Benutzer:Robodoc/Herz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Herz (Anatomie)

Das Herz ist ein muskuläres Hohlorgan, das den Körper durch den rhythmischen Wechsel von Kontraktion und Entspannung mit Blut versorgt und dadurch die bedarfsentsprechende Durchblutung aller Organe sichert.

In der Medizin, beschäftigt sich die Kardiologie als Additivfach der Inneren Medizin mit dem Herzen und den Herzerkrankungen. Die Kardiologie ist eine Königsdisziplin der Medizin, da in den letzten (wenigen) Jahrzehnten wesnentliche neue Erkenntnisse gewonne werden konnten, aber immer noch gut die Hälfte aller Todesfälle auf kardiovaskuläre Erkrankungen zurück zu führen ist.

Das Herz des Menschen setzt sich funktionell aus zwei hintereinander geschalteten Pumpen zusammen:

  1. Das 'rechte Herz (die rechte Herzhälfte) fördert das aus dem Körper über die großen Hohlvenen (lat.: Venae cavae) in den rechten Vorhof einfließende (sauerstoffarme) Blut in die muskelschwächere rechte Herzkammer und von dort über die Pulmonalarterie in das Gefäßsystem der Lungen. Rterien und Venen der Lunge bilden das kleine Kreislaufsystem - kurz: den kleinen Kreislauf - bezeichnet.
  2. Das linke Herz (die linke Herzhälfte) nimmt das in den Lungen mit Sauerstoff gesättigte Blut über die Lungenvenen in den linken Vorhof auf und treibt es schließlich über die muskelstärkere linke Herzkammer und die Aorta durch den restlichen Körper. Arterien und venen des Körpers mit Ausnahme der Lungen bilden den kleinen Kreislauf. mit seinem großen Kreislauf, großer Kreislauf.

Anatomische Struktur

  • Kammern und Vorhöfe:
    • rechter Vorhof = Rechtes Atrium = RA
    • rechte Kammer = Rechter Ventrikel = RV
    • linker Vorhof = Linkes Atrium = LA
    • linke Kammer = Linker Ventrikel = LV
 Kammern und Vorhöfe sind durch das Herzskelett, ein bindegewebige Trennscheibe, vollständig voneinander gtrennt. Nur das Reizleitungssystem vermag diese zu überbrücken. Das Herzskeltt dient der Herzmuskulatur als Ursprung und Ansatz, liegt in der Ebene der Herzklappen (Ventilebene) und ist von außen als sog. sulcus coronarius sichtbar, in dem die rechte bzw. linke Koronararterie liegen.
  • Herzklappen:
    • Trikuspidalklappe: zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer,
    • Pulmonalklappe: zwischen rechter Kammer und Lungenarterie,
    • Mitralklappe: zwischen linkem Vorhof und linker Kammer,
    • Aortenklappe: zwischen linker Kammer und Aorta.

Die Koronargefäße ver- und entsorgen den Herzmuskel selbst mit Blut und werden unterteilt in:

    • Linke Koronarterie
      • Hauptstamm
      • Ramus interventricularis anterior = RIVA = LAD
      • Ramus Circumflexus = CX = RCX
    • Rechte Koronararterie
    • Koronarvenen


Das Herz hat ein eigenes Reizleitungssystem, um koordinierte Kontraktionen zu gewährleisten. Normalerweise übernimmt der Sinusknoten im rechten Vorhof die Schrittmacherfunktion. Von diesem breitet sich die Erregung fächerförmig über die Vorhöfe aus, bis sie auf den AV-Knoten trifft, von diesem über das His-Bündel zu den beiden Kammerschenkeln, wobei sich der linke Tawara-Schenkel in ein vorderes und hinteres Bündel teilt. Zuletzt teilt sich das Reizleitungssystem in die Purkinjefäden auf. Das Reizleitungssystem setzt sich somit zusammen aus dem:

  • Sinusknoten,
  • AV-Knoten = Atrioventrikularknoten,
  • His-Bündel,
  • rechten und linken Kammerschenkel (=Tawara-Schenkel) mit linkem vorderem und linken hinteren Bündel;
  • viele kleine Reizleitungsfasern (Prrkinjefäden) zu den einzelnen Muskelzellen.

Das Herz produziert in seinen Vorhöfen ein harntreibendes Hormon: das atriale natriuretische Peptid (ANP) oder Atriopeptin.

Funktion

  • Die Pumpleistung der Herzens beträgt ca 4,5 bis 6 Liter/Minute und kann bei körperlicher Bewegung kurzfristig bis auf zu 25 Liter/Minute - bei Leistungssportlern auf bis zu 35 Liter/Minute - gesteigert werden. Dieses ausgeworfene Volumen wird als Herzzeitvolumen bezeichnet.
  • Das Herz schlägt etwa 100 000 mal pro Tag.
  • Bei jeder Pumpaktion fördert es ca 50 - 100 ml Blut.
  • Die Herzfrequenz = Schläge/Minute beträgt in Ruhe 50 - 80 /min (bei Neugeborenen über 100) und kann unter Belastung bis 200 /min ansteigen.
  • Die Herzauswurfphase wird als Systole bezeichnet, die Herzfüllungsphase als Diastole.



Die Herzfrequenz von Tieren ist im wesentlichen abhängig von der Größe des Tiers. Das Herz des Blauwals etwa schlägt selbst bei Anstrengung nur 18 bis 20 mal in der Minute, das der Maus etwa 500 mal pro Minute.


siehe auch: Herzmuskel

Weblinks



Perikard: #REDIRECT Herzbeutel Myokard: #REDIRECT Herzmuskel

  1. REDIRECT [[
  2. REDIRECT [[

Herzmuskel:

Histologischer Aufbau

Wie Antonie van Leeuwenhoek schon 1692 feststellte, besteht die Muskulatur des Herzens aus quergestreiften Muskelfasern, die Netze bilden. Die Herzmuskelzellen sind endständig miteinander verbunden, voneinander durch sog. Glanzstreifen unterscheidbar und reich an Sarkoplasma. Die Zellkerne liegen in den Herzmuskulfasern - im Gegensatz zu denjenigen in der Skelettmuskulatur - zentral.

Die Muskelzellen sind von bindegewebe umgeben und bestehen im Wesentlichen aus Myofibrillen, denen die Herzmuskelfasern ihre Querstreifung verdanken: Jede Myofibrille besteht aus Myofilamenten:

  1. Myosinfilamenten, die ca. 12 Nanometer dick sind und
  2. Aktinfilamenten von ca 6 Nanometer Dicke.

Beide Arten von Filamenten liegen jeweils parallel nebeneinander, wobei die endständigen Aktinfilamente zwischen die Myosinfilamente ragen, ohne die gegenüber liegenden Aktinfilamente zu erreichen. Die Anordnung der Filamente ermöglicht