Benutzer:Mienleefke/Artikelentwurf

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Doris Häußler

wurde in Berlin geboren und verstarb am 16. Januar 2019 in Bielefeld. Die Malerei begleitete sie von Anfang ihres Lebens. Ihr Vater Carl Lambert Huschens (1944 in russischer Kriegsgefangenschaft in Rumänien verstorben) war Maler und bei ihm erwarb sie schon im frühen Kindesalter die ersten Mal- und Zeichenkenntnisse.

Nach ihren Schul-, Ausbildungs- und Berufsjahren erlebte sie während ihrer Ehe (Hans Häußler, Maler und Autor) die Kunst auf ganz andere Weise. Sie schrieb eigene Hörspiele zum Beispiel „Heller oder dunkler“, welches im Radio RBB gesendet wurde. Mit ihrem Mann schrieb sie zusammen weitere Hörspiele und Erzählungen. Die Malerei hat Frau Häußler immer wieder in ihren Bann gezogen. Beruflich führte sie an einer Sonderschule das Staffelei-Malen ein. Mit den Schülern hatte sie zahlreiche Ausstellungen, zum Beispiel “ im Rathauspavillon in Brackwede “. Durch die Herausgabe von Jahreskalendern und etlichen anderen Aktivitäten konnte sie die Kunst geistig behinderten Menschen mit Erfolg öffentlich machen. Das Malen war für Frau Häußler ein Abenteuer - ein Abenteuer mit sich selbst - in ihren eigenen nahen und fernen Wirklichkeiten, ein Spiel mit unendlichen Möglichkeiten – das Unsichtbare im Bild sichtbar werden zulassen. Seit 1994 stellte Frau Häußler in ca. 60 Ausstellungen aus, mehrfach in Bielefeld und Umgebung, zum Beispiel Gütersloh, Herford, Bad Salzuflen, Uelzen, Lage-Hörste, Worpswede, Borgholzhausen, Essen, Bremen, Melle, Berlin, Enniskillen/Nordirland und Leichlingen/Bergisches Land.Die Liste ließe sich beliebig fortführen. Sie war 1998 die Initiatorin der Brackweder Kunstmeile. Mitglied der “offenen Ateliers“ Bielefeld e.V. Hier nahm sie von 1999 bis 2018 an zahlreichen Ausstellungen teil. Seit 2014 war sie Mitglied im Künstlerinnenforum Bielefeld - OWL e.V.

“ Es ist ein seltsamer Plan: sich zu träumen diesen Traum sichtbar zu machen, um dann wieder zum Traum zu werden in anderen Menschen.“ Jean Genet

Ohne Traum kein Leben! Traum, Poesie und Imagination haben schon von jeher dem Menschen dazu verholfen, seine Innen- und Außenwelten in Balance zu halten. Dünnhäutig und fragil sind die Augenblicke der Träume und Traumwesen und so gehören Vorsicht, aber auch Mut dazu, sich auf die Entdeckungsreise zu begeben, sich einzulassen auf die Gegen-Welt des Phantastischen, die es als Bollwerk gegenüber Routine, Monotonie, Konsum und Anspruchshaltung, also gegenüber der Realität, zu setzen gilt. Längst vergessene Gefühle tauchen auf, vermischt mit Phantasien und Erinnerungsfetzen, Traumsequenzen erscheinen so flüchtig wie ein Hauch, surreale Verknüpfungen werden möglich, Schwerelosigkeit geschieht, der übliche Zeitrahmen wird gesprengt, Traumzeiten beginnen und damit für Frau Häußler die Freiheit, neue Bilder und Bildwirklichkeiten zu schaffen, die den Betrachter zu seiner eigenen Phantasie zu führen vermögen. Sich dieser unsichtbaren inneren Welt anzunähern, hat Frau Häußler schon immer mehr gereizt als die äußere Welt abzubilden. Die Hauptmotive ihrer Bilder sind Köpfe, Köpfe als privilegierte Bedeutungsträger unserer Innerlichkeit zwischen Körper und Seele. Es sind zumeist stilisierte Frauenköpfe, die träumen, vielleicht oder bestimmt sogar stellvertretend für ihren Kopf waren. Es sei aber auch in diesem Zusammenhang an frühe Mythen erinnert, wo im Mittelpunkt dieser frühesten Vorstellungen der Menschen eine Muttergottheit stand, die der personifizierten Lebensauffassung des Frühmenschen entsprach. Die Kopfwesen imaginieren die Träume in sich oder sie träumen ihre seelischen Landschaften aus dem Kopf hinaus. Sie befreien sich aus einer Enge mit deutlichen Tendenz nach oben, um dann, die harte Logik der Wirklichkeit hinter sich lassend, den Weg der Poesie zu gehen und sich der freien Assoziation hinzugeben. Insofern enthalten ihre Bilder narrative Elemente, die dem Betrachter die Möglichkeit für eigene Phantasiegeschichten und -reisen bietet. Die geschlossenen Augen unterstützen diesen Weg. Sie symbolisieren das Abtauchen in die Innenwelt sowie das gleichzeitige sich Abwenden von der Außenwelt. So schauen diese Gesichter traumwach in den Spiegel des eigenen Ich's, es ist Selbstschutz und Selbstbesichtigung zugleich, es ist Narzissmus im weitesten Sinne. Die Personen haben kein realistisches Verhältnis zueinander, es sind Wirklichkeitsflüchtlinge, verletzliche Seelenerscheinungen angekommen in ihrer Traumwelt. Kunst war für Frau Häußler immer der Versuch, Unsichtbares sichtbar werden zu lassen, ein Zeichen zu setzen für den Weg nach innen.