Benutzer:Olaf A. Bürk/Werner Bürk

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Leben

Geboren 1934 in Rüdesheim am Rhein. Aufgewachsen in den Kriegsjahren des „Dritten Reichs“. Bei dem Luftangriff auf Rüdesheim am Rhein 1944 als Verschütteter knapp dem Tod entronnen, Verbrennungen, Jabo-Beschuß. Verheiratet mit Rita geb. Mäntz aus Magdeburg (aufgewachsen in Geisenheim am Rhein, verstorben im April 2012) zwei Söhne.


Ausbildung

Nach der Grundschule (damals „Volksschule“) weiterführender Besuch des Gymnasiums in Geisenheim am Rhein, dort 1956 Abitur. Kaufm. Praktikum in Fa. Asbach & Co, Weinbrennerei in Rüdesheim am Rhein. Danach Studium der Betriebswirtschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Abschluss als Diplom-Kaufmann.

Während der Semesterferien Mitwirkung an kulturhistorischen Vorhaben der Heimatstadt, wie archäologische Grabungen, Einrichtung und Betreuung des Weinmuseums in der Brömserburg.


Wirken

Nach Abschluss des Studiums leitende Positionen in verschiedenen Unternehmungen. Berufliche Stationen in Frankfurt am Main, im Siegerland und im Hochtaunuskreis. Zuletzt kaufmännischer Leiter in einem namhaften Unternehmen des Maschinen- und Apparatebaus. Nach Eintritt in den Ruhestand Verlegung des Wohnsitzes nach 47 Jahren zurück in die Heimatstadt am Rhein im Jahr 2001. Einstieg in die Besonderheiten der Stadt. Vorherrschendes Thema: Wiederaufbau des 1944 zerstörten historisch bedeutsamen Aussichtstempels auf dem Niederwald oberhalb von Rüdesheim am Rhein. Anregung und Mitbegründung des gemeinnützigen „Tempelverein(s) Rüdesheim am Rhein“ mit dem Zweck, die Wiedererrichtung des Tempels zu betreiben. Erarbeitung und Herausgabe einer Broschüre („DER TEMPEL AUF DEM NIEDERWALD ÜBER RÜDESHEIM AM RHEIN“ Die Geschichte eines Kulturdenkmals und seine Wiederherstellung. Letzte 2. Auflage 2007). Daneben Presseartikel, Werbeaktionen (Ballonwettbewerb, Klavierkonzert, Ausstellung Tempelexponate u.dgl.), öffentliche Reden, Spendenaufrufe. Kreation Tempelsekt und „Tempel-Tropfen“ usw. Dank vieler großzügiger Spenden ging der Wiederaufbau nach mehr als 60 Jahren zügig voran: Erster Spatenstich am 14. November 2005, Grundsteinlegung am 25. März 2006. Die festliche Einweihung dann am Pfingstmontag, 5. Juni 2006, begleitet von Böllerschüssen, die seitdem, einer uralten Tradition folgend, alljährlich wieder zu hören sind. Die erfolgreiche Tempelinitiative gab letztlich auch den Anstoß dafür, dass das Land Hessen in der Folge dem Ostein´schen Park auf dem Niederwald seine besondere Aufmerksamkeit schenkte und mit einem Millionenaufwand unter der Federführung der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in Hessen eine beeindruckende „Revitalisierung“ und Neugestaltung vorgenommen hat. Seit seiner Wiedererrichtung (ein Projekt, dessen Verwirklichung mehrere hunderttausend Euro erforderte) markiert der Tempel das rechtsrheinische Tor zum Welterbe Mittelrheintal. Von Anfang an traf das Projekt auf die wohlwollende Unterstützung des damaligen Bürgermeisters und der Landesbehörden.

Für das gelungene Werk und für seine Verdienste wurde Werner Bürk mehrfach ausgezeichnet: Am 2. September 2016 wurde ihm auf dem Niederwald in einem Festakt der Ehrenbrief des Landes Hessen verliehen. Zuvor durfte er im September 2015 auf der Marksburg in Braubach am Rhein die 100-Euro-Goldmünze „Welterbe Mittelrheintal“ für den Tempelverein entgegennehmen, die dieser an ihn weitergereicht hat. Im Mai 2013, anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Tempelvereins, wurden ihm seitens der Stadt Rüdesheim am Rhein mit einer Ehrenurkunde „Dank und Anerkennung“ ausgesprochen.

Der Tempel auf dem Niederwald, oft auch „Monopteros“ genannt, wurde im Jahr 1788 -also fast 100 Jahre vor dem Niederwald-National-Denkmal- an einem ganz besonderen Aussichtspunkt errichtet. Er war und ist es wieder: Teil eines prächtigen Parks, den Johann Friedrich Karl Maximilian Amor Maria Graf von Ostein anlegen ließ. Dieser Park und vor allem sein Tempel wurden zum Anziehungspunkt der romantisch orientierten Rheinreisenden ihrer Zeit. Viele bedeutende Persönlichkeiten fanden sich am Tempel ein und verschafften ihm eine Sonderstellung in der Literatur. In besonderer Weise hatten sich viele Engländer der Rheinromantik verschrieben und den Tempel gepriesen, gezeichnet und in Kupfer- oder Stahlstichen dargestellt. Aber auch Franzosen, wie Viktor Hugo (1802 – 1885) zeigten sich von der Rheinromantik und dem Tempel beeindruckt.

Selbstverständlich durften die bedeutenden deutschen Romantiker, wie Clemens Brentano (1778 -1842), Achim von Arnim (1781 - 1831) und seine Schwester Bettina von Arnim (1785 -1859) nicht fehlen. Auch Philosophen, wie Schopenhauer (1788 -1899) oder Komponisten, wie Brahms (1833 - 1897), der sich viel in Rüdesheim aufhielt, ließen sich vom Tempel und seiner umgebenden Landschaft inspirieren. Auch Goethe (1749 - 1832) war vor Ort, wodurch der schon länger existierende Monopteros enthusiastisch zum „Goethe-Tempel“ wurde. Inzwischen ist der neu erstandene Niederwaldtempel nicht mehr wegzudenken und er gehört wieder zu den Attraktionen, die jährlich Millionen Besucher anziehen; er setzt die Tradition des 18. Jahrhunderts fort.

Abschließend sei noch einmal des englischen Schriftstellers und Politikers Edward George Bulwer-Lytton (1803-1873) gedacht, der eine seiner Romanfiguren sagen lässt: ...jener kleine feenhafte Tempel…beherrsche eine der schönsten Aussichten auf Erden!“


Weblinks:

Rüdesheim am Rhein

https://www.ruedesheim.de/ruedesheimundassmannshausenamrhein/


Landschaftspark Niederwald

Landschaftspark Niederwald


Niederwaldtempel

https://www.niederwaldtempel.de/

https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Niederwaldtempel


Aussichtstempel am Niederwald

https://www.rheingau.de/wanderwege/aussichtstempel-niederwald


KULT-TOUR Rüdesheim

http://www.kult-tour-ruedesheim.de/