Benutzer:PaulT/Entwurf9

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Nach der Gegenreformation gab es nach 1700 im schlesischen Neiße noch eine Neugründung.[1] Da es im Kloster Sprottau Probleme mit dem Unterhalt gab, wurde der Fürstbischof Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg um Erlaubnis gebeten, in Neiße ein neues Kloster errichten zu dürfen.[2] Dies wurde im Aufnahmebrief 1711 bestätigt. Vollkommen eingeführt wurden die Magdalenerinnen in Neiße im Jahre 1726. Der Fürstbischof ließ für die nach Neisse gerufenen Magdalenerinnen ein Kloster mit Kirche und Mädchenschule errichten.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Neisse mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Mit dem Frieden von Berlin wurde die Landesverfassung neu geregelt und eine Neuordnung der Verwaltung eingeleitet, wobei die Befugnisse der bisherigen bischöflichen Regierung fast vollkommen eingeschränkt wurden. Auf dem linken Ufer gegenüber der Altstadt wurde die Zitadelle Fort Preußen errichtet sowie die nach König Friedrich II. benannte Friedrichsstadt, in der u. a. die Garnison untergebracht wurde. 1769 fanden in Neisse diplomatische Verhandlungen zwischen dem österreichischen Kaiser Joseph II. und dem preußischen König Friedrich II. statt. Das Treffen wurde 1857 von Adolph Menzel 1857 in seinem Historiengemälde Begegnung Friedrichs II. mit Kaiser Joseph II. in Neisse im Jahre 1769 dargestellt. Während der Vierten Koalitionskrieges wurde die Festung Neisse vom 23. Februar 1807 bis zum 16. Juni 1807 belagert. Sie konnte unter dem Kommando des Festungskommandanten Georg von Steensen erfolgreich gehalten werden. Danach kapitulierte die französische Besatzung von General Vandamme.

Die preußischen Reformen brachten 1809 die Einführung der Städteordnung und im darauffolgenden Jahr die Säkularisation des preußischen Teils des Fürstentums Neisse. Damit hörte die Herrschaft der Breslauer Bischöfe in Neisse und im preußischen Teil des Fürstentums auf. Das Kollegiatstift und die Klöster wurden aufgelöst und das Kirchengut enteignet, in Staatsbesitz überführt bzw. teilweise verschleudert. Das gleiche Schicksal widerfuhr den wertvollen Bibliotheken.

Die Stadt Neisse wurde nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 preußisch und das Kloster 1810 säkularisiert. Es gab zu diesem Zeitpunkt neben der Priorin und einer Subpriorin noch neun Nonnen.[3]


Klosterorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dürr Arnsdorf Jarnołtów Gemeinde Gmina Otmuchów 50.364722, 17.230556
  • Dürrkunzendorf (Anteil) Konradów (Głuchołazy) Landgemeinde Gmina Głuchołazy 50.295833, 17.401667
  • Domsdorf (Anteil) Kolonie zu Giersdorf Gierałcice (Głuchołazy) Landgemeinde Gmina Głuchołazy 50.339722, 17.319167

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Badstübner, Dietmar Popp, Andrzej Tomaszewski und Dethard von Winterfeld (Hrsgb.), bearbeitet von Sławomir Brzezicki und Christine Nielsen unter Mitarbeit von Grzegorz Grajewski: Schlesien - Polen. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Zabytki sztuki w Polsce - Śla̜sk. Deutscher Kunstverlag, München 2005. ISBN 978-3-422-03109-8

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anton Rathsmann: Fragmente aus der Geschichte der Klöster und Stiftungen Schlesiens von ihrer Entstehung bis zur Zeit ihrer Aufhebung im November 1810. Graß & Barth, Breslau 1811.
  2. Ferdinand Minsberg: Geschichtliche Darstellung der merkwürdigen Ereignisse in der Fürstenthums-Stadt Neisse. Hennings, Neiße 1834. S. 173–174.
  3. Anonymus: Geschichte. Allgemeine Literatur-Zeitung (Halle und Leipzig). Februar 1813, Band 1. S. 393–397.