Benutzer:MoreInput/Stadtbrand Sammlung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

r1:Georg Goerlipp: Almanach 2009

r2: Ernst Zimmermann, 1908 – Donaueschingen brennt

r3: Schicksalstag für Donaueschingen, Klaus Weber

BP: Badische Presse 1908 (z.b. Badische Landesbibliothek Karlsruhe Digitale Sammlung der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe Badische Presse 1908 359 (6.8.1908) Mittagausgabe)


Stadtbrand von Donaueschingen 1908

TODO Liste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • [ ] Abschnitt Schaden erweitern
  • [X ] Liste der Brände vor 1908 erweitern
  • [X] Katastrophentourismus
  • [X ] Bilder vom Stadtarchiv
  • [X ] Luftbild von 1908, um 13:00, vor dem Brand
  • [X ] Wettbewerb zum Rathausneubau
  • [X ] Reaktionen aus Karlsruhe / Landtag
  • [X ] Verbindung zu Graf Zeppelin
  • [ ] Triberger Affäre
  • [ ] Feuerwehrausstattung 1908

Sammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feuerwehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 19.10.08: Nach Badischen Feuerwehr waren insgesamt 1224 Feuerwehrleute anwesend (freiwillige). Sie waren ausgerüstet mit 27 Spritzen. Schlauchmaterial war 3600 Meter verfügbar. Zusätzlich noch 281 Mann Löschmnnschaften an der Brandstelle + 31 Wasserfuhrtwerke.r3 176


  • Nach 3 Uhr trafen die Feuerwehren von Villingen, Klengen und Grüningen am Brandplatz ein. ber der um diese Zeit einsetzende heftige Sturm machte es den einzelnen Feuerwehren zum Teil unmöglich, nahe genug an den Brandherd heranznkommen. Die Feuerwehr von Villingen zeichnete sich in hervorragender Weise aus "Badische Landesbibliothek Karlsruhe Digitale Sammlung der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe Badische Presse 1908 359 (6.8.1908) Mittagausgabe" BP

Brände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(lt. BP, 6.8. Mittag.):

Ueber frühere Brandkatastrophen, die die Stadt Donaueschingen betroffen haben, weiß die „Fbg. Ztg." zu berichten: In der Stadt hat es während des letztvergangenen Jahrhunderts verhältnismäßig oft ge¬ brannt . Am 8. Dezember 1821 brannte es im Schlosse.

Am 10. Mai 1837 wurden vier Häuser in Asche gelegt. Bei diesem Feuer halfen die fürstlichen Prinzen , Erbprinz Karl Egon III . und Prinz Max fleißig mit ; sie standen mitten in den Reihen der Wasser bietenden.

1848 brannte es im Museum und

1849: ein Jahr später in der Vorstadt. Diesmal wurden wieder vier Häuser vernichtet.

1849: Am 24. Januar war in der Herdgaffe ein Brand ausgobrochen, dem sechs Häuser zum Opfer fielen; bei diesem Feuer verbrannte ein alter kranker Mann und eine Frau starb in Folge eines Schreckens.

1849: Im gleichen Jahre brannten im August zwei Häuser ad ; diesmal wurde die Gefahr einer weiteren Verbreitung des Feuers nur durch die Hilfeleistung mecklenburgischer Truppen be. scitigt.

Im Jahre 1880 brannte das Fürstliche Hoftheater ab ;

1889 das Armenhaus.

Außerdem brannte es in Donaueschingen in den Jahren 1864. 1868, 1871, 1875, 1879, 1880 (zweimal). 1882. 1884. 1893 (zweimal), 1895, 1899 (dreimal).

