Benutzer:Sourcesafe73/Freiwillige Feuerwehr Habitzheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Aus den noch vorhandenen Unterlagen geht hervor, dass die Feuerwehr Habitzheim am 22. August 1922 gegründet wurde. Ob neben der feuerlöschtechnischen Ausbildung und den Einsätzen auch schon Vereinsarbeit stattgefunden hat, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Weitere Unterlagen aus dieser Zeit geben auch noch Auskunft über die Ausrüstung der Wehr. Aufgrund dieser Hinweise lässt sich darauf schließen, dass die Wehr wesentlich älter sein muss.

Aus dem Archiv Bronnbach[1] (Staatsarchiv Baden- Württemberg) sind folgende Unterlagen aus den Jahren vor der Vereinsgründung über Habitzheim zu finden:

restaurierte Handpumpe um 2002

1759      Feuerordnung

1767      Feuerordnung

1781      Feuerstätten Liste

1786      Anschaffung einer Feuerspritze

1791      Feuerversicherung

1810      Feuerpolizei

1864 / 1865 Feuerstätten Besichtigung


Der älteste Ausrüstungsgegenstand der heute noch existiert, ist eine alte Handdruckpumpe, die im Jahre 1892 nach Habitzheim kam. Diese Pumpe wurde von einigen jungen Kameraden hervorragend restauriert.

Die Stammrolle bis 1936

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tatsächlich gehen die Aufzeichnungen bis ins Jahr 1881 zurück. Die älteste Unterlage aus dieser Zeit ist die Stammrolle der Pflichtfeuerwehr. Bestandteile dieses Dokuments sind einige Anweisungen wie diese Stammrolle zu führen ist:

  1. In die Stammrolle werden die Pflichtigen (bei Freiwilligen Feuerwehren auch deren Mitglieder) nach der Reihe des Alphabetes eingetragen.
  2. Bei größeren Feuerwehren empfiehlt es sich, die Stammrolle jährlich im Monat März neu aufzustellen.
  3. Die ausscheidenden Mitglieder sind mit roter Tinte leicht durchzustreichen.


Die ersten Eintragungen datieren aus dem Jahr 1881 und beginnen mit dem Geburtsjahrgang 1864. Dieser erste Teil der Stammrolle endete im Jahr 1923 mit dem Geburtsjahrgang 1905. Die männliche habitzheimer Jugend wurde also im Alter von ca. 17 bis 18 Jahren für die Pflichtfeuerwehr rekrutiert. Neben den Angaben zur Person wurden in der Stammrolle auch die Abteilung und die Diensteigenschaft eingetragen. In diesen Eintragungen spiegelt sich echte Feuerwehrnostalgie wieder, denn damals gab es keinen Angriffstruppmann, Maschinisten oder gar Fernmelder, damals taten Feuermelder, Signalist, Steiger, Wasserfahrer, Bedienungsmannschaft und Ordnungsmannschaft Dienst. Und auch der Wehrführer hieß kurz und knapp Kommandant.

Ausrüstung in dieser Zeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausrüstung der Wehr bestand aus zwei Handdruckspritzen. Eine aus dem Jahre 1889 und der eben schon erwähnten Handdruckspritze aus dem Jahre 1892. Außerdem wurden Löscheimer, Leitern und die persönliche Ausrüstung beschafft und an Stelle der Sirene oder des Funkalarmempfängers wurden die Feuerwehrleute von einem Trompeter und bei Großfeuern auch von den Kirchenglocken in das Spritzenhaus direkt neben der Kirche gerufen.

Feuerwehrübung am alten Spritzenhaus in Habitzheim

Wiedergründung 1947

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der zweite Teil der Stammrolle beginnt im Jahre 1936. Aus der Freiwilligen Feuerwehr wurde aufgrund der politischen Umstände die Feuerlöschpolizei unter Führung von Friedrich Dörr und Leonhart Zulauf. Mit der Umbenennung endete auch die Vereinsarbeit. Trotz erheblicher Lücken in den Aufzeichnungen bis zur Wiedergründung 1947 ist die Existenz einer erfolgreichen Frauengruppe in Habitzheim, einer einmaligen Einrichtung im alten Kreis Dieburg, dokumentiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Juni 1947 die Freiwillige Feuerwehr Habitzheim wiederbegründet. Unter Leitung des damaligen Kreisbrandinspektors August Geidel aus Groß-Umstadt wurde im Gasthaus „Zum Deutschen Haus“ das Kommando der Wehr gewählt. Der erste Ortsbrandmeister nach dem Krieg wurde der Maurermeister Friedrich Wilhelm Pfuhl. Zu seinem Stellvertreter wurde Leonhard Gerbig gewählt.

Wie bei vielen Feuerwehren hatte die Zeit der Feuerlöschpolizei ihre Spuren in der Wehr hinterlassen. Auch in Habitzheim wurden aktive Kameraden aus der Wehr gedrängt, nur weil sie in der Feuerlöschpolizei aktiv waren.

Im Oktober 1949 fand im Saal des Hessischen Hofs der erste Feuerwehrball nach dem Krieg statt. Der Reinerlös des Balls war für einen Kranz zum Volkstrauertag bestimmt. Leider wurde die Feuerwehr nach dem Fest von einer unliebsamen Forderung der GEMA überrascht, die Gebühren für die Musik während des Balls verlangte.

Da die Wehr zu diesem Zeitpunkt noch keine Vereinskasse hatte, war sie nicht in der Lage die Gebühren zu zahlen. Nach längeren Verhandlungen, wurden die Kosten von der Gemeinde übernommen. Insgesamt hatte dieses Ereignis aber so viel Ärger erzeugt, dass der Ortsbrandmeister Friedrich Wilhelm Pfuhl im Januar 1950 sein Amt auf einer Generalversammlung im Schulsaal zur Verfügung stellte und unter Leitung des damaligen Bürgermeisters Heinrich Schmitt ein neuer Ortsbrandmeister gewählt werden musste.

Fahnenweihe 1955

1960 - Renovierung und Neubau

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den folgenden Jahren kam neuer Schwung in die Feuerwehr. Das alte Spritzenhaus wurde renoviert und bereits 1962 konnte aus dem Erlös des Feuerwehrfestes der erste Mannschaftsbus gekauft werden. In den 60er Jahren kam auch der Zivile Bevölkerungsschutz —der heutige Katastrophenschutz —als neues Aufgabengebiet hinzu. Da die Wehr ständig wuchs, wurde bei der Gemeinde Habitzheim ein Antrag zum Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses eingereicht.

Der Wunschstandort auf dem Dreschhallenplatz in der Krötengasse wurde von der Gemeinde mit der Begründung abgelehnt, dass dieser Platz zu weit vom Dorf entfernt sei. Nachdem die Entscheidung für den Vorplatz am Faselstall gefallen war, wurde der Maurermeister Pfuhl mit dem Bau beauftragt. Interessant ist in diesem Zusammenhang noch, dass die Gemeinde Eigenleistung der Feuerwehr ablehnte.

1964 wurde das neue Gerätehaus eingeweiht. Bereits bei der Einweihung war man sich im Prinzip darüber klar, dass das neue Gerätehaus zu klein war und man dachte bereits zu diesem Zeitpunkt daran, das Gebäude aufzustocken. Die aktive Wehr zählte in dieser Zeit rund 40 Kameraden. Außerdem war noch eine Gruppe des Roten Kreuz mit untergebracht. An neuer Ausrüstung wurde eine TS 8/8 (eine Tragkraftspritze mit einer Leistung von 800l/min) beschafft und es kam ein TLF-8 (MB-Unimog) vom Bund dazu. Das alte Spritzenhaus an der Kirche wurde 1971 abgerissen. Leider wurden beim Abriss zahlreiche alte Ausrüstungsteile vernichtet, denen man heute noch nachtrauert.

1962 - Jubiläumsfeier 40-Jahre

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Feuerwehr Habitzheim 1962

1962 feierte die Feuerwehr Habitzheim ihr 40-jähriges Bestehen.

1972 - Jubiläumsfeier 50-Jahre

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Feuerwehr Habitzheim 1972

Ab 1972 ging es Schlag auf Schlag. Anlässlich des 50. jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Habitzheim wurde im Rahmen eines Kreisfeuerwehrfestes ein neues LF-8 (Opel-Blitz) an die Wehr übergeben. Die Feuerwehr wurde mit schwerem Atemschutz und Funk ausgerüstet. Das Einsatzleitfahrzeug (ELW) der Gemeinde Otzberg wurde in Habitzheim stationiert.

Ab 1972 wurde das Gerätehaus, überwiegend in Eigenleistung der Wehr, weiter ausgebaut. Die Erweiterung des Gerätehauses erfolgte in der Zeit, als Habitzheim Teil der Großgemeinde Otzberg wurde.

1977 erfolgte der erste Spatenstich und 1979 konnte die Erweiterung mit Nassräumen, Treppenhaus, Büro, Küche und Unterrichtsraum im 1. Stock eingeweiht werden. Der Unterrichtsraum wurde otzbergweit zur Ausbildung der Wehren genutzt. Mit den neuen Räumen nahm auch das Vereinsleben einen neuen Aufschwung, da jetzt alle Veranstaltungen im Gerätehaus abgehalten werden konnten. Mit der Änderung des Brandschutzhilfeleistungsgesetzes 1974 und der Zusammenlegung zur Großgemeinde Otzberg wurde die Einsatzmannschaft der Gemeinde Otzberg unterstellt.

Vereinsarbeit in den 70 Jahre

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1974 war der Ortsbrandmeister automatisch auch Vorsitzender des Vereins „Feuerwehr“. Mit der Änderung des Brandschutzhilfeleistungsgesetzes 1974 entfiel diese Kopplung. Bis 1974 war Erich Aschmann 1. Vorsitzender des Vereins Feuerwehr. Nach der Schaffung der Gemeinde Otzberg wurde er zum Ortsbrandmeister gewählt.

Da die Doppelbelastung zu groß war, trat er 1974 als 1. Vorsitzender zurück. Den Vorsitz übernahm Heinz Kluge, der von 1974 bis 2002 ununterbrochen dem Verein als 1. Vorsitzender vorsaß.

1982 - Jubiläumsfeier 60-Jahre

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1982 feierte die Feuerwehr Habitzheim ihr 60-jähriges Bestehen

1992 - Jubiläumsfeier 70-Jahre

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1992 feierte die Feuerwehr Habitzheim ihr 70-jähriges Bestehen

1992 - Fuhrpark

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1 Löschgruppenfahrzeug LF 8
  • 1 Tanklöschfahrzeug TLF 8 (ehemaliges Katastrophenschutzfahrzeug des Bundes)
  • 1 Einsatzleitfahrzeug (Gemeinde Otzberg)
  • 1 Anhänger mit einer TS 8/8
  • 1 Hilfeleistungsanhänger mit Wassersauger, Stromerzeuger, Kettensäge und Flutlichtscheinwerfer.

Die Kameraden wurden mit Funkalarmempfängern ausgerüstet (stille Alarmierung) und fast alle Kameraden wurden mit neuer Schutzkleidung ausgerüstet (Novex-Anzüge). Ebenfalls wurden neue Atemschutzgeräte und ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug TSF-W wurde beschafft. 2009 musste das LF 8 (Opel-Blitz) und das TLF 8 (MB-Unimog) ausgemustert werden. Im Wandel des Katastrophenschutzes wurde ein Fahrzeug für die Informations- und Kommunikationsgruppe des Kreises DA-DI vom Kreis in Habitzheim stationiert und mittlerweile als Gerätefahrzeug übernommen. Die Informations- u. Kommunikationsgruppe besetzt jetzt im Katastrophenfall die Zentrale in Dieburg.

1997 - Jubiläumsfeier 75-Jahre

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1997 feierte die Feuerwehr Habitzheim ihr 75-jähriges Bestehen

2002 - Dacherneuerung / Renovierung Wirtschaftsraum

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2002 wurde das in die Jahre gekommene Eternit-Dach erneuert. Mit Unterstützung der Dachdeckerei Seeger wurde das alte Dach durch ein neues Blechdach ersetzt. Die Vertäfelung im Wirtschaftsraum, Stromleitungen und Isolierung konnten in diesem Zuge ebenfalls ersetzt werden. Ebenfalls erhielt die Fassade einen neuen Anstrich.

2005 - Feldküche

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2005 wurde die Feldküche der Freiwilligen Feuerwehr Habitzheim durch Peter Allmann, nach gut 5 jähriger Ruhepause, wieder zum Leben erweckt. Von der Idee begeistert stieß Gerätewart Michael Heusel ein knappes halbes Jahr später zum Feldkochteam hinzu. Nach zahlreichen Veranstaltungen, die das Feldküchenteam bekochte, wurde aber schnell klar, dass der einzelne Transport des Küchenzeltes, Geschirr, Tischen und Bänken sehr mühsam und zeitaufwändig ist.

2009 musste das alte Löschfahrzeug (LF 8) der Freiwilligen Feuerwehr Habitzheim aus seiner 35 jährigen Dienstzeit ausrangiert werden. Michael Heusel und Peter Allmann kam die Idee, das Löschfahrzeug zum Feldkücheneinsatzfahrzeug umzubauen.

