dem Durchmesser der Transportwalzen sowie der Rollenteilung resultiert die bearbeitbare Mindestwerkstücklänge.

Werkzeuge / Aggregate zur Gratentfernung:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Entfernen des Primärgrates geschieht in der Regel durch Schleifmittel auf Unterlage in Form von Breitbändern (Breitband-Schleifeinheit) und oder mit weich gummierten Walzen die mit eben solchen Schleifmitteln belegt werden. Manche Hersteller verwenden Schleifbänder in Form von Schmalbändern welche quer zur Vorschubrichtung entgraten.

Werkzeuge / Aggregate zur Kantenverrundung:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Anschluss daran folgen in der Regel weitere Bearbeitungseinheiten die die Kanten der Werkstücke verrunden. Dies geschieht meistens ebenfalls mit Schleifwerkzeugen um entsprechend Material zerspanen zu können. Eingesetzt werden hierzu sogenannte Lamellen-Schleifwalzen, Topf- oder Tellerbürsten sowie Schleifklötze. Der Bewegungsrichtung der Schleifwerkzeuge relativ zum Blech entscheidet hierbei darüber ob die Verrundung der Kanten gleichmäßig erfolgt oder Längs- und Querkanten der Bleche unterschiedlich stark verrundet werden.

Autor: Markus Lindörfer