Benutzer:Sinuhe20/Liste der Fibeltypen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Diese Seite ist Teil des Benutzernamensraums von Sinuhe20 und kein fester Artikelbestandteil der deutschsprachigen Wikipedia.

Die Liste der Fibeltypen führt alle bekannten Arten der Fibel von der Bronzezeit bis zum Hochmittelalter auf.

Fibeltypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Merkmale Datierung Verbreitung Anmerkung Bild
Blattbügelfibel (mit loser Nadel) flacher, spitzovaler Bügel mit Punz- oder Kerbverzierung; Spiralen aus rundem Draht mittlere bis jüngere Bronzezeit, Per. III–V (Montelius), Hallstatt A–B (Reinecke), 14.–8. Jh. v. Chr. Mitteleuropa Untertyp der Spiralplattenfibel


Blattbügelfibel mit Kreuzbalkenkopfnadel langer, bandförmiger Bügel mit Punz- oder Kerbverzierung; große Endspiralen aus rundstabigem Draht; Nadel endet in großem, zweifach oder dreifach kreuzförmigen Kopf mit Punzverzierung mittlere bis jüngere Nordische Bronzezeit, Per. III–IV, 14.–9. Jh. v. Chr. Mittel- und Norddeutschland Untertyp der Blattbügelfibel, anhand der Bügelbreite werden Mecklenburger und Lüneburger Formen unterschieden


Blattbügelfibel Typ Gemeinlebarn spitzovaler Blechbügel mit quergekerbter Umrandung und Sanduhrmuster in Bügelmitte; Spiralplatten aus rundem oder vierkantigem Draht; Nadel häufig mit flachem, ruderförmigen Kopf jüngere Bronzezeit, Bronzezeit D–Hallstatt A, 13.–11. Jh. v. Chr. Mittel- und Süddeutschland, Österreich Untertyp der Spindlersfelder Fibel


Blattbügelfibel Typ Reisen/Weißenbrunn große Fibel mit breitovalem oder rhombischem Bügel, verziert mit Sanduhrmuster (Typ Reisen) oder gewinkelten Rillenbändern (Typ Weißenbrunn) sowie kleinen oder großen Buckeln; Spiralen aus vierkantigem Draht; flacher, ruderförmiger und unverzierter Nadelkopf jüngere Bronzezeit, Hallstatt A–B, 11.–9. Jh. v. Chr. Süddeutschland, Tschechien Untertyp der Spindlersfelder Fibel, rhombische Bügel haben auch die Bornholm-Fibel und die Haarknotenfibel


Bornholm-Fibel breitovaler Bügel, der in kleinen Spiralscheiben endet; Bügelplatte mit Rand begleitender und Mitte ausfüllender Punzverzierung; Nadel mit hohem tutulusförmigen Kopf, dessen Durchmesser der gegenüberliegenden Spiralscheibe entspricht mittlere Nordische Bronzezeit, Per. III, 14.–13. Jh. v. Chr. Südschweden, Norddeutschland Untertyp der Blattbügelfibel, rhombische Bügel haben auch die Blattbügelfibel Typ Reisen/Weißenbrunn und die Haarknotenfibel Bornholm-Fibel


Brillenfibel zwei gegenständige, aufgerollte Spiralscheiben aus vierkantigem oder rundem Draht, dazwischen Achterschleife möglich; Draht setzt sich aus einem Spiralauge als Nadel fort; Nadelhalter wird von hakenförmig gebogenen Drahtende am anderen Spiralauge gebildet; Nadel und Nadelhalter können in seltenen Fällen angenietet sein und Tutulusknöpfe tragen jüngere Bronzezeit bis ältere Eisenzeit, Hallstatt B–D, 9.–6. Jh. v. Chr. Südostdeutschland, Österreich, Tschechien, Slowakei, Polen, Italien, Balkanländer, Griechenland Fibel mit fester Nadel Brillenfibel


Doppelbrillenfibel siehe Vierpassfibel


Drahtbügelfibel (mit loser Nadel) relativ große Fibel mit drahtförmigem Bügel; gerader oder wellenförmiger Bügelverlauf oder Bügelverzierung aus Schlingen oder Schleifen; lose Nadel mit einfacher Befestigungsöse oder kreuzförmigem Kopf; Schlinge zwischen Bügel und Spiralplatte als Nadelhalter jüngere Bronzezeit, Per. IV–V (Montelius), Hallstatt A–B (Reinecke), 12.–8. Jh. v. Chr. Mitteleuropa Untertyp der Spiralplattenfibel, verwandt mit der Brillenfibel


Drahtbügelfibel mit stabförmigem Bügel große Fibel mit kurzem, drahtförmigem, tordiertem Bügel, der zwei große, flach ausgehämmerte Spiralplatten verbindet; Nadel mit ausgeprägtem Kreuzbalkenkopf jüngere Bronzezeit, Per. IV–V, 11.–8. Jh. v. Chr. Nordostdeutschland, Polen Untertyp der Drahtbügelfibel, verwandt mit Spiralplattenfibel mit kreuzförmigem Nadelkopf und Blattbügelfibel mit Kreuzbalkenkopfnadel


Fibel Typ Burladingen siehe Wellenbogenfibel


Haarknotenfibel kurzer Bügel mit Punzverzierung, kann weidenblattförmig, breit blattförmig oder breit rhombisch sein; große Spiralen, die sich in der Mitte fast berühren mittlere Nordische Bronzezeit, Per. III, 14.–13. Jh. v. Chr. Norddeutschland Untertyp der Lüneburger Fibel, rhombische Bügel haben auch die Bornholm-Fibel und die Blattbügelfibel Typ Reisen/Weißenbrunn, Synonym: Hannoversche Fibel Haarknotenfibel aus Bahrendorf


Hannoversche Fibel siehe Haarknotenfibel


Hufeisenfibel große, ringförmige Fibel mit aufgerollten oder kugel-/würfelförmigen Enden; Fibelkörper kann einfache Verzierung tragen; Nadel endet in breiter Öse Frühmittelalter, 9.–15. Jh. n. Chr. Norddeutschland, Skandinavien, Baltikum Skandinavische Hufeisenfibeln im British Museum


Lüneburger Fibel stehende, nach innen gezogene Spiralscheiben; Nadel endet in einfachem nagel- oder linsenförmigen Kopf mittlere Nordische Bronzezeit, Per. III, 14.–13. Jh. v. Chr. Norddeutschland Untertyp der Blattbügelfibel


Mecklenburgische Plattenfibel zwei gleichgroße Scheiben an Kopf- und Fußende; drahtförmiger Bügel am Kopfende hakenartig umgebogen oder endet in kleiner Spiralscheibe; Zierscheiben können einfache Ritzverzierung aufweisen mittlere Nordische Bronzezeit, Per. III, 14.–13. Jh. v. Chr. Norddeutschland Untertyp der Plattenfibel, Synonym: Fibel mit Scheibennadelkopf


Omegafibel ringförmiger Fibelkörper; Ringenden nach außen umgeschlagen und schließen mit kleinen Zierknöpfen ab, weiterer Zierknopf kann in Knick beiderseits der Ringöffnung eingeklemmt sein; Ringkörper kann einfache Längsverzierung haben Römische Kaiserzeit, 1.–3. Jh. n. Chr. südliches Mitteleuropa Synonyme: Böhme 50, Ettlinger Typ 51, Jobst 35, Riha Typ 8.1, Feugère Typ 30c–f. Römische Omegafibel


Plattenfibel (mit loser Nadel) lose Nadel; kurzer Bügel mit großen kreisrunden bis bohnenförmigen Platten an den Enden, in der Regel gemeinsam mit dem Bügel gegossen jüngere Nordische Bronzezeit, Per. IV–VI, 10.–7. Jh. v. Chr. Norddeutschland, Nordpolen, Skandinavien


