Benutzer:Mercurius12/Figurengruppen am Sophienhof

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gesamtansicht zur Eduard-Bilz-Straße

Die Figurengruppen am Sophienhof flankieren zu beiden Seiten einen kleinen Platz am Kreuzungspunkt der Eduard-Bilz-Straße, Nizzastraße und Maxim-Gorki-Straße im Stadtteil Oberlößnitz der sächsischen Stadt Radebeul.

Die Figurengruppen aus Terrakotta wurden in der Berliner Tonwarenfabrik Ernst March & Söhne hergestellt und auf Sandsteinsockeln um 1880 am früheren Alvslebenplatz aufgestellt. Der Platz wurde durch die Gebrüder Ziller gestaltet, die auch die Villa Sophienhof (Radebeul) erbauten.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühling und Sommer nach der Restaurierung 2011
Herbst und Winter nach der Restaurierung 2011

Die Plastiken stellen jeweils eine weibliche und männliche Figur dar, die in Eckausrichtung neben einem Kandelaber knien und diesen mit Blattranken aus Efeu- und Eichenlaub schmücken. Die Kandelaber sind mit Akanthusblättern verziert und weisen als oberen Abschluss eine Schale auf. Die Figuren sind in verschiedene Gewänder gekleidet, ihre Köpfe sind mit unterschiedlichen Blatt- und Blütenranken geschmückt.

Die Art der Gewanddarstellung und der individuelle Schmuck der einzelnen Figuren mit verschiedenen Laubranken, nur in einem Fall mit Weinlaub, verweisen darauf, dass es sich bei den Plastiken um eine Darstellung der „Vier Jahreszeiten“ handelt, die bisherige Bezeichnung der Figuren als Bacchanten ist umstritten.

Attribute der linken Gruppe
  • Weibliche Figur (Frühling): Blatt- und Blütenranke, leichtes Gewand
  • Männliche Figur (Sommer): Ährenranke, wehendes Gewand
Attribute der rechten Gruppe
  • Weibliche Figur (Herbst): Weinlaubranke, bedeckendes Gewand
  • Männliche Figur (Winter): Eichenlaubranke, fellbesetztes Gewand

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sockel der Figurengruppe aus Elbsandstein der Cottaer Varietät tragen die Inschriften „Sophienstraße“ (früherer Name der Eduard-Bilz-Straße) und „Dem Schutze des Publikums empfohlen“. Bis zur Restaurierung 2011 erschienen die Oberflächen der Terrakottafiguren materialsichtig, die Keramik wies erhebliche Verschwärzungen und Beschädigungen auf, einzelne Teile fehlten.

Eine Restaurierung der Figurengruppen erfolgte 2011. Die fehlende Hand einer weiblichen Figur und eine ebenfalls fehlende Schale auf einem der Kandelaber wurden rekonstruiert und angefügt. Die Oberflächen der Terrakotten wurden gereinigt und restauratorisch gesichert. Als Schutz gegen eindringendes Niederschlagswasser erhielten die Figurengruppen eine Silikonharzfarblasur in einem hellen Ockerfarbton. Durch diese Farbfassung konnten die Erkennbarkeit und Plastizität der Figurengruppen wiederhergestellt werden, eine frühere Farbfassung aus der ersten Aufstellungszeit wurde durch restauratorische Untersuchungen nachgewiesen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Volker Helas (Bearb.), Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.