Am 14. Juni 1856 brannte das Gasthaus zum Adler nieder, —

Schaden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 130 Gebäude zerstört r3. S2 r3. S 10: 125 Gebäude und 168 Nebengebäude 221 Familien, 700 Köpfe r3. 220 Familien, 600 Köpfe r3 7 r3 77 130 Wohnhäuser, 160 Nebengebäude
  • Fast alle Akten des Amtsgerichts wurden vernichtet. r3 4 (DB-Donaueschinger Tageblatt
  • Die Witwe Anna Sticker, die noch aus den Flammen gerettet werden konnte (r3 4), starb einige Tage später. am 11. August r3 43
  • Das Kind Karl Dengel ist bei unter Trümmern begraben worden und starb., r3. 84
  • Versicherung r3 198
    • 29 regulierende Versicherungen
    • 299 Schäden zu regulieren
    • Entschädigungsbetrag auf 938338,79 mark
  • fast alle Akten des Amtsgerichts, welches vorläufig in das Gymnasium verlegt wird, und des Bürgermeisteramts sind vernichtet. BP7.8. Mittags
  • Die Kassenschränke der Sparkasse haben dem Feuer gut standgehalten. Das meiste Geld konnte gerettet werden; das Geld steht augenblicklich in einer Gießkanne im Garten des Archivs. BP 7.8. Mittags
  • Viel ist dies freilich nicht und der Schaden, der den leider nur zum Teil versicherter Brandgeschädigten entstanden ist, beziffert sich, da auch 300 000 Mark an Bargeld verloren gegangen sein sollen, nach oberflächlicher Schätzung auf über 2% Millionen Mark. Der Brandschaden an Gebäuden allein soll beinahe 1800 000 Mark erreichen. BP 10.8.
  • Durch den großen Brand sind viele deutsche und schweizer Feuer.Versicherungen stark engagiert. So hat der deutsche. Phönix", die Mägde, burger", . Gothaer " und . Heldetm" je ISO 000—200 000 Mark zu zahlen. Di« . Hamburg--Bremer " ^S«seIlschast hat 120 000 Mark zu leisten, während ein« ganze Reihe anderer Gesellschaften mit je ca. 80 000 Mark betroffen sind. BP 15.8. Mittag

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gestern war unsere Stadt ... von vielen tausdenden von Fremden von nah und fern besucht." r3 7 (DB)
  • Bereits gegen Abend besichtigten fast 10 000 Fremde aus der näheren und weiteren Umgebung den Brandplatz. ""Badische Landesbibliothek Karlsruhe Digitale Sammlung der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe BP 1908 359 (6.8.1908) Mittagausgabe"
  • "Der Fremdenverkehr nahm gestern in unserer Stadt noch die dagewesene Dimensionen an. Fast alle Züge wurden doppelt geführt und waren trotzdem überfüllt. Am Bahnhof herrschte fast lebensgefährliches Gedränge. Die Zahl der mit Automobil, Wagen, zu Rad und Fuß eingetroffenen Besucher belief sich ebenfalls auf tausende." r3-29 DB
  • Es ’gießt noch immer in Strömen. Viele Tausende aus der näheren und weiteren Umgebung Donaueschingens haben die Brandstätte besucht. Die Bahnzüge brachten un¬ gezählte Scharen vom frühen Morgen bis späten Nachmittag. Als in den Abendstunden die „Brandausflügler " in die Heimat zurück!ehren wollten, spielten sich in der Bahnhofshalle beängstigende Szenen ab. Viele, die an einen Schalter gekommen waren zogen unverrichteter Dinge wieder ab, da die Karte, die sie verlangten, gerade nicht zu haben War. Und so mußten sie, geschoben, gedrängt und gädrückt,abermals den Leidensgang antreten . Man hörte in der Vorhalle Angstrufe und Hilfeschreie aus der Menge. 7.8. BP Mittag
  • Besonders der gestrige Sonntag brachte Tausende und Abertausende von Frem¬ den nach unserer Stadt , sodaß am Bahnhof wie auch in den Straßen ein Gedränge herrschte, wie es unsere Stadt noch nie gesehen. In den Abendstunden wurde das Gedränge der Tausende, die unsere Stadt wieder verlassen wollten, am Bahnhofe beinahe lebensgefährlich. Extrazug um Extra¬ zug mußte abgelassen werden, nm die vielen Fremden , die sich wohl auf 15- bis 20 000 Personen beziffern durften , wieder in ihre Heimat zurückzubefördern. BP 10.8. Mittag
  • "11. Aug. Die Zahl der Besucher der Brandstädte am Sonntag wird auf 40000 geschätzt."BP 12.8 Mittag

Ursache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Badische Landeszeitung: Wie ist es möglich, das in unserer Zeit und bei den Hilfsmitteln,die uns heute zu Gebote stehen, der Brand eines Heuschuppens eine solche Ausdehnung erreichen kann. => Schindendächer. r3. 30 DB