Plattenfibel mit getriebenen Platten gegossener, längsgerillter Bügel mit montierten (genieteten), getriebenen Platten; Platten mit kantig abgesetzter Krempe am Rand und mit bogenförmigen Rippen sowie Kreismustern verziert; Nadel am Ende zur Öse eingerollt und in Bügel eingehängt jüngere Bronzezeit, Hallstatt B3, Per. V, 9.–8. Jh. v. Chr. Mittel- und Nordwestdeutschland Untertyp der Plattenfibel


Plattenfibel mit lose verbundenen Platten Endplatten aus kreisförmiger Blechscheibe und drahtförmigem Verbindungsstück, das rahmenförmig um Scheibe geführt ist und in kurzen Bügel übergeht; nahezu unverzierte Blechscheibe mit kleiner Warze in der Mitte; Verbindungsstück mit Querrillung; scheiben- oder ringförmiger Nadelkopf jüngere Nordische Bronzezeit, Per. IV, 10.–9. Jh. v. Chr. Südskandinavien, Norddeutschland Untertyp der Plattenfibel


Plattenfibel mit plastischen bandförmigen Figuren und/oder konzentrischen Kreisen hochgewölbter, kurzer Bügel; große, gewölbte Endplatten mit Verzierung aus kurvolinearen und/oder ringförmigen Leisten; mehrere parallele Leisten können sichelförmig die äußeren Partien der Endplatten bedecken jüngere Nordische Bronzezeit, Per. IV–VI, 10.–7. Jh. v. Chr. Norddeutschland, Nordpolen, Südskandinavien Untertyp der Plattenfibel, Synonym: Fibel mit mondsichelförmiger Verzierung


Plattenfibel mit plastischem Hufeisenmuster sehr große Fibel mit großen, hoch aufgewölbten Endplatten; Verzierung mit C-förmigem Leistenmuster, das vom Bügelansatz beiderseits eckig abgesetzt ist; ringförmige Leisten als Füllmotive; breiter Bügel mit vielfacher Längsrillung; Nadel endet in ring- oder leierförmigem Kopf oder ist am Ende zu einfacher Öse umgebogen jüngere Nordische Bronzezeit, Per. V–VI, 9.–7. Jh. v. Chr. Norddeutschland, Nordpolen, Skandinavien Untertyp der Plattenfibel


Plattenfibel mit unverzierten Platten oder Warze in Scheibenmitte Endplatten und Bügel aus einem Stück gegossen; relativ hoher und schmaler Bügel mit Querkerbung; flache oder leicht gewölbte Platten; quer oder schräg gekerbter, kräftiger Wulst als Rand; Platten bis auf kleine Warze in Plattenmitte unverziert; Nadel häufig mit ringförmigem Kopf jüngere Nordische Bronzezeit, Per. IV–V, 10.–8. Jh. v. Chr. Norddeutschland, Nordpolen, Südskandinavien Untertyp der Plattenfibel


Raupenbügelfibel kurzer, kräftig quergerippter, auf der Unterseite schalenförmiger Bügel; flache Spiralscheiben mit äußerer Windung; Nadel endet in großem Scheibenkopf, der schalenförmig eingetieft ist oder Mitteldorn aufweist mittlere bis jüngere Nordische Bronzezeit, Per. III–IV, 14.–9. Jh. v. Chr. Südskandinavien, Norddeutschland Untertyp der Drahtbügelfibel, verwandt mit der Raupenfibel Raupenbügelfibel aus Südschweden


Ringfibel offener Ring, in den Nadel mit ösenförmigem Kopf eingehängt ist; Ring kann Kerben- oder Punzverzierung aufweisen; Ringenden häufig verdickt, aufgebogen oder eingerollt; bei mittelalterliche Ringfibeln, die sehr aufwändig verziert sein können, kann die Nadel deutlich über den Ring hinausragen vorrömische Eisenzeit, Römische Kaiserzeit, Früh- und Hochmittelalter, 6. Jh. v. Chr.–14 Jh. n. Chr. Deutschland, Skandinavien, Baltikum, Britische Inseln, Balkanländer Synonyme: Schnallenfibel, Böhme 51, Jobst 36, Riha Typ 8.2, Feugère Typ 30a/b/g Ringfibel


