Benutzer:Lucia Petters/Goethes Egmont

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Egmont ist ein von Johann Wolfgang von Goethe veröffentlichtes Trauerspiel welches 1788 zum Druck freigegeben wurde. Die Handlung spielt im 16. Jahrhundert, kurz vor Beginn des 80 - jährigen Krieges, welchen Goethe in einen kürzeren Zeitraum zusammenzieht.

Allgemein lässt sich das Werk in fünf Aufzüge untergliedern, die jeweils nochmal in verschiedene Szenen, wie zum Beispiel Klärchens Wohnung, aufgesplittet sind.

Klärchens Wohnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klärchens Wohnung ist die zweite Szene im dritten Aufzug aus dem Werk Egmont.

Thema der Szene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thema der Szene ist das verzweifelte Streitgespräch zwischen Klärchen und ihrer Mutter, worin es um die beiden Verehrer Egmont und Brackenburg geht, sowie das plötzliche Auftauchen Egmonts. Als Klärchen Egmont erblickt, ist ihre Trauer über den Vorwurf der Mutter verschwunden und das Erstaunen groß, als sie die prächtige spanische Kleidung ihres Geliebten erblickt.

Einordnung ins Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Szene „Klärchens Wohnung“ befindet sich im dritten Aufzug des Werkes Egmont. Das Werk beginnt auf dem Schauplatz in Brüssel mit dem Aufstand der Bürger. Der Grund für den Aufstand ist die Besetzung der spanischen Regierung in den Niederlanden, durch die spanische Regentin Margarete von Parma. Damit sind die Bürger nicht einverstanden, denn sie wollen nicht unter der spanischen Krone leben, sondern unter der Herrschaft von Graf Egmont. So kommt es, dass sich die Bürger zusammenschließen und nun gegen die Pläne der spanischen Regierung protestieren. Währenddessen befindet sich Klärchen mit ihre Mutter und dem Bürgerssohn Brackenburg in ihrer Wohnung. Die Lautstärke der Aufstände ist in der Wohnung kaum zu überhören, weshalb Klärchen Brackenburg losschickt, um nachzusehen was auf den Straßen der Provinz vor sich geht. Da die Aufstände immer weiter zunehmen fürchten die Bürger um ihr Hab und Gut. Als Vansen, ein Schreiberling, dazu kommt erklärt dieser den Bürgern deren Privilegien. Jedoch beschweren sich die aufgeregten Bürger weiterhin. Als plötzlich Graf Egmont dazu stößt beruhigen sie sich, da sie ihn vergöttern und als großes Vorbild und Herrscher ihres Landes sehen. Egmont kann die Lage schließlich klären und die Bürger entspannen sich. Unerwartet stößt plötzlich Wilhelm von Oranien dazu und erzählt Egmont, dass der Herzog Alba erwartet wird und er vermutet, dass dieser die Regentin von Parma ersetzen soll. Oranien und Egmont bekommen anschließend eine Einladung von Herzog von Alba auf Grund seiner Ankunft. Oranien jedoch lehnt die Einladung ab und warnt Egmont davor dort zu erscheinen. Er denkt, dass es eine Falle sei. Jedoch sieht Egmont keinen Grund zur Sorge. Die Vermutung, dass die Regentin entmachtet wird, bewahrheitet sich, wie sich später herausstellt. Sie hat einen Brief von ihrem Bruder Philipp II., dem spanischen König, erhalten. Dieser schreibt, dass Herzog von Alba von nun an Margarete von Parma ersetzen wird. Währenddessen beginnt in Klärchens Wohnung die Handlung um Klärchen, ihre Mutter und Egmont.

Zusammenfassung des Inhalts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Anfang der Szene versucht die Mutter ihrer Tochter Klärchen einzureden, dass diese lieber den Bürgersohn Brackenburg zum Mann nehmen soll anstatt Egmont. Brackenburg sei ihrer Auffassungen nach wie aus einer Heldengeschichte entsprungen und ein viel besserer Gatte als Egmont. Doch Klärchen hört nicht auf die Anspielungen der Mutter, sondern singt währenddessen ein Lied. Erst als diese anfängt mit schimpfen und sich über das leichtsinnige Verhalten ihrer Tochter beschwert, schweigt Klärchen. Mit Tränen in den Augen versucht sie ihrer Mutter zu verdeutlichen, dass sie niemand anderen als Egmont zum Mann nehmen will.