Der Verein der Freiwilligen Feuerwehr Habitzheim beschloss, das LF 8 der Gemeinde Otzberg für den symbolischen Wert von 1 Euro abzukaufen und die Umbauarbeiten in Eigenleistung durch Michael Heusel konnte beginnen.

Da das Löschfahrzeug ursprünglich für feuerwehrtechnische Einsätze konzipiert war, musste zunächst der gesamte Wagen entkernt werden. Nachdem nur noch die Hülle des Fahrzeuges übrig war, wurden neue Bodenbleche im Innenraum verlegt. Regale für das Küchengeschirr, Gewürze und Küchenzubehör eingebaut und neue Trennwände eingepasst. Bei den Lackierarbeiten unterstützte Peter Allmann. Der mobile Kochservice der besonderen Art, kam bei zahlreichen Veranstaltungen zum Einsatz und fand über die Gemeindegrenzen hinaus großes Ansehen. Die Erlöse der Kocheinsätze kam dem Verein der Freiwilligen Feuerwehr zugute. So wurde z.B. bei einer Veranstaltung im Schloss Lichtenberg, über 800 Essen an einem Nachmittag zubereitet.

2018 wurde der Feldküchentransporter aufgrund zu hoher technischen Mängel stillgelegt.Im Jahr 2020 fand sich ein privater Käufer für das stillgelegte Fahrzeug.

2010 - Fuhrpark

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2008 erhielt die Feuerwehr ein neuen Einsatzleitwagen. 2014 wurde von der Gemeinde Otzberg der Feuerwehr Habitzheim Mittleres Löschfahrzeug (MLF) zur Verfügung gestellt.

Vereinsarbeit ab 2000

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2002 gibt Heinz Kluge den Vorsitz nach 28 Jahren an seinen Nachfolger Bernd Pfuhl ab. Gleichzeitig übernahm Heinz Kluge die Ehren- und Altersabteilung. Bernd Pfuhl führte das Amt des 1. Vorsitzenden bis 2012. Von 2012 bis 2020 wurde Henning Rapp als 1. Vorsitzender gewählt. Seit 2020 hat Manuel Rudolph den Vorsitz.

2018/2019 erfolgte nach mehr als 30 Jahre eine komplette Büro-Renovierung.

Während der Corona-Pandemie 2020/21 kam das Vereinsleben vollständig zum Erliegen. Aufgrund der strengen Auflagen, durfte das Feuerwehrhaus nur noch bei Einsätzen genutzt werden. Das Musikcorps konnte in der Zeit keine Übungsstunden abhalten.

Zahlreiche Veranstaltungen wurden komplett abgesagt. Das Jubiläum 66-Jahre Feuerwehrfastnacht und das 30-jährige Jugendfeuerwehr Jubiläum musste ebenfalls ausfallen.

Wettkampfmannschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits 1974 nahm die Feuerwehr Habitzheim an der Feuerwehrleistungsübung teil. Nach gut 30 Jahre Pause, nahm 2013 Michael Itzel und Peter Allmann zunächst als Aushilfen bei der Feuerwehr Klein-Umstadt an der Hessischen Feuerwehrleistungsübung teil.

Schon zwei Jahre später, 2015 konnte bereits die erste eigene Gruppe von der Feuerwehr Habitzheim gestellt werden.

Zur besseren Vorbereitung auf den theoretischen Prüfungsteil, wurde die Übungs-App Fraka [2] entwickelt. Sie wurde zwar speziell für die Habitzheimer Wettkampfmannschaft programmiert, erfreute sich aber auch hessenweit über sehr große Beliebtheit. Die zur Vorbereitung der hessischen Feuerwehrleistungsübung eingesetzte Software, wurde über 10.000 mal installiert.

Sie eignete sich für alle Feuerwehren die an der hessischen Feuerwehrleistungsübung teilnahmen und sich auf die theoretische Prüfung bzw. auf das persönliche Leistungsabzeichen vorbereiten mochten.

Insgesamt standen über 1.000 Übungsfragen (Wettkampf, Bronze, Silber und Gold) zu feuerwehrtechnischen Themen nach aktuellem Prüfungsstand bereit.

Kategorie:Feuerwehr (Deutschland)

  1. Staatsarchiv Wertheim. Abgerufen am 16. Januar 2022.
  2. Feuerwehr Fragenkatalog HFLÜ (FraKa) – Apps bei Google Play. Abgerufen am 16. Januar 2022.

Kategorie:Habitzheim