Benutzer:Spitzahorn/Klapperfeld

Das ehemailige Polizeigefängnis Klapperfeld befindet sich im sogenannten Gerichtsviertel von Frankfurt am Main in der Nähe der Zeil.

Der Name geht darauf zurück, dass sich hier leprakranke Menschen aufhalten mussten, die aus der Stadtgesellschaft ausgeschlossen wurden; um andere auf sich (und ihre Erkrankung) aufmerksam zu machen, wurden Klappern benutzt. 1492 wurde ein erstes Haus errichtet, dass der Unterbrinung von Pestkranken diente. Dieses wurde 1679 umgebaut und fungierte danach als Armen- und Arbeitshaus. 1886 entstand auf dem Gelände neben dem neuen Polizeipräsidium das Polizeigefängnis, dessen Bau schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts geplant war. Aus Platzgründen erfolgte 1914 ein Umzug des Polizeipräsidium (siehe Altes Polizeipräsidium).^[1]

Während des Nationalsozialismus nutzten Polizei und Gestapo das Gefängnis zur Inhaftierung von u. a. Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen und politischen Gegnern. Der dritte Stock des Gebäudes (die sogenannte „Judenabteilung“) wurde von der Gestapo geleitet, die hier inhaftierten waren mussten sich in kleinen Drahtkäfigen aufhalten. Manche der Gefangenen wurden in Arbeits- oder Konzentrationslager deportiert. Nach Kriegsende wurde das Gefängnis kurzzeitig von der amerikanischen Militärregierung genutzt.^[2]

In der Bundesrepublik wurden bis 1961 Kinder und Jugendliche, die aus Heimen ausgerissen waren, im Klapperfeld untergebracht. Geplant war eine maximale Inhaftierung von drei Tagen, diese Regelung wurde jedoch nicht immer eingehalten. Im Zuge der gestiegenen Zahl an Protesten in den 1960er und 70er Jahren, aber auch noch im Rahmen von Aktionen gegen die Startbahnwest in den 80er Jahren, wurde das Gefängnis oftmlas für Ingewahrsamnahmen von Demonstrierenden genutzt. Zwischen den 1980er Jahren bis einschließlich 2002 kam es zur Nutzung als Abschiebegefängnis. Die herrschenden Haftbedingungen entsprachen hierbei keinen Mindestanforderungen. Offiziell wurde das Gefängnis Klapperfeld bereits 2001 geschlossen.^[3]

2009 bot die Stadt Frankfurt das nun leer stehende Gebäude der Initiative Faites votre jeu! als Ersatzobjekt für ein von ihr besetzes ehemaliges Jugendzentrum an. Diese willigte ein und hat seitdem umfangreiche Dauerausstellungen zur Geschichte des Polizeigefängnisses^[4] und zu den Wandinschriften^[5] eingerichtet. Außerdem dient das Gebäude als Veranstaltungsort für diverse politische und kulturelle Veranstaltungen.