Benutzer:Olag/Ameisenmühle

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Eine Ameisenmühle, auch Kreismühle, bezeichnet ein Phänomen, bei dem Tiere hintereinander im Kreis laufen, oft bis zur völligen Erschöpfung oder bis zum Tod. Oft handelt es sich dabei um Wanderameisen, aber ähnliche Verhaltensweisen kommen auch bei Prozessionsspinnerraupen oder Schwarmfischen vor. Dieses Phänomen wurde auch auf kollektive soziale Prozesse insgesamt bezogen, so etwa um Krisenphänomene im Finanzsektor zu veranschaulichen oder Grenzen der sogenannten Schwarmintelligenz aufzuzeigen.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein früher Bericht über eine Ameisenmühle stammt von Charles William Beebe, der 1921 eine kreisförmige Straße von Wanderameisen beschrieb, die 365 m im Umfang maß, bis zu sechs nebeneinander laufende Spuren umfasste und die von einer Arbeiterin in mehr als zwei Stunden durchlaufen wurde.[1] Erklärt wird die Kreismühle damit, dass die Tiere, die im Fall der Wanderameisen blind sind, Pheromonspuren folgen, die sie normalerweise zu Futterquellen o.ä. führen würden. Bei einer Überschneidung der Spur kann dies dazu führen, dass die Tiere beginnen im Kreis zu laufen.

Modellierung und Übertragung auf selbstorganisierte Systeme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • J.L. Deneubourg & S. Goss, Collective Patterns and Decision-Making, in: Ethology Ecology & Evolution 1 (1989), S. 295-331; doi: 10.1080/08927014.1989.9525500.
  • F. Delsuc 2003, Army Ants Trapped by Their Evolutionary History, PLoS Biology 1, Issue 2., 155-156; doi:10.1371/journal.pbio.0000037, [2] .
  • I.D. Couzin & N.R. Franks 2003, Self-organized lane formation and optimized traffic flow in army ants, Proc Roy Soc Lond B 270/1511, 139-146; doi:10.1098/rspb.2002.2210, [3].

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. William Beebe 1921: Edge of the Jungle 291-294, [1]

Kategorie:Ameisen Kategorie:Systemtheorie