Spenden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Durchlaucht Prinzessin Amelie 3000 Mark r3 7
  • Großherzog und Großherzoging 3000 Mark r3 7
  • Am 7. August rief die Hilfskommission aus Strauß, Dänzer, Feurstein im DB zu Geld- und Sachspenden auf. r3 10 DB
  • 8. August: 2.000.000 Mark Schaden an Gebäuden, 800.000 Mark an Fahrnissen.
  • Graf Zeppelin:1.000 Mark. r3 28 "Dem Unterstützungsfonds der gleichzeitig mit dem Verbrennen meines Luftschiffs Brandbeschädigten überweise ich tausend Mark, welche durch Postanweisung flogen." Graf Zeppelin. r3 34 Donaueschingen, 10. Sing. Graf Zepp elin hat als Leidensgenoffe de» Brandgeschädigten telegraphisch seine Teilnahme ausgesprochen und Mark 1000 überweisen lassen. BP 11.8.Mittag
  • 10.8. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin Luise hat für die Abgebrannten in Donaueschingen außer einer größeren Sendung von Kleidern und Wäsche 1000 Mark dem Frauenverein daselbst, 2000 Jl dem Amtsvorstand für die allgemeine Sammlung und 300 M dem Rothen Kreuz zugewiesen. BP 11.8. Mittag
  • Die Frankfurter Rennstallbesitzer A. und C. v. Weinberg haben für die Brandbeschädigten von Donau¬ eschingen den Betrag von 5000 Jl gespendet , nachdem im gestrigen Rennen der v. WeinbergscheHengst „Horizont " den Preis von Donaueschmgen gewonnen hatte. BP 11.8 Mittag.
  • Am Sonntag, 23. August, wurde ein großes Volksfest zu Gunsten der Donaueschinger Brandgeschädigten in Heiligenberg, organisiert durch den Fürst und die Fürstin Fürstenberg, durchgeführt. r3 62
  • 16. August: Kurgäste veranstalteten eine Wohltätigkeitskonzert, bei dem 612 Franken an Spendengeldern zusammenkamen. Dr. Strauß, Mitglied des Hilfskomitees, der sich hier zur Kur aufhielt, hielt eine Ansprache. r3 63
  • Liebesgaben wie Möbel, Geschirr, Lebensmittel, Kleider aus ganz Baden und Württemberg wurden an den Hilfsausschuss gesandt und die Namen der Spender in den Zeitungen veröffentlicht. r3 79
  • Wohltätigkeitskonzert 22.9. in Freiburg.
  • Norddeutsche Hilfskomitee für Donaueschingen hat bis 26. September die Summe von 150540,21 Marks aufgebrachtr 3 157
  • Norddeutsches Hilfskomitee: 130000 Marks bis 3. Oktober überwiesen. r3 163
  • Seit der letzten Veröffentlichung bewilligten von städtischen Körperschaften: Breslau 3000 Mk.,Charlottenburg 3000 Mk., Wilmersdorf 1000 Mk.,Schöneberg 1000 Mk. , Stralsund 500 Mk..Flensburg 500 Mk., Neuwied 500 Mk., Minden500 Mk., Erfurt 1000 Mk.. Königsberg 1000 Mk.,Wandsbeck 500 Mk. , Neumünster 500 Mk.,Meiningen 600 Mk. , Lüdenscheid 1000 Mk.,Osnabrück 500 Mk. , Halle 1000 Mk. . Rendsburg 500 Mk. , selbst die kleinsten Gemeinden^ stehen mit Beiträgen nicht zurück. 24.9. Mittelbadischer Courier
  • 7. November 1908: Wohltätigkeitskonzert in Frankfurt erbringt 1000 Mark.r3 187.
  • 18. 11. 9 Dollar aus Cinncinnati als Ergebnis einer Lottterie zu Gunsten der Donaueschinger Brandbeschädigten
  • 12.8. Todtnauberg, 12. Aüg. Bei einer gestern von den Kurgästen beranlaßten Wohltätigkeitsveranstaltung für die Brandgeschädigten in Donaueschingenwurde ein Reinertrag von ca. 400 Jl erzielt BP 13.8. Mittag
  • 13.8. Frankfnrl a. M„ 18. August. Die Sammlung der „Frankfurter Zeitung" für die Brandgeschädigten von Douaneschingen ergab bisher schon über 15000 Mark BP 13.8. Mittags.
  • Bad Rippoldsau (Schwarzwald) , 13. Aug. Gestern abend veranstalteten die Kurgäste des hiesigen Kuretabliffements einen in allen Teilen gut gelungenen Wohltätigkeits-Abend, dessen Ertrag den durch die Brandkatastrophe in Donaueschingen Betroffenen zufiel. Den Veranstaltungen und Aufführungen im Konversationshause, bei denen ausschließlich Damen und Herren der hiesigen Kurgesellschaft mitwirkten, folgte «in gemütliches Zusammensein im Restaurationssaale . Die ge¬ samte Veranstaltung verlief in schöner und gediegener Weise und betrug der materielle Ertrag (Bruttoeinnahme ) ca. 2000 JL. 14.8. BP Mittag
  • Karlsruhe , 14. Aug. Die Grotzh. Genrraldirektion der Bad Staatseisenbahnen gibt bekannt: Frachtgutfrndungen von Liebesgaben 'jeder Art zur Unterstützung der von dem Brandunglück in Donaueschingen am 5. d. Mts . betroffenen Einwohner, sowie die leer zurückkgehenden Verpackungen werden auf den badischen Staatseisenbahne und den badischen Privatbahnen bis 31. Dezember 1808 frachtfrei befördert, wenn die Sendungen im Frachtbrief an einen Hilfsausschutz adressiert oder von diesen aufgeliefert und als Liebesgabe bezeichnet sind BP 14.8. Abendn und den badischen Privatbahnen bis 31. Dezember 1808 frachtfrei be¬ fördert, wenn die Sendungen im Frachtbrief an einen Hilfsausschutzoder an Staats -, Stadt , oder Fürstlich Fürstenbergische Behörden adressiert oder von diesen aufgeliefert und als Liebesgabe bezeichnet sindBP 14.8. Abend
  • 23 . Sept . An Liebesgaben für Donaueschingen spendeten die Gemeinden Dürrheim 160 Ztn . Heu und 50 Ztn . Stroh , Beckhofen 35 Ztn . Heu, Klengen 70 Ztn . Heu und 100 Ztn . Stroh , Wolterdingen eben¬ falls 30 Ztn . Heu u. s. w. 24.9. Mittelbadischer Courier
  • Abschluss 31.12.1908 r3 215
    • 1.038.000 Für Baracken: 8.000, Massenverpflegung udn auswärtige Hilfeleistender 10.000, Unterstzützng besonders geschädigter Handwerker: 20.000 Mark,
    • Zur Verteilung 900.000:
      • Für die Stadt 200.00 für Geländeerwerb, Straßenanlagen, Beihilfe zur Bestreitung von Schäden bei den Löscharbeiten, sowie zum Rathausnebau.
      • Für die vesichteren Farnischschäden: 150.000 Mark
      • Für die nicht versicherten Fahrnisschäden: 47.0000 Mark
      • Für die Gebäudebesitzer wurden Aufräumarbeiten 75.000 Makr bezahlt
      • Gebäudeschadenbeihilfen: 300.000 Mark
      • Reservefonds wurde auf 125000 Mark fesetgesetzt,

Reaktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karlsruhe: Aufs tiefste erschüttert über das entsetzliche Unglück sendet Ausdruck innigster wärmster Teilnahme. Krems.r3 11 DB
  • Karlsruhe. Der Stadtrat der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe nimmt aufrichtigen Anteil an dem schweren Unglück, das über ihre Stadt  hereingebrochen ist und erklärt seine Bereitwilligkeit zur Hilfeleistung.  Sigrist Oberbürgermeister  r3 S.11
  • Tullgardn. An den Bürgermeister der Stadt Donaueschingen. Ich erfahre hier in der Ferne das schwere Unglück, welches Donaueschingen heimgesucht hat und spreche Ihnen allen herzliche aufrichtige Teilnahme an dieser mich sehr betrübenden Heimsuchung aus.   r3 S.11Großherzoging Luise von Baden.
  • Badischer Landtag. Bericht 7.8. BP: Bodman berichtet: "Unsere blühende Stadt Donaueschingen ist ja aller¬ dings von einem sehr schweren Unglück getroffen worden. Es sind 120 Wohngebäude und 168 andere Gebäude, also nahezu 300 Gebäude abgebrannt. Regierung ausge¬ sprochen haben, daß sie das Nötige in diesem Falle tun wird, so danke ich Ihnen für dieses Vertrauen☃☃; ich hoffe, wir werden es rechtfertigen. Ich bin selbst heute den ganzen Varmittag in Donaueschingen gewesen. Ich habe mich von dem Umfanfbofge des Schadens verlässigt und mit den beteiligten Stellen die Ma߬ regeln durchgesprochen, die vorläufig nötig sind, und habe auch alle Einleitungen getroffen, die meinerseits erforderlich wären, um diese Maßregeln in Vollzug zu setzen. " =>Der Antrag wurde hierauf einstimmig angenommen
  • 8. August: Großherzogin Luise von Baden veranlaßt Kleidersendungen von Karlsruhe.r3 11 DB
  • Am 11. August besuchte der Großherzog Friedrich II. mit seiner Frau Luise die Stadt, um sich einen Überblick über den Schaden zu machen. r2 Am Bahnhof waren zur Begrüßung erschienen

