Benutzer:Markus Steeger/Kulturwerft Gollan
„Die 1870 - 1920 aus rotem Backstein errichteten Hallen bildeten eines der ältesten Industriegebiete Schleswig-Holsteins. Durch diverse An- und Umbauten wurden die Hallen auf dem ehemaligen Geländer der Lübecker Maschinenbaugesellschaft an der Trave bis auf 17.000 qm Fläche erweitert. Bevor das Gelände von dem Unternehmer Ehepaar Katrin und Thilo Gollan übernommen wurde lag der Industriekomplex fast 25 Jahre lang brach.
Historie
Bei den fertiggestellten Flächen der Kulturwerft Gollan handelt es sich um die Sanierung und Umnutzung von historischen Hallen aus dem Beginn der Industrialisierung des Lübecker Hafens. Ursprünglich wurde der Hallenkomplex von der Lübecker Maschinenbaugesellschaft LMG genutzt.
Städtebauliche Einbindung
Durch eine Wiederbelebung des Quartiers, von einer früheren hochverdichteten industriellen Nutzung mit bis zu 4.500 Mitarbeitern über einen jahrzehntelangen Leerstand hin zu einem stark frequentierten Zentrum für kulturelle Veranstaltungen, soll das städtische Leben von der Altstadtinsel, den umgebenen Stadtteilen und von weit über Lübeck hinaus in das Gebiet zurückkehren. Die Anbindung an die umliegenden nördlichen und westlichen Stadtteile und die überregionale Anbindung (u.a. Autobahnanschluss Lübeck Mitte, Nordtangente, öffentlicher Nahverkehr) sind bereits jetzt als sehr gut zu bezeichnen.
Sanierung und Umnutzung
Die Bestandsgebäude zeigen vielfältige Konstruktionsarten, bedingt durch umfangreiche Umbau- und Anbaumaßnahmen in den letzten ca. 140 Jahren. Der Kern wird von einer Backsteinindustriehalle aus dem Jahre 1870 gebildet, die somit das älteste noch bestehende Gebäude auf dem Gesamtareal darstellt. Zu gravierenden baulichen Einschnitten kam es dann in den Jahren 1910 und 1960, zu diesen Zeitpunkten wurden die historischen Konstruktionen umfangreich durch neue Stahlhallenkonstruktionen verändert bzw. überbaut. Aus der jahrzehntelangen Schwerindustriellen Nutzung - in den Hallen wurden Bauteile für Schiffe, Bagger und Großmaschinen gefertigt - sind auch heute noch diverse technische Einbauten als Zeitzeugnis vorhanden.
Umnutzungsziele
Ziel der Umnutzung war es, die Geschichte, die der Gebäudekomplex zu erzählen hat, zu bewahren und dennoch eine hochmoderne und ganzjährige Nutzung als kultureller Veranstaltungsort zu ermöglichen.
Sanierung
Im Zuge der Sanierung wurde der gesamte Komplex möglichst im ursprünglichen Zustand belassen und behutsam Akzente durch moderne Einbauten bzw. Bauteile gesetzt. Im Zuge der Umnutzung, verfügen die Hallen über brandschutz- und schallschutztechnische Maßnahmen. Unter Berücksichtigung der Versammlungsstättenverordnung sind Veranstaltungen mit bis zu 4.200 Besuchern möglich sind. Hierzu wurden sämtliche Dächer saniert, Glasfassaden eingebaut, eine WC-Anlage errichtet, eine BUS-unterstütze Haustechnik installiert, in allen Hallen eine Heizungsanlage eingebaut, Fluchtwege baulich hergestellt und viele Dinge mehr.
Darüber hinaus wurde im Zuge der Umbaumaßnahme ein umfangreicher Altlastenschaden aus der historischen Nutzung saniert. Der Boden innerhalb der Hallen wurde in eine Tiefe bis zu 3,00 Meter ausgetauscht und entsprechend seiner Belastung fachgerecht entsorgt.
Durch die Sanierung entstanden ca. 5.000 m² Nutzfläche, die je nach Veranstaltungsbedarf geteilt und in kleineren Einheiten nutzbar sind. Es sind noch weitere nicht sanierte Hallen- bzw. Gebäudeflächen vorhanden, die die Grundlage für umfangreiche Erweiterungsmaßnahmen bilden.