Benutzer:Pentzlin/Rundschrift

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Die Rundschrift ist eine Antiqua-Kursive, die um 1876 mit einer Bandzugfeder von Friedrich Soennecken entwickelt wurde[1].

Der Kaufmann und Grafiker Friedrich Soennecken ließ seine Schreibfedern in England herstellen und begann später mit der Produktion in Poppelsdorf (bei Bonn). Um einen größeren Absatz zu schaffen, entwickelte Soennecken selbst die zu den Breitfedern passende, auf der französischen Ronde-Schrift aufbauende Rundschrift. Sie wird auch Lettre Ronde genannt und geht auf den französischen Schreibmeister Louis Barbedor zurück. Eine Schreibschrift, die durch eine erleichterte Handhaltung einfacher zu erlernen war als die englische Schwellschrift[2].

Für Deckblätter, technische Zeichnungen und Pläne aller Art wurde in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg oft die Rundschrift eingesetzt – auch bei der Preußischen Eisenbahnverwaltung[3].

Die Humanistische Kursive wurde in Frankreich im frühen 17. Jahrhundert weiterentwickelt und hatte fließendere, geschwungenere Formen. Die französische Ronde wurde dann im 17. und 18. Jahrhundert in England zur Round hand weiterentwickelt. Diese schräge Schreibschrift mit ihren großen Unter- und Oberlängen und ihrem veränderlichen Strich (Schwellzugfeder) ist zwar dekorativ (mit barocken Schleifen und Schnörkeln), aber technisch schwer zu schreiben. Mit Soenneckens Rundschrift wurde besonders für Schreibanfänger in der Schule das Schreiben erleichtert. Sein Verlag gab Lehr- und Übungshefte heraus, die Rundschreibhefte. Sie erschienen in mehreren Sprachen und warben gleichzeitig für die Rundschriftfedern (Breitzugfedern oder Bandzugfeder), die Soennecken selber vertrieb. Sie wurden vom geheimen Regierungsrat Professor Franz Reuleaux verfasst[4].

Quellen und Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Soennecken: Die Rundschrift. Bonn 1876
  • Friedrich Soennecken und Franz Reuleaux: Methodische Anleitung zur Rundschrift [1].
  • Netz-Notizen: Lettre ronde und Rundschrift [2].
  • Meyers Konversations-Lexikon: Schreibkunst. Band 14 (1889), Seite 626–627 [3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Soennecken: Die Rundschrift. Bonn 1876
  2. Meyers Konversations-Lexikon: Schreibkunst
  3. Netznotitzen - Beschriftung von Bauzeichnungen u. a.
  4. Netznotitzen - Lettre Ronde