der Fürst von Fürstenberg, der Bürgermeister , der Amtsvortand. Die Herrschaften begaben sich ins Schloß , von da nach dem Bezirksamt , wo die Vorstellung des Gemeinde rats erfolgte. Hieran schloß sich die Besichtigung der Brandstätte , worauf das Großherzogspaar nach der Stadthalle fuhr, wo die meisten der durch das Brandunglück obdachlos gewordenen Unterkunft gefunden haben. S. 44 11.8. BP Mittag

  • Königliche Hoheit der Großherzog wird den DS Besuch abstatten. r3 11 DB
  • Die Besitzer der abgebrannten Häuser wurden am Sonntag, 9. August zum Wiederaufbau der Häuser aufgerufen. r12 DB
    • "Die Abgebrannte möchten sich zunächst darüber schlüssig machen, ob sie ihre Anwesen auf den früheren Plätzen wieder aufbauen wollen. In dem Bestreben, möglichst rasch, billig und schön zu bauen, werden sie die weitgehendste Unterstützung finden.r3-29 DB
  • Am 10. August besuchte der Großherzog und die Großherzogin abgebrannte Stadt. r3-27 Auch Prinz Max von Baden besuchte die Obdachlosen in der Festhalle.r3-27 DB
  • 12.8. "11. Aug. Die Kaiserin sandte folgendes Telegramm an die Fürstin : „Bin tief betrübt durch die Nachricht von dem verherendeu Feuer in Donaueschingen; die armen obdachlosen Menschen, die all ihr Hab verloren haben, wie namenslos traurig ! Welch' ernste schwere Tage für Sie und den Fürsten."" BP 12.8. Mittag
  • 10. September: Friedrichshafen:"In der Stunde gemeinsamen Unglücks der schwer heimgesuchten Stadt Donaueschingen beizustehen, war mir Herzensbedürfnis. Aufrichtigen Dank für die mir erwiesene Ehrung durch die Absicht, eine Straße nach mir zu benennen" Graf Zeppelin r3. 129
  • 6.11. Ankündigung Kaiserbesuch<
  • 9.11. Kronprinz und Graf Zeppelin werden aufsteigen und dem Kaiserzug entgegenfahen. Lufschiff kam schon um halb 2 Uhr in Sicht. Punkt 2 Uhr traf der Kaiserliche Sonderzug ein. Kein Offizieller Empfang. Im Schloss DS Empfang durch den Fürsten. Kaiser und Gefolge verfolgtem mit großem Interesse den Zepelin. Zeppelin verschwand gegen 3 Uhr in Östlicher Richtung. r3 187. Gestern Sonntagvormittag wohnten der Kaiser mit Gefolge dem Gottesdienst bei. Nach dessen Beendigung eine Rundfahrt übe den Brandplatz, Nachmittags gegen 3 Uhr unternahm der Kaiser mit Seinder Durclaucht dem Fürsten und den übrigen Jagdgästen in sechs Automobilen eine Spazierfahrt nach Dürrheim. Einige Jagden. 17.11. Abfahrt nach Berlin. r3 196
  • 31.12.1908: Abschluss Hilfsaktion, Versammlung in der Festhalle.

Hilfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Unterkunft für Brandgeschädigte Mehrere Baracken wurden angekauft, und aufgestellt. Jede Familie erhält eine Wohnküche und die der Kopfzahl entsprechende Anzahl Schlafräume. r3 103
  • Die ersten Notunterkünfte wurden vom Roten Kreuz entlang der Brigach der späteren Hermann-Fischer-Allee aufgestellt. r3 113
  • Gegen Abend ging in Donauefchingen der Fürst von Fürstenberg mit :einer großen Schar armer Leute von Laden zu Laden, um Kleidungsstücke iund Eßwareu einzukaufen. BP 7.8. Mittags
  • Derweilen sind in der Festhalle von den Männern des Roten Kreuzes über hundert Betten aufgeschlagen worden. Die Festhalle gleicht einem Kriegslazarett. Die Sanitätskolonnen von Konstanz, Radolfzell, Triberg , Singen, Pillingen , Freiburg . Stockach, Neustadt, Engen leisteten insbesondere dadurch wertätige Hilfe, daß sie provisorischeBettstätten aus Brettern herstellten. Von Karlsruhe ist eine große Zahl Bettstellen und Bett¬ wäsche eingetroffen. Hofapotheker Dr . Stroebe von Karlsruhe leitet die Arbeiten des Roten Kreuzes. BP 10.8. Mittags
  • Wirklich Obdachlose gibt eS in Doncmefchimgen natürlich heute nicht mehr. Wer nicht beim Mitbürger , beim Fürsten oder im Gasthof unter, kam, hat ein Feldlager in der Festhall« bezöge». Bon der kleinen Bühnen mit luftigen Kulissen und dem rotgoldenen Vorhand bis au die Saaltür stehen saubere Betten aus dem Bestände der KrisgsstrnitüiS« formationen in Reihe und Glied. BP 15.8. Mittag

Wiederaufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bürgerausschutzsitzung am. 3. September: Erwerb von gelände zur Erweiterung vonOrtsstraßen und Anlage neuer Ortsstraßen r3 94
  • Das Bürgermeisteramt hat eine Notkanzlei in der Gewerbeschule

eingerichtet. Die Diensträume des Amtsgerichts sind im Gymnasium, das Notariat im Hause der Wasser- und Stratzenbauinspektion , das Finanzamt im evangelischen Pfarrhause untergebracht. Die Bücher und Barbestände der Sparkasse konnten gerettet werden. BP 10.8.

  • 13. Aug. Bereits hat stch hier ein ganzes Heer von Architekten angesiedelt, oie sich zur Uebernahme von Neubauten empfehlen. In einer Versammlung waren vielleicht 30 Brandbeschädigt und etwa 60 Architekten anwesend. Die Behörden werden dafür Sorge tragen, daß ein einheitlicher Bebauungsplan zur Durchführung kommt,' der den Bedürfnissen und dem Schönheitssinn zugleich nach Möglichkeit Rechnung tragen soll. BP 14.8. Abend
  • 4. September: Beschluss des Gemeindesrates; Bierstraße heißt künfitig Zeppelinstraße und die Eisenbahnstraße den Namen "Max-Egonstraße" r3 105
  • 29. September: Säntliche Rüume der Gemeindeverwaltunge (Stadtkasse, Stadtbauamt, Polizeistube, Nachtwache): 1. Stock des Kurhauses Schützen. r3 159
  • 4. Oktober: Arbeiter Baracken können in der nächsten Zeit bezogen werden.
  • Herstellung Verbindunsstraße von Mühlenstraße zur Käferstraße r3 167
  • Nach dem Brand - Gemeindeverwaltung in der Gewerbeschule, das Grundbuchamt im Großherzoglichen Gymnasiumsgebäude, die Stadtrechnung in der Mädchenschule, und Stadtbauamt im Hause des Herrn Hauptmann von Nathusius untergebracht r3 168
  • 17. Oktober: Als erster vom Brand zerstörten Wohnhäuser is dasjenige von Herrn Rupert Hahn in der Lorenzstraße fertiggestellt und zum Einzug bereit. r3 17
  • 24. Oktober: Bürgerausschusssitzugn im Hotel Schützen.r3 181
  • r3 215: Lt. Es soll schnell, billig, solide und geschmackvoll gebaut werden.
  • 23.1.1909: Wiederherstellung der Zivilakten Großherzogliches Amtsgericht DS. Auf Staatskosten. r3 220
  • 26.2.1909: Ergebnis des Wettbewerbs für den Neubau Rathaus und Sparkasse: r3 233
    • 1. Preis 2000 Mark für Entwurf "Heimatkunst" von Eugen Beck, Karlsurhe
    • 2. Preis 1500 Mark Entwurf "Fürstenberg" Hermann Villing mit Architekt Vittalli, Karlsruhe
    • 3. Preis 1000 Mark Entwurf "Und neues Leben blüht aus den Ruinen" von Wilhelm Merck, Freiburg.
  • von 9. bis 16. März Ausstellung der Pläne für Rathaus, Sparkasse
  • r3 238: Für Auführung eignet sich keiner der Entürfe. Eine vollständige Umarbietung der Fassaden wie auch der Grundrisse für das Rathaus udn Sparkasse wird für notwendig gehlaten. Die Entwürfe bieten hierfür eine sehr wertvolle Grundlage.
  • 15.3.1909: Beschluss: Auführung der Pläne Professor Beckund Architekt Vittali, r3 242
  • 28.9.1909: Abschiedsfeier Bürgermeiter Fischer. r3 310: Brigachstraße heisst von Gewerbeschule bis zur Mühlenbrücke: Hermann Fischer Allee
  • 18.10.1909: Beusch Königliche Hoheit Großherzog Friedrich II.
  • 17.11.1909: Kaiser in Donaueschingen: Kaiserliche SOnderzug Abends um 6:50 auf Kiel kommend.
  • 30.11.1909: Eröffnung Neubau Rasina. r3 324
  • r3 333 Eröffnung Gasthaus Adler nach Wiederaufbau am 16.1.1910
  • r3. 334
  • r3 404: 28.9.1910: Sparkasse eröffnet am 27.9.1910. im Neubau.
  • r3 409: 25.10.1910: Übergabe Neubau des großherzoglichen Amtsgerichts.
  • r3 422: 1. Dezember 1910: Haus Mall bezugsfertig.
  • r3 365 21. 9. 1911: Gasthof zum Adler neu eröffnet

Rathausneubau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Großherzogliche Ministerium des Inneren unterstützt DS mit Rat und Tat. Es wird daran gedacht, um geeignete künstlerisch durchdachte Pläne zu erhalten, einen Wettbewerb unter den in Baden ansässigen Architketen auszuschreiben. Auch der Verwaltungsrat der Spar- und Waisenkasse schließt sich an. Ziel: Rathausplatz soll durch gemeinsame Ausarbeitung der Entwürfe um so mehr ein harmonisches Bild bieten wird. Preise in Höhe von 5000 Mark werden ausgeschrieben, davon übernimmt die Sparkasse die Hälfte. r3 179
  • Versicherungssumme beträgt 122.000 Marks, Neubau: 200.000 Mark. r3 181: Preisauschreiben wird genehmigt
  • 19.5.1910: Grundsteinlegung r3 351 Ansprache Bürgermeister schön, Anpsrache Fürt Max Egon. r3 355 Bürgermeister Fischer, Oberamtmann Dr. Straußm Kammerpräsident Dänzer, Bauunternehmer Mall. Stadtpfarrer Feurstein, Stadtpfarrer Bauer, Prof. Beck, Architekt Vittali, Gemeinderat Volkart. r3 362
  • . In Anwesenheit des Fürsten vorFürstenberg fand gestern die Grundsteinlegung zu dem neuen Rathaus statt. Während nahezu sämtliche bei dem großen Brande am 5. August 1908 vernichtete Gebäude und Häuser toieder erstellt, größtenteils wieder bewohnt sind und das neue Stadtviertel einen hübschen Ein¬ druck macht, wird mit dem Rathausneubau erst begonnen werden. An dem gestrigen Maitag trugen die Häuser in der ganzen Stadt reichen Flaggcnschmuck. Vormittags 11 Uhr versammelte sich die staatliche Gemeinde - und Kirchenbehörde, einige hiesige Vereine und die Schul¬ jugend vor den mit Tannengrün geschmückten Grundmauern des Rathauses, wo der weihevolle Akt durch einen Choral von der hiesigen .Liedertafel " eröffnet wurde . In seiner Ansprache dankte Herr Bürgermeister Schön allen die zum Wiederaufbau der Stadt beigetragen , besonders dem Fürsten , für seine große Opferwilligkeit und Teilnahme, die er zu jeder Zeit bekundete. BP 20. Mai
  • 20.-27.11.1911: Kaiser in DS. Schaut sich Rathausneubau an. r3 484
  • 4.12.1911: Einweihung Rathaus Neubau
    • Großherzog Friedrichs II, Minister des Innerne. Freiherr von und zu Bodman,
    • Fürstadeskommissär Geheimer Rat Straub aus Konstanz,
    • Oberamtmann Dr. Strauß
    • Oberkammerat Gänshirt.
    • Bezirkskommandeur Lamey,
    • Bürgemeister Schön + Ex Fischer.
    • Bezirksoffizier Freiherr von Gleichenstein,.
    • Bezirksadjutant Oberleutnant Gosebruch
    • Kabinettsrat Würth
    • Bürbermeister Dr. Paul Karlsruhe, Regieerunsassessor Dr. Bensinger, Scheu Konstanz, Direktor Hofacker, Professor Beck, Architekt Vittali, Bildhauer Sauer, Architekt Lukscheiter, Pfarrer Sernatinger, Landtagsabgeordneter Hilbert.

Grafik: r3 155 Stadtplan Abgebrannte Häuser.

