Benutzer:PlanZwei/Wohnbund

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Der wohnbund e.V. ist ein 1983 im Zuge eines Kongresses des Deutschen Werkbundes in Darmstadt gegründeter eingetragener Verein mit Sitz in München; er ist als gemeinnützig anerkannt und hat rund 200 Mitglieder.

Idee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gründungszeit wollte der wohnbund vor einem sich abzeichnenden gesellschaftlichen Wandel, der sich u.a. in neuen Haushalts- und Lebensformen äußerte, die Wohnungsfrage nicht nur als eine Frage der quantitativen Versorgung, sondern auch als eine kulturelle betrachten. Im Gründungsaufruf stellte sich der wohnbund die Aufgabe, Ansätze zu entwickeln und zu unterstützen, die einer ganzheitlichen Betrachtungsweise des Wohnens gerecht werden. Mit dem wohnbund sollten die sich seinerzeit überall regenden wohnpolitischen Initiativen ein Organ der fachlichen Verknüpfung bekommen und es sollte ein permanentes Forum zu ihrer gesellschaftlichen und historischen Kontextuierung geschaffen werden.

Aktuell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der wohnbund versteht sich heute als ein Verband für wohn- und stadtentwicklungspolitische Alternativen. Im Diskurs mit den Traditionsverbänden der Immobilien- und Wohnungswirtschaft sollen qualitative Aspekte für ein sozial orientiertes und umweltbewusstes Wohnen in den Vordergrund gestellt werden. Der wohnbund sieht in der qualitativen Entwicklung des Wohnens und der Stadtentwicklung eine größere Zukunft, als in der traditionell betriebswirtschaftlichen Orientierung. Mit dieser Grundhaltung bringt sich der wohnbund in die Debatte der Verbände und Fachöffentlichkeit ein und ist Organ einer wechselseitigen fachlichen und politschen Vernetzung.

Zu den Mitgliedern zählen Fachleute aus:

  • Intermediäre Beratungsorganisationen, Sanierungsträgern, Stadtentwicklungsgesellschaften
  • Architektur- und Planungsbüros
  • Wohnungsunternehmen
  • Wohngruppenprojekten, Mietervereinen, Verbände
  • Stadtverwaltungen, Hochschulen und wissenschaftlichen Instituten Parteien und Mieterinitiativen

Sie bilden ein Netzwerk von wohnungspolitisch engagierten Fachleuten und Organisationen, die mit ihrer Arbeit zur Entwicklung und Realisierung zeitgemäßer Wohnen beitragen.

Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mitglieder des wohnbund pflegen den Erfahrungsaustausch unter anderem in diversen Arbeitsgruppen - aktuell die AG "Junge Wohngenossenschaften" oder die AG "Soziale Stadt - Stadtumbau". Der wohnbund ist Herausgeber der wohnbund-Informationen[1] , die in einer Auflage von ca. 600 Exemplaren drei- bis viermal jährlich erscheinen. Er veranstaltet wohnbund-Foren und Kongresse zu aktuellen wohnungs- und stadtpolitischen Themen - zuletzt "Internationale Stadtquartiere"[2]. Zum Wohnbund gehören auch die in der Wohnungspolitik beratenden und steuernden Unternehmen wie die WohnBund-Beratung NRW GmbH[3], die Wohnbund Frankfurt Entwicklungsgesellschaft mbH[4], der österreichische Wohnbund-Zweig[5] und die Wohnbund-Beratung Dessau[6]

Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anknüpfend an die wohnreformerischen Bewegungen zum Beginn des 20. Jahrhunderts und der wieder aufblühenden Bewegung für selbstbestimmtes Wohnen ab 1980 will der wohnbund der herkömmlichen Wohnungspolitik Alternativen gegenüberstellen und wohnpolitische Initiativen und Projekte fachlich unterstützen.

Die Wohnungspolitik muss sich in Zeiten tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen neuen Herausforderungen stellen. Der Wohnbund hat sich das Ziel gesetzt, sich im öffentlichen Diskurs einzubringen und diesen Prozess mit Veranstaltungsangeboten und Publikationen zu begleiten.

Der wohnbund setzt sich insbesondere ein für

  • Revitalisierung der Genossenschaftsbewegung im Sinne von Selbstverwaltung und Eigeninitiative
  • Förderung der Wohnzufriedenheit durch mehr Identifikation mit der Wohnung und dem Wohnumfeld
  • Förderung der Bewohnerbeteiligung an Planung und Verwaltung der Wohnungen
  • Entwicklung von selbstbestimmten Nachbarschaften, um solidarisches Handeln zu fördern und soziale Netze aufzubauen
  • Integration von sozialen und kulturellen Initiativen und Entwicklung von wohnungsnahen Beschäftigungs- und Arbeitsmöglichkeiten
  • Dauerhafte soziale Bindungen preisgünstiger Wohnungen

Die wohnungspolitischen Forderungen des wohnbundes sind näher beschrieben in dem Hamburger Manifest[7], welcher von den Teilnehmern des 4. Internationalen Kongresses "Neue Wohnformen in Europa" vom 5. bis 9. 4. 1989 beim Abschlussplenum verabschiedet wurde.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wohnbund-Informationen
  2. SRL Terminverweis zur Fachtagung: Internationale Stadtquartiere
  3. Wohnbund-Beratung NRW GmbH
  4. Wohnbund Frankfurt Entwicklungsgesellschaft mbH
  5. Wohnbund in Österreich
  6. Wohnbund-Beratung Dessau
  7. Das Hamburger Manifest

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]