Als dieser dann plötzlich in der Tür steht entfährt Klärchen ein glücklicher Schrei. Jedoch schwindet die Euphorie bald und Misstrauen tut sich auf, da Egmont befremdlich kalt zu ihr ist. Seit seiner Ankunft hat er Klärchen weder in den Arm genommen noch geküsst. Nachdem sie sich über diese Tatsache beschwert hat nimmt er seinen Umhang ab und Klärchen kann ihren Augen kaum trauen. Ihr Geliebter steht in prächtiger spanischer Kleidung vor ihr, so wie sie es sich schon immer gewünscht hat. Währenddessen Klärchen Egmont immer noch staunend bewundert fängt dieser an über den Besuch bei der Regentin zu sprechen. Er beklagt sich über das mangelnde Vertrauen der Regentin ihm gegenüber und ihren seltsamen Persönlichkeitsmerkmalen, woraufhin Klärchen dieses Verhalten versucht zu rechtfertigen und die Regentin in Schutz zu nehmen.

Zum Ende des Gesprächs werden Egmont und Klärchen einfühlsamer zueinander und Klärchen schmiegt sich an Egmonts Seite, so verweilen sie noch eine Weile und verfallen in verschiedene Gespräche.

Schaubild zur Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe Anhang

Charakterisierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klärchen

Klärchen ist ein bürgerliches Mädchen welches mit seiner Mutter zusammen in einem kleinen Häuschen wohnt. Neben ihrer Kühnheit und Entschlossenheit kann das junge, begeisterungsfähige Mädchen auch nachdenklich sein. Durch ihre besonders warmherzige Art hat sie es geschafft, dass gleich zwei Männer auf sie aufmerksam wurden. Jedoch stellte sich schnell heraus, dass Klärchens wahre Gefühle ausschließlich Egmont gewidmet sind und Brackenburg und nur eine kurzzeitige Liebelei war.

Im Umgang mit Egmont wirkt Klärchen jedoch noch leicht kindlich. Als es zum Streit mit der Mutter kommt, da diese sich über Klärchens naive Sichtweise gegenüber der Liebe beschwert, bricht Klärchen in Tränen aus. Jedoch kann sie sich schnell wieder sammeln und strebt jetzt ihrem immer stärker werdenden Willen nach, Egmont zum Mann zu nehmen.

Klärchens Mutter

Ihr Umgangsweise mit anderen Menschen ist freundlich und umsorgend. Sie stammt ebenfalls aus bürgerlichen Verhältnissen und wohnt zusammen mit ihrer Tochter Klärchen in einem kleinen Haus. Besonders im Umgang mit ihrer Tochter ist sie sehr erregt und versucht auch ihren persönlichen Vorteil aus ihrer Erziehung zu zeihen. Das beste Beispiel dafür ist ihre strenge Art Klärchen davon zu überzeugen, den Bürgerssohn Brackenburg anstatt Egmont zum Mann zu nehmen. Sie ist der Meinung, dass die wahre Liebe im echten Leben keine Rolle spielt und man den Mann heirateten sollte, aus dem man den meisten Vorteil ziehen kann.

Egmont

Graf Egmont ist der Prinz von Gaure und Vertreter der Niederlande. Er strahlt Jugendlichkeit aus und ist immer stets freundlich zu seinem Volk.  Seine ritterliche Haltung Frauen gegenüber wird respektiert und generell ist er eher ein Mann, denn man eher bewundert anstatt verachtet.

Zu Klärchen ist Egmont liebevoll und bedacht. Er erfüllt ihre Wünsche, wie zum Beispiel durch das tragen der spanischen Kleidung. Jedoch sprechen sie auch über ernstere Themen wie seinen gespaltenen Charakter. Zum einen ist er verdrießlich, kalt und steif, wenn er seinen politischen Geschäften nachgeht, dafür aber wieder umso liebevoller und herzlich, wenn er bei seiner Geliebten ist. Innerlich scheint ihn deshalb ein Konflikt zu zerreißen, welchen er aber nicht zugeben möchte.

Bewertung/Relevanz der Szene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Szene spielt eine wichtige Bedeutung für die Verdeutlichung Egmonts gespalteter Persönlichkeit. Die Liebe zwischen Klärchen und Egmont wird dem Leser nahe gebracht, indem sich Klärchen im Streit mit der Mutter klar für Egmont entscheidet und Egmont auf Grund seiner starken Liebe zu ihr immer wieder zu Klärchen zurückkehrt.

Literaturnachweis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Johann Wolfgang von Goethe: Egmont: Ein Trauerspiel.Hrsg. von Robert Petsch.Leipzig:Reclam,1964.