Bierstreik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ab 1.4 1910: Bier Verkaufspreis. Fürstenberg Bier hell/dukel 0,3L 10 Pfg.Bierpreiserhöhung. 2 Pfennig pro Glas r3 342
  • 15.4.2010: Achtung Biertrinke. Ordentliche Volksversammlung. Auf welche weise können wir die ungerechtfertige Bierbpreiserhöhung zurückweisen.r3 343. 400 Personen in der Versamllung
  • 22.4. Achtung Biertrinker. Fürstlichers Bier ist boykottiert.
  • 26.4.1910: Eiigung im Bierkrieg wird angestebt. In WIrtshaus Krone findet Wirteversammlung statt. mit Aussprache mit der Boykott Komission. r3 346
  • 27.4.1910: EInigung im Bierkrieg. Boykottkommission damit einverstanden, wenn 0,35 Gläser Lagerbier zu 10 Pfennig ausgeschönkt würden. Dies soll eine Volksversammlung
  • 28.4.1910: Wirteverein: Biersteuer wurde erhöht. Gastwirtgewerbe wird schwer belastet. Wirte verteidien Preiserhöhung. Einigung im Bierstreik ist gescheitert. r3 347
  • Aufruf Achtung Biertrinker: Der Bierboykott dauert unverändert an. Gesamte Einwohnerschaft keinen Tropfen Bier triken. Die Boykottkomission
  • 30.4. Ordentliche Volksversammlung: Aufhebung des Bieboykotts.
  • 2. Mai: Beendigung. Goldener Mittelweg der Beste. Moderate erhöhung. r3 349
  • 14.5.1910: Neue Preise: Lagerbier 0,35 L 10 Pf, Bohemia: 0,3 11 Pf.
  • Aufforderung am 28.5.1910: Sämtliche Wirtschaften außer der "Krone" . Wird aufgefordert, das neue Maß auszuschenken. Sonst wird rücksichtslos vorgegangen. Die Boykottkommission.r3 364



Es war schnelle Hilfe für die Obdachlosen notwendig,

Manche fanden in Gasthäusern, bei der Verwandschaft oder in den umliegenden Dörfern ein Unterkommen. Auf dem Viehmarkt wurde ein Zelt aufgestellt. Dort konnten auch die Hilfsgüter gelagert werden. r2 S. 43

Auch die Sparkasse erhielt ein provisorische Diensträume im katholischen Vereinshaus. Die meisten aKtion, Kassenbücher und das Bargeld konnte gerettet werden. SIe nahm ihren Betrieb am 17. August 1908 wieder auf.r2 s44

Der großteil der Akten wie Testamente, Ehe- und Erbschaftsverträge, die im Notariat im Rathaus aufbewahrt wurden, sind den Flammen zum Opfer gefallen. Die Notariatsbediensteten mussten die Akten wieder herstellen.

Auch die AKten des Grundbuchamts wurden vernichtet. Diese mussten rekonstruiert werden.r2 s44

Wiederaufbau:

Es wurden neue Straßen wie die Luisen-, die Freidrichsstrße, die Wilhelmstraße, die Hermann-Fischer-Allee und die Auguststraße neu angelegt. r2 S69.

Zeppelin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ich will das noch ein bisschen besser beschreiben. Hintergrund: Am gleichen Tag explodierte der Zeppelin LZ 4 in Echterdingen, nachdem es von einem Sturm aus der Verankerung losgerissen wurde. Das hatte zur Folge, das in Deutschland eine Spendenaktion startete, um den Wiederaufbau eines neuen Zeppelins zu finanzieren. Siehe Zeppelinspende des deutschen Volkes. Der Graf von Zeppelin wusste auch vom Brand in Donaueschingen und spendete die Summe von 1000 Mark aus seinen Spendengeldern. Die Hilfe und die Anteilnahme des Grafen von Zeppelin führte dann dazu, dass die Gemeinde die Bierstraße in Donaueschingen in "Zeppelinstraße" umbenannt hatte. Auch überflog der Zeppelin beim Kaiserbesuch 1908 die Stadt Donaueschingen. Auch beim Aufruf des "Norddeutschen Hilfskomitees für Donaueschingen" wird darauf Bezug genommen: "Wenn jetzt dem Grafen Zeppelin die Fortführung seines Lebenswerkes gesichert ist und nun zum zweitenmal die Bitte um werktätige Hilfe für Hunderte von Obdachlosen, durch die Flammen aus ihrem Besitz Vertriebenen ins Land hinausgeht, so sind wir überzeugt, daß dieser Appell an die Opferwilligkeit unserer Mitbürger nicht ungehört verhallen wird.".

Zeitverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]