Benutzer:Sängerkrieg auf Wartburg/Baustelle4

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Drawing Down the Moon
Studioalbum von Beherit

Veröffent-
lichung(en)

1993

Aufnahme

April–September 1992

Label(s) Spinefarm Records, JL America

Format(e)

LP, CD, MC

Genre(s)

Black Metal, War Metal

Titel (Anzahl)

13

Länge

39:30

Besetzung
  • Nuclear Holocausto Vengeance: Gitarre, Gesang
  • Black Jesus: Bass
  • Necroperversor: Schlagzeug

Produktion

Holocaust

Studio(s)

Studio Sound

Chronologie
The Oath of Black Blood
(Bootleg, 1991)
Drawing Down the Moon Messe des morts
(EP, 1993)

Drawing Down the Moon ist das Debütalbum der finnischen Band Beherit. Es erschien 1993 bei Spinefarm Records und JL America. Der Titel lehnt sich an das Wicca-Ritual Drawing Down the Moon an.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegenüber Blissfulviolet vom Webzine Beyond The Dark Horizon erwähnte Holocausto, sich bezüglich der Erschaffung des Albums nicht mehr an viel zu erinnern. Alles sei sehr schnell gegangen.[1]

Zeitlich nahe an den Aufnahmen/der Veröffentlichung hörte Holocausto oft Bathory und las Bücher über Odinismus und Asatru, und die Band hielt heidnische Rituale ab.[2] Dem Titel des Albums entsprechend arbeitet Holocausto an den Mondphasen orientiert.[1][2]

Drawing Down the Moon wurde innerhalb weniger Tage aufgenommen. Die Band hatte laut Holocausto keine Zeit für Neuaufnahmen oder Abmischung, was den rauhen Klang erkläre.[2] Für den Klang der Gitarre nutzte Beherit ein BOSS-Effektpedall, einen alten Marshall-Bassverstärker und ein Lautsprechergehäuse. Welche Mikrophone benutzt wurden, weiß Holocausto nicht mehr.[2] Er finanzierte die Entstehung des Albums selbst[1][2] und musste dafür seinen Wagen verkaufen,[1][2] verlor seine Wohnung[1][2] und hatte letztlich nur das Master-Band[2] und keinen Abnehmer,[1][2] bevor Spinefarm Records es annahm.[2] Für die Tantiemen im Voraus sei er bis heute dankbar.[2]

Im Veröffentlichungsjahr löste die Band sich vorerst auf.[1]

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Lieder wurden von Holocaust geschrieben.

  1. Intro (Tireheb) – 0:45
  2. Salomon’s Gate – 3:42
  3. Nocturnal Evil – 2:53
  4. Sadomatic Rites – 4:07
  5. Black Arts – 3:33
  6. The Gate of Nanna – 4:15
  7. Nuclear Girl – 1:32
  8. Unholy Pagan Fire – 3:54
  9. Down There… – 2:36
  10. Summerlands – 3:20
  11. Werewolf, Semen and Blood – 3:08
  12. Thou Angel of the Gods – 2:23
  13. Lord of Shadows and Goldenwood – 3:23

Summerlands ist Mikko Niemnen (1942–1992) gewidmet.

Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Plattencover ist außer dem Schriftzug der Band und dem Albentitel ein Ausschnitt des Mondes zu sehen, im schwarzen Hintergrund einige unscharfe, geschwungene Linien. Auf dem Backcover findet sich eine Photographie eines Gewässers nebst Steinen und etwas Vegetation sowie einem leicht bewölkten Himmel, außerdem die Titelliste (bei der MC-Version im Inneren der Beilage). Das Arrangement der Schriftelemente variiert je nach Pressung, bei der LP-Nachpressung von Spinefarm Records (2003) sowie der CD-Version von Candlelight Records USA (2006) sind andere Bilder auf dem Front- und Backcover dargestellt, im Inneren findet sich eine Photographie der Erde vom Mond aus gesehen.

Die Picture Disc-Picture-LP-Version von Iron Pegasus Records (2000) zeigt auf beiden Seiten Bilder von Nuclear Holocausto Vengeance.

Musikstil und Texte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drawing Down the Moon hat einen „einzigartigen, dunklen und basslastigen Klang“.[2] Die Atmosphäre wird als rituell und hypnotisch beschrieben, das Werk als bis hin zu kleinen Details der Präsentation ineinander verbunden.[2] Die wichtigsten Einflüsse sind Sarcófago, Blasphemy und Bathory.[2] Kyle Ward von Sputnikmusic bezeichnet die Produktion als „papierdünn“ mit zwei Entitäten, nämlich einem „Mischmasch aus Verzerrung, Gitarre und Schlagzeug“ und interessantem Gesang, der „wenige verständliche Verse ausspuckt, aber es irgendwie hinkriegt, einen zu packen“. Das Album verbindet harschen, rohen Black Metal und „schleppendes Riffing, das sich beinahe wie Sludge anfühlt, sowie ein paar Überraschungen in Form von Keyboard-Akzenten“. Der Gesang variiert zwischen kehligen und Flüstern. Sämtlichee Instrumente werden von Fuzz begleitet. Durch den Mix verschmelzen Gitarre und Bass beinahe. Simple Melodien werden vereinzelt angedeutet.[3]

Gegenüber dem Dark Moon Zine gab Holocausto als Themen Okkultismus, Satanismus, Heidentum, Teufelsanbetung, Sex und Serienmörder an. Texte seien nicht sehr wichtig für Beherit, er versuche nur, „scharfe Sätze“ und brutal klingende Worte zu finden. Teufelsanbetung bezeichnete er als von der Kirche erschaffene Religion.[4]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ward bezeichnet Drawing Down the Moon als das beste Album in Beherits Karriere und eine der interessantesten Veröffentlichungen der damaligen finnischen Black-Metal-Szene. Das „konstant stapfende Tempo“ des Albums werde jedoch ermüdend, und in einigen Momenten würden die Gitarren gewissermaßen nur um den Gesang mäandern, um Zeit zu füllen, etwyaa im „absolut lächerlichen“ Summerlands. Die Produktion sei „leicht lästig“ in ihrer Tendenz, „alle Instrumente in eine Ecke zu drängen“. Dennoch sei es ein angenehmes Album und damals wie heute einzigartig. Er vergab 3,5 von 5 Punkten.[3]

2009 nahm das Rock Hard die Veröffentlichung in die Liste der „250 Black-Metal-Alben, die man kennen sollte“ auf.[5] In derselben Ausgabe gaben Musiker aus dem Black-Metal-Umfeld Listen von je 5 Klassikern nebst Begründung an. Alexander von Meilenwald von Nagelfar und The Ruins of Beverast nannte Drawing Down the Moon mit dem Kommentar: „Für Beherit braucht man keine Gründe.“[6] Auch $NAME von 1349 „$ZITAT um für einen vergifteten Abend.“[7] Das Magazin nahm die Veröffentlichung außerdem 2010 in die War-Metal-Liste „20x extremstes Getrümmer aus zwei Jahrzehnten“ auf.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Blissfulviolet: Beherit – The Return of Goat Worship. In: Beyond The Dark Horizon. 16. März 2009, archiviert vom Original am 13. April 2012; abgerufen am 25. Juni 2022 (englisch).
  2. a b c d e f g h i j k l m n Beherit. Dark Legions Archive, archiviert vom Original am 30. Januar 2009; abgerufen am 7. Juni 2022 (englisch).
  3. a b Kyle Ward: Beherit - Drawing Down the Moon (album review ). In: Sputnikmusic. 7. Januar 2010, abgerufen am 7. März 2020 (englisch).
  4. BEHERIT. In: Dark Moon Zine. Nr. 1, 1993 (englisch, sadomator.com [abgerufen am 7. März 2020]).
  5. 250 Black-Metal-Alben, die man kennen sollte. In: Rock Hard. Nr. 269, Oktober 2009, S. 75.
  6. Alex Meilenwald: 5 Klassiker. In: Rock Hard. Nr. 269, Oktober 2009, S. 82 (scribdassets.com [abgerufen am 7. März 2020]).
  7. $NAME (1349): 5 Klassiker. In: Rock Hard. Nr. 269, Oktober 2009, S. 85 (scribdassets.com [abgerufen am 7. März 2020]).
  8. 20x extremstes Getrümmer aus zwei Jahrzehnten. In: Rock Hard. 2010.

[[Kategorie:Album 1993]] [[Kategorie:Album (Black Metal)]]