Benutzer:St-Stern/Rudergesellschaft Trier (RGT)
Rudergesellschaft Trier 1883 e.V.
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Die Anfänge…
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerudert wurde an der Mosel schon immer...
Die heutige Rudergesellschaft Trier ging aus dem Trierer Ruderklub hervor, der im Jahr 1883 von einem Dutzend Trierer Bürgersöhne gegründet wurde.
Die Mitglieder, deren Zahl lange Zeit nicht über 30 stieg, beschäftigten sich in der Hauptsache mit Tourenrudern. Teilnahme an Rennen kannte der Klub nicht. Durch Aufnahme des Tennissports verlor der Verein die meisten Freunde des Ruderns, und so kam es, dass in den Jahren 1895-96-97 kaum noch gerudert wurde.
Erst im April des Jahres 1898 erfuhr der Rudersport eine neue Belebung: Eine Gruppe wanderlustiger Trierer unter der Führung von Josef Herzig fanden Freude daran, ihren Sport auch auf dem Wasser auszuüben. Die Verbliebenden des Klubs sammelten sich und bildeten die heutige Rudergesellschaft Trier. Jetzt begann ein Aufstieg:
1905 kaufte die Rudergesellschaft Trier von der Stiftung der Vereinigten Hospitien ein am Moselufer gelegenes Grundstück in der Gemarkung Zurlauben. Dieses war ehemals ein Hofgut der Abtei St. Maximin, ging aber nach der Säkularisierung 1805 in den Privatbesitz von Regierungsrat Jacob Christian Schmeltzer über, der es bis 1897 bewirtschafte. Zum Zeitpunkt des Kaufs bestand das Grundstück aus einem Haupthaus, Wirtschaftsgebäuden (Stallungen und Remisen), einem Park und einem Obstgarten. Die Rudergesellschaft nutzte die Gebäude als Vereinsheim bzw. Bootshaus und baute die Gebäude dafür im Inneren um.
Mit dem Wachsen der Rudergesellschaft hielten die Erfolge Schritt: 1906 wurde der Rennsport aufgenommen, 1907 konnte der erste Sieg in Metz verbucht werden. Von Jahr zu Jahr vermehrte sich die Mitgliederzahl. Um die Jahrhundertwende zählte man etwa 50, 1910 schon 150 und im Jahre 1914 rund 200 Ruderfreunde.
Dann kam der erste Weltkrieg. Aber der neue Aufstieg nach 1918 blieb nicht aus: Wie damals üblich, so wurde auch in Trier, mit großer Begeisterung der Rennsport wieder begonnen. Zunächst gab es kleine Erfolge, aber schon Mitte der zwanziger Jahre durfte man sagen, dass die Rudergesellschaft Trier damals eine Hauptsäule des rheinischen Rudersports war und deren Mitgliederzahl auf stattliche 630 Mitglieder wuchs.
Unterstützt wurde die Freude am Rennsport durch die Trierer Regatta des Mosel- und Saar-Regatta-Verbandes, die damals jährlich um Pfingsten herum eine große Sportgemeinde an das landschaftlich bezaubernde Moselufer führte. Besondere Bedeutung erlangte die Regatta dadurch, dass die Trierer Rennstrecke nicht nur wegen Ihrer wundervollen Lage, sondern besonders auch im Hinblick auf die weitgehende Erfüllung aller rudertechnischen Erfordernisse, als eine der idealsten Rennstrecken im Westen Deutschlands galt.
Die 1960er...
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bau der Neuen-Zurmaiener-Straße (heute: Ascoli-Piceno-Straße) bis Mitte der 1960er Jahre, führte mitten durch das das Gelände der Rudergesellschaft und hatte die Konsequenz, dass ein Doppelhaus und die Gebäude des ehemaligen Guts abgerissen und ein totaler Neubau notwendig wurden. Heute noch erhalten sind drei der Doppelhäuser und ein Einzelhaus an der Zurmaiener Straße, sowie ein Einzelhaus an der heutigen Straße „An der Jugendherberge“. Nur ein Teil des alten Hauses konnte für eine Bootspark-Halle erhalten bleiben. Auf dem übrig gebliebenen restlichen Grundstück wurde nach einer Bauzeit von 13 Monaten ein neues Bootshaus mit Restauration als neuer Sitz fertig gestellt und im Januar *1964 mit einem großen Ball eröffnet.[1] Auch eine alte Platane auf diesem Gelände ist erhalten geblieben und ist als Naturdenkmal verzeichnet.[2]
- 1965: Die stark besuchte und gut organisierte Trierer Regatta wurde erstmals auf dem Oberstau bei Schloss Monaise durchgeführt. Sie rechtfertigte voll und ganz die Bemühungen des Regatta Vereins Trier-Saarbrücken, der Stadt und des DRV den Oberstau zum Ausbau als Regattaplatz zu empfehlen. In dieser Regattasaison zahlte sich die geduldige Aufbauarbeit des Trainers sowohl qualitativ als auch quantitativ voll aus. Bei insgesamt 54 Starts wurden 26 Siege und 14 Zweitplatzierungen errudert. Der wertvollste Erfolg war aber der Sieg des Leichtgewichts-Junior-A-Vierers bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ratzeburg.
- 1967: Mit insