Benutzer:LoveTristan/Netzwerk unterwegs jugendliche und die gefährten

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Inhaltsverzeichnis   Studie zur Internetnutzung bei Kindern und Jugendlichen                                 

  Machen soziale Netzwerke/ digitale Sachen süchtig?

  Cyber Mobbing:

·      Was ist das?

·      Welche Formen gibt es?

·      Wie wird gemobbt?

·      Welchen Einfluss hat die Web-Kultur auf (Cyber-)Mobbing?

·      Folgen für...:

-Opfer

-Täter

·      Hilfe...:

-      Was kann ich selber dagegen tuen?

-      Was kann ich als außenstehender machen?

·      Welchen Einfluss hat die Web-Kultur auf (Cyber-)Mobbing?

·      Soziale Netzwerke – Fakten und Gefahren


Studie zur Internetnutzung bei Kindern und Jugendlichen

Die Ergebnisse zeigen, dass es heute bereits normal ist, wenn Kinder mit 12 Jahren ein Smartphone haben und soziale Netzwerke nutzen. Gleichzeitig zeigt sie aber auch, wie wichtig es für Kinder und Jugendliche ist, bereits frühzeitig den Umgang mit dem Internet zu erlernen. Vor allem im Bereich Datenschutz kann man gar nicht früh genug anfangen, die Menschen zu sensibilisieren, damit sie eben nicht jede Kleinigkeit von sich preisgeben.

Dabei ist es auch wichtig, dass Kinder von klein auf die Nutzung eines PCs, Tablets oder Smartphones als etwas Normales erleben. Smartphones sind nicht das Teufelszeug, das die Kinder zu abgestumpften Menschen ohne soziale Kontakte werden lässt, Smartphones sind ein Kommunikationsmittel und werden durch soziale Netzwerke auch dafür genutzt. Im Alter von zwölf bis 13 Jahren steigt die Nutzung smarter Gerätschaften sprunghaft an. Smartphone, Tablet, Computer und Fernseher werden von den Jugendlichen nahezu gleich häufig genutzt.

Gleichzeitig erhöht sich auch die Dauer, die Jugendliche täglich im Netz verbringen. Von 22 Minuten pro Tag bei den zehn- bis elfjährigen steigt die Nutzung auf 59 Minuten am Tag ab einem Alter von zwölf Jahren, also dem Zeitpunkt, wenn auch soziale Netzwerke ins Spiel kommen. Diese entwickeln sich im Laufe der Jugend zum Kommunikationsmittel Nummer eins, liegen von der Nutzung gleich auf mit dem Konsum von Medieninhalten.

Nun heißt es immer, Kinder sollen draußen spielen, viele Eltern halten ihre Kinder so lange wie möglich von Technik fern. Das Problem, das dabei entsteht ist, dass Kinder nicht lernen, wie man mit der Technik und dem Internet umzugehen hat. Irgendwann werden sie dann in das kalte Wasser geworfen, müssen selbst sehen, wie sie klar kommen und erhalten dann auch selten Hilfe von den Eltern. Deshalb sind auch Schulen gefragt, wenn es um die Vermittlung von Internetkompetenz geht.

Eltern sollten ihren Kindern auch abseits des Netzes vermitteln, wie wichtig der sorgsame Umgang mit persönlichen Daten ist. Nur so können Kinder auf das vorbereitet werden, was sie in den Weiten der sozialen Netzwerke erwartet. Andererseits müssen Kinder auch genug Freiheiten haben. Das Netz vergisst nicht, heißt es immer so schön. Peinliche Bilder, der öffentliche Streit mit dem ersten Freund, all das wird auch Jahre später noch verfügbar sein. Aber auch das gehört in einem gewissen Maß zur Entwicklung. Blamieren kann man sich überall, nur im Netz ist es eben länger sichtbar. Daraus kann ebenfalls ein Lernen entstehen, ein Lernen, was man machen kann und was man besser sein lassen sollte.

Ein Zurück wird es nicht mehr geben. Es werden sich in ein paar Jahren vielleicht die genutzten Geräte ändern, die Kommunikation über das Internet wird aber noch ausgereifter werden, noch mehr des normalen Lebens wird sich im Netz abspielen. Umso wichtiger ist es, dass diejenigen, die das Netz künftig gestalten werden, auf eine sinnvolle Art und Weise damit aufwachsen, es weder als rechtsfreien Raum kennenlernen, noch es als des Teufels rechten Arm betrachten.

Machen soziale Netzwerke/ digitale Sachen  süchtig?

96 Prozent der befragten Jugendlichen haben ein Smartphone und fast 90 Prozent uneingeschränkten Welan-Zugang zuhause.  Ständig im Netz sind 11-17-Jährige laut der neuen Mainzer Studie. Pia, Zwölftklässlerin an der Integrierten Gesamtschule Ingelheim, lässt sich davon nicht stressen.

"Ich nutze auch selbst digitale Medien wie Whatsapp, Instagram und Youtube, aber ich kann meine Mediennutzung so einschränken, wie ich es möchte."

Pia schließt ihr Smartphone beim Sport in den Spind, entscheidet ganz bewusst, auch mal ohne rauszugehen. Wer autonom mit digitalen Medien umgeht, profitiert davon, sagt Leonard Reinecke, Juniorprofessor für Online-Kommunikation an der Uni Mainz. Wer das  nicht schafft, lässt sich stressen, beobachtet Reinecke – auch wenn die Smartphone-Nutzung strikt unterbunden werde.

"Ich denke, das hat Vor- und Nachteile. Ich denke, dass Jugendliche, denen man die Möglichkeit nimmt, ihr Smartphone zu checken, abgelenkt sind, weil sie was Wichtiges verpassen - online. Das kann natürlich auch als Stressor wahrgenommen werden. Aber das Kreuzfeuer von Nachrichten im Unterricht ist sicher ein Faktor, der dem Lernen eher abträglich als zuträglich ist."

Aber nachbereiten lässt sich Unterricht in den sozialen Netzwerken schon, findet Pia:

"Also ich nutze das auch zum Lernen. Über WhatsApp frage ich Freunde, wie das dann war. Oder in Youtube gibt’s dann auch sehr informative Videos darüber, die vermitteln das manchmal noch ein Ticken besser, als mancher Lehrer."

Hohes Suchtpotenzial

Mehr als zwei Prozent der Jugendlichen nutzen Soziale Netzwerke und Computerspiele suchtartig-exzessiv, nämlich rund sieben Stunden täglich, haben die Mainzer Forscher herausgefunden. 15 Prozent gelten als gefährdet. Sie vernachlässigen Hobbys, Freunde und Hausaufgaben, sagt Manfred Beutel, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Schlechte Schulleistungen seien die Folge.

"Viele schaffen dann auch die Abschlüsse nicht, wiederholen ein Schuljahr. Das ist auch ein schlechtes Vorhersage-Merkmal für die anschließende berufliche Ausbildung oder ein Studium."

Schulen könnten mit verschiedenen Konzepten gegensteuern, so Professor Beutel. Nämlich, "dass Schüler qualifiziert werden, andere Schüler zu beraten. Das wäre das 'Peer-to-peer-Konzept'. Es gibt Konzepte, dass das die Lehrer tun. Die müssen sich natürlich auch mit den aktuellsten Online-Anwendungen auskennen. Das ist ein erheblicher Fort- oder Weiterbildungsaufwand. Aber auf jeden Fall spielt die Schule dabei eine Rolle."


Cyber Mobbing

Was ist das?

Unter Cyber Mobbing (Synonym zu Cyber-Bullying) versteht man das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer mithilfe von Internet- und Mobiltelefondiensten über einen längeren Zeitraum hinweg. Der Täter – auch „Bully“ genannt – sucht sich ein Opfer, das sich nicht oder nur schwer gegen die Übergriffe zur Wehr setzen kann. Zwischen Täter und Opfer besteht somit ein Machtungleichgewicht, welches der Täter ausnutzt, während das Opfer sozial isoliert wird.

(Cyber)Mobbing findet im Internet (bspw. in Sozialen Netzwerken, in Video-Portalen) und über Smartphones (bspw. durch Instant-Messaging-Anwendungen wie WhatsApp, lästige Anrufe etc.) statt. Oft handelt der Bully anonym, sodass das Opfer nicht weiß, von wem genau die Angriffe stammen. Gerade bei (Cyber)Mobbing unter Kindern und Jugendlichen kennen Opfer und TäterInnen einander aber meist aus dem „realen“ persönlichen Umfeld wie z. B. der Schule, dem Wohnviertel, dem Dorf oder der ethnischen Community. Die Opfer haben deshalb fast immer einen Verdacht, wer hinter den Attacken stecken könnte.

Gerade weil der Bully meist aus dem näheren Umfeld des Opfers stammt, geht das (Cyber)Mobbing oft mit Mobbing in der Offline-Welt einher: Teils wird das Mobbing online weitergeführt, teils beginnt Mobbing online und setzt sich dann im Schulalltag fort. Aus diesem Grund sind Mobbing und (Cyber)Mobbing in der Mehrheit der Fälle nicht voneinander zu trennen.

Was ist besonders an (Cyber)Mobbing

(Cyber)Mobbing unterscheidet sich in einigen Punkten vom Mobbing offline.

Eingriff rund um die Uhr in das Privatleben:

(Cyber)Mobbing endet nicht nach der Schule oder der Arbeit. Weil Cyber-Bullies rund um die Uhr über das (mobile) Internet angreifen können, wird man sogar zu Hause von ihnen verfolgt. Die eigenen vier Wände bieten also keinen Rückzugsraum vor Mobbing-Attacken.

Das Publikum ist unüberschaubar groß; Inhalte verbreiten sich extrem schnell:

Posts, die elektronisch verschickt werden, sind - sobald sie online sind - nur schwer zu kontrollieren. Daher ist das Ausmaß von (Cyber)Mobbing größer als beim Mobbing offline. Inhalte, die man längst vergessen hat, können immer wieder an die Öffentlichkeit gelangen und es Opfern erschweren, darüber hinwegzukommen.

Bullies können anonym agieren:

Nicht zu wissen, wer die Täter sind, kann einem Opfer Angst machen und es verunsichern, weil es nicht genau weiß, wer es belästigt. Der Täter zeigt sich seinem Opfer nicht direkt, sondern kann anonym agieren, was ihm eine wenn auch vlt. trügerische Sicherheit und oftmals eine zähe Ausdauer verleiht.

Betroffenheit des Opfers wird nicht unmittelbar wahrgenommen:

Die Reaktionen des Opfers auf eine verletzende Aussage, ein despektierliches Bild etc. sind für den Täter online meist nicht sichtbar. Auf diese Weise ist dem Täter das Ausmaß der verletzenden Worte und Bilder häufig nicht klar.

Wie wird gemobbt?

Schikane: Wiederholtes Senden von beleidigenden und verletzenden Nachrichten über E-Mail, SMS, Instant-Messenger oder in Chats.

Verleumdung/Gerüchte verbreiten: Verbreiten von Gerüchten über Internet- und Mobiltelefondienste an einen großen Personenkreis.

Bloßstellen: Informationen, die ursprünglich im Vertrauen einer bestimmten Person zugänglich gemacht wurden, werden an weitere Personen gesandt, um das Opfer zu kompromittieren.

Ausschluss/Ignorieren: Bewusster Ausschluss von sozialen Aktivitäten, Gruppen, Chats etc.

Welche Formen gibt es?

1.   Flaming (Beleidigung, Beschimpfung): Findet in der Regel in öffentlichen Bereichen des Internets statt, z.B. mittels verletzender Kommentare oder vulgärer Pöbeleien

2.   Harassment (Belästigung):
Zielgerichtete, immer wiederkehrende Attacken von gänzlich Unbekannten, Usern  in Sozialen Netzwerken oder gar Bekannten aus dem realen sozialen Umfeld

3.   Denigration (Anschwärzen, Gerüchte verbreiten): Beabsichtigtes Bloßstellen des Opfers durch das Onlinestellen oder direktes Versenden von Texten, Fotos/ Videos , um z.B. Freundschaften zu zerstören oder sich am Ex-Partner zu rächen

4.   Impersonation (Auftreten unter falscher Identität):
Sich als eine andere Person ausgeben, indem z.B. das Passwort des Opfers genutzt wird, um mit dessen vermeintlicher Identität einen Lehrer zu beschimpfen

5.   Outing and Trickery (Bloßstellen und Betrügerei):
Vorgabe vermeintlicher privater Kommunikation oder Verbreitung intimer Details bzw. peinlicher Aufnahmen, um z.B. den Ex-Partner bloßzustellen

6.   Exclusion (Ausschluss):
Ausgrenzung von jemandem aus einer Gruppe z.B. aus einer Instant-Messenger-Gruppe, dem Game-Bereich

7.   Cyberstalking (fortwährende Belästigung und Verfolgung):
Wiederholt jemanden (sexuell) belästigen und bedrohen

8.  Cyberthreats (offene Androhung von Gewalt): 
Direkte oder indirekte Ankündigung, dass jemand verletzt oder gar getötet werden soll   

9.   Flaming (Beleidigung, Beschimpfung): Findet in der Regel in öffentlichen Bereichen des Internets statt, z.B. mittels verletzender Kommentare oder vulgärer Pöbeleien

10.Harassment (Belästigung):
Zielgerichtete, immer wiederkehrende Attacken von gänzlich Unbekannten, Usern  in Sozialen Netzwerken oder gar Bekannten

Folgen für das Opfer

Mobbing verursacht einen hohen Leidensdruck und kann zu schweren psychischen und physischen Krankheiten führen.  Das zeigt: Mobbing ist für die Betroffenen die Hölle. Es verursacht immense Kosten für die Unternehmen durch Fehlzeiten sowie verminderte Leistung – und für die Gesellschaft durch die Folgeerkrankungen bis hin zur dauerhaften Arbeitsunfähigkeit.

Das Bündnis gegen Cybermobbing hat mit Unterstützung der ARAG Gruppe eine Studie zum Thema Mobbing und Cybermobbing bei Erwachsenen publiziert und offenbart die erschreckenden Folgen für Betroffene.

Fast die Hälfte der Betroffenen von Mobbing und Cybermobbing klagt über Persönlichkeitsveränderungen und Depressionen.

Mehr als jedes zehnte Opfer von Mobbing und Cybermobbing stuft sich als suizidgefährdet ein.

31% der Cybermobbingopfer nehmen ärztliche oder therapeutische Hilfe in Anspruch.

Mobbing und Cybermobbing haben einen stark negativen Einfluss auf die Lebensqualität der Opfer.

Recht und Gesetz folgen für den Täter

Was sagt das Gesetz?

Cybermobbing wird gesetzlich noch nicht direkt bestraft. Jedoch bieten verschiedene

Handlungen die Möglichkeit, rechtliche Maßnahmen zu ergreifen. Zunächst stellt sich die Frage, ob das Mobbing öffentlich oder nichtöffentlich stattfindet.

Öffentlich:

Werden Videos oder Bilder ohne Zustimmung veröffentlicht, mit denen du nicht einverstanden bist, wird hier das Persönlichkeitsrecht, genauer gesagt das „Recht am eigenen Bild“ (Bildnisrecht) verletzt. Werden beispielsweise in Foren, Sozialen Netzwerken oder Blogs Unwahrheiten verbreitet oder Beleidigungen ausgesprochen, kann man Unterlassungsanspruch fordern oder Strafanzeige wegen Verleumdung / übler Nachrede erstatten.

Nichtöffentlich:

Wird man z.B. per E-Mail oder SMS fortlaufend beleidigt oder belästigt, tritt unter Umständen das Anti-Stalking-Gesetz in Kraft.

Insgesamt gilt:

Drohung, Erpressung oder Nötigung, egal durch welches Medium, egal ob öffentlich oder nichtöffentlich, sind Straftaten! Melde so etwas sofort, hier ist die Polizei der richtige Ansprechpartner.

Leider gibt es in Deutschland noch keine eigenen Gesetze zu Cybermobbing.

Es greifen aber mehrere Gesetze des Strafgesetzbuches (StGB).

§ 201a Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen

(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen Einblick

besonders geschützten Raum befindet, unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt

und dadurch deren höchst persönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe

bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

§ 185 Beleidigung

Die Beleidigung wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Beleidigung mittels einer Tätlichkeit begangen wird, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei

Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

§ 186 Üble Nachrede

Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche

den selben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen

geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich wahr ist, mit Freiheitsstrafe bis

zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich oder durch Verbreiten

von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

§ 187 Verleumdung

Wer wider besseres Wissen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder dessen Kredit zu gefährden geeignet ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheits-strafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

§ 238 Nachstellung

(1) Wer einem Menschen unbefugt nachstellt, indem er beharrlich

1. seine räumliche Nähe aufsucht,

2. unter Verwendung von Telekommunikationsmitteln oder sonstigen Mitteln der Kommunikation oder über Dritte Kontakt zu ihm herzustellen versucht,

3. unter missbräuchlicher Verwendung von dessen personenbezogenen Daten Bestellungen von Waren oder Dienstleistungen für ihn aufgibt oder Dritte veranlasst, mit diesem Kontakt aufzunehmen,

4. ihn mit der Verletzung von Leben, körperlicher Unversehrtheit, Gesundheit oder Freiheit seiner selbst oder einer ihm nahe stehenden Person bedroht oder

5. eine andere vergleichbare Handlung vornimmt und dadurch seine Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Auf Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren ist zu erkennen, wenn der Täter das Opfer, einen Angehörigen des Opfers oder eine andere dem Opfer nahe stehende Person durch die Tat in die Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung bringt.

Durch eine Ergänzung des Haftgrundes der Wiederholungsgefahr in § 112a StPO(Strafprozessordnung) gibt es künftig die Möglichkeit, Haft gegen gefährliche Stalking-Täter anzuordnen.Viele Stalking-Handlungen erfüllen auch andere Straftatbestände des Strafgesetzbuchs. Je nach den Umständen des Einzelfalles können insbesondere die Straftatbestände des Hausfriedensbruchs, der Beleidigung, der sexuellen Nötigung, vorsätzlichen oder fahrlässigen Körperverletzung, Nötigung und Bedrohung sowie die Tatbestände hinsichtlich der Verletzung des persönlichen Lebens- und Geheimbereichs erfüllt sein. Auch das seit Januar 2002 geltende Gewaltschutzgesetz sieht strafrechtlichen Schutz vor. Bei einer Zuwiderhandlung gegen eine zivilgerichtliche Schutzanordnung macht sich der Täter strafbar: Es drohen Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe (§ 4 GewSchG). Damit ist sichergestellt, dass auch Nachstellungen, die nicht von den Straftatbeständen des Strafgesetzbuches erfasst sein sollten, strafrechtlich geahndet werden können. (Bundesministerium für Justiz „Rechtlicher Schutz gegen Stalking“)


§ 22 (KUG/KunstUrhG) Recht am eigenen Bild

Bildnisse dürfen nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden… Das Recht am eigenen Bild oder Bildnisrecht ist eine besondere Ausprägung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts. Es besagt, dass jeder Mensch grundsätzlich selbst darüber bestimmen darf, ob überhaupt und in welchem Zusammenhang Bilder von ihm veröffentlicht werden.

Welchen Einfluss hat die Web-Kultur auf (Cyber-)Mobbing?

Das (mobile) Internet führt dazu, dass sich die Kommunikation mit anderen Menschen massiv verändert. Einerseits ist sicher positiv, dass wir grundsätzlich jederzeit problemlos erreichbar sind, mal schnell nachsehen können, was die beste Freundin/der beste Freund geschrieben oder welches Foto gerade gepostet wurde. Andererseits lassen sich aber auch negative Tendenzen feststellen, die diese neue „Online-Kommunikations-Kultur“ mit sich bringt.


Schnelllebigkeit

Das Internet ist in den vergangenen Jahren immer schneller geworden und auch das mobile Internet wird stetig in seiner Leistungsfähigkeit verbessert. Die Folgen davon sind, dass uns auch unterwegs Informationen in immer kürzeren Zeitabständen erreichen. Die Nutzer haben sich daran angepasst: Auch die Kommunikation wird schneller, rastloser: Wer mal einen Tag nicht „on“ ist, findet am folgenden Tag etliche Nachrichten von Freunden, Bekannten oder Kollegen auf dem Computer oder Smartphone vor. Andersherum werden Posts, Bilder oder Videos spontan geteiltund versendet. Nicht nur positive, sondern auch für eine Person unvorteilhafte Momentaufnahmen oder herabwürdigende Kommentare werden spontan versendet und verbreiten sich schnell viral über verschiedene Dienste an einen unüberschaubar großen Personenkreis.

Anonymität kann eine enthemmte Online-Kommunikation begünstigen, die Hetze und Verleumdung an anderen Nutzern Vorschub leistet: Wer anonym im Netz unterwegs ist, muss kaum mit negativen Konsequenzen für sein Tun rechnen. Außerdem entbehrt die Online-Kommunikation der direkten Reaktionen des Gegenübers (es sei denn, man kommuniziert über Videochat miteinander). Der Nutzer kann deshalb oft nicht einschätzen, wie seine Äußerungen bei anderen Nutzern ankommen, weil er nicht sieht, wie der Andere in Mimik und Gestik reagiert. Es ist daher leicht, andere online zu verletzen, weil man dem Anderen eben nicht von Angesicht zu Angesichtbegegnet.


Übermäßiges Mitteilen persönlicher Informationen

Soziale Netzwerke und viele Dienste, wie WhatsApp, Twitter, Ask.fm etc. leben davon, dass die Nutzer (zu) vieles mit anderen teilen, denn nicht alle Informationen, Bilder oder Videos sind dazu geeignet, sie mit allen zu teilen. Kinder und Jugendliche lassen sich leicht dazu verleiten, vieles über sich preiszugeben, denn man will austesten, wie man bei Gleichaltrigen ankommt. Das Feedback von Anderen auf gepostete Fotos, Videos und anderer Beiträge ist jedoch nicht immer positiv. Leicht gerät ein Nutzer durch seine Selbstdarstellung bei anderen in Verruf und wird schikaniert.



Soziale Netzwerke – Fakten und Gefahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugendliche sind besonders fasziniert von sozialen Netzwerken, den so genannten „Social Communities“ („Soziale Gemeinschaften“). Nutzerinnen und Nutzer machen hier zunächst möglichst viele Angaben zur eigenen Person, z. B. zu Hobbys, Schule oder Partnerschaftssituation. Auch persönliche Fotos innerhalb der Netzwerke online gestellt werden. Darüber hinaus funktionieren die Sozialen Netzwerke über so genannte „Freundeslisten“, was eine weitreichende Vernetzung im Schneeballprinzip möglich macht: „Freunde“ von „Freunden“ können zu eigenen „Freunden“ werden. Die Kommunikation untereinander findet über Chats, Pinnwände, Kommentierungen oder persönlichen Nachrichten statt. Kurzum: In Sozialen Netzwerken können sich Nutzerinnen und Nutzer nicht nur untereinander austauschen, sie können sich zudem auch über ihre Profile, Fotos, Videos und Statusmeldungen („Postings“) selbst darstellen – ein entscheidender Motivationsgrund für Jugendliche. Dies funktioniert auch in Netzwerken, die sich lediglich auf Teilfunktionen beschränken wie z.B. die Fotoplattform Instagram, der Kurznachrichtendienst Twitter oder der Messenger WhatsApp.

Die Community besteht dabei aus Gleichgesinnten, aus „Freunden“, denen sich die Nutzerinnen und Nutzer in der Regel zugehörig und von ihnen verstanden fühlen. Der Freundeskreis aus dem „echten“ Leben findet sich in den Kontaktlisten ebenso wie Personen, die die Jugendlichen nur über das Internet kennen.

Da die Jugendphase durch Verunsicherung und Ängste geprägt ist und soziale Netzwerke in weiten Teilen für die interpersonelle Kommunikation genutzt werden, können gerade hier Probleme offen besprochen werden, die in einem „richtigen“ Kontakt eher peinlich wären. Hinzu kommt die permanente Möglichkeit, sofort eine Rückmeldung zur Selbstwirkung oder zur eigenen Position innerhalb der Community zu erhalten, z.B. durch „Gefällt mir“-Klicks auf eigene Statusmeldungen. Es kann für Jugendliche eine große Bereicherung und Entlastung sein, über ihre Probleme mit Freunden im Internet zu sprechen, auch wenn diese „nur“ online sind und am anderen Ende der Welt leben.

Dass virtuelle Beziehungen wichtiger werden als die „echten“ Freunde, zählt zu den wesentlichen Gefahren sozialer Netzwerke. Wer nur noch online mit seinen „Freunden“ kommuniziert, aber nicht mehr das Haus verlässt, läuft Gefahr, die reale Welt zu vernachlässigen.

Weiterhin problematisch können Cyber-Mobbing, die Verletzung der eigenen Persönlichkeitsrechte oder Datenschutzverstöße sein. Für Jugendliche können in der virtuellen Welt damit sehr reale Probleme entstehen, die belastend und unangenehm sind. Es ist deshalb wichtig, ihnen früh den risikobewussten Umgang mit den eigenen Daten beizubringen.