Rundkopffibel siehe Urfibel


Schlangenfibel Bügel aus Draht oder schmalem Band mit mehreren Schlingen oder Spiralwindungen; sehr häufig zwei Spiralwindungen, die durch Schlinge verbunden sind; lang ausgezogener Fibelfuß, der in einem Knopf enden kann ältere Eisenzeit, Hallstatt D, 7.–6. Jh. v. Chr. Ostfrankreich, Süddeutschland, Schweiz, Österreich, Norditalien, Slowenien Fibel mit fester Nadel Schlangenfibel


Schnallenfibel siehe Ringfibel


Spindlersfelder Fibel Spiralfibel mit blechförmigem Bügel, der Verzierung aus Buckeln und Sanduhrmuster aufweist, auch Barkenmotiv und zoomorphe Darstellungen möglich; flacher, blechförmiger Nadelkopf, nimmt häufig eine Ruderform an mittlere bis jüngere Bronzezeit, Per. III–V, 14.–8. Jh. v. Chr. Deutschland, Polen, Tschechien, Slowakei, Österreich Untertyp der Blattbügelfibel


Spiralfibel siehe Spiralplattenfibel


Spiralplattenfibel lose Nadel, Fibelbügel endet an beiden Seiten in Spiralscheibe Nordische Bronzezeit, Per. II–V, 15.–8. Jh. v. Chr. Mittel- und Nordeuropa Synonym: Spiralfibel


Spiralplattenfibel mit flachem Nadelkopf rundstabiger Fibelbügel, kleine Spiralen aus rundstabigem Draht an den Enden; Nadel mit flach gegossenem Kopf auf der Unterseite ältere bis mittlere Nordische Bronzezeit, Per. II–III, 15.–13. Jh. v. Chr. Norddeutschland, Südskandinavien Untertyp der Spiralplattenfibel, Untertypen mit sanduhrförmigen, kreuzförmigen und ringförmigen Nadelköpfen Spiralplattenfibeln mit kreuzförmigem und sanduhrförmigem Nadelkopf


Urfibel langgezogener Bügel schließt an beiden Enden in Haken ab; lose Nadel mit rundem, gelochten Kopf, die auf ein Hakenende aufgeschoben ist, das andere Hakenende dient als Nadelhalter ältere Nordische Bronzezeit, Per. II, 15.–14. Jh. v. Chr. Norddeutschland, Südskandinavien Synonym: Rundkopffibel


Vierpassfibel vier Spiralscheiben aus vierkantigem Draht im Viereck angeordnet und in der Mitte miteinander vernietet; Stützkonstruktion aus Querbändern auf Unterseite möglich, wo eine einfache Nadel und ein Nadelhalter angenietet sind; ansonsten werden Nadel und Nadelhalter aus Draht in gegenüberliegenden Spiralaugen gebildet ältere Eisenzeit, Hallstatt D, 7.–6. Jh. v. Chr. Südostdeutschland, Polen, Tschechien, Slowakei, Österreich, Slowenien, Italien Fibel mit fester Nadel; Synonym: Doppelbrillenfibel Vierpassfibel


Wellenbogenfibel wellenförmiger Bügel aus vierkantigem oder rundem Draht mit Schlingen; Spiralscheiben an den Enden; Nadel durch einfache Öse in Bügel eingehängt jüngere Bronzezeit, Hallstatt A, 12.–11. Jh. v. Chr. West- und Süddeutschland Untertyp der Drahtbügelfibel, Synonyme: Zweiteilige Drahtbügelfibel Typ Burladingen, Fibel Typ Burladingen


Zweiteilige Drahtbügelfibel Typ Burladingen siehe Wellenbogenfibel

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ronald Heynowksi: Fibeln. erkennen · bestimmen · beschreiben. (= Bestimmungsbuch Archäologie 1), 2. Auflage, Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2016, ISBN 978-3-422-07119-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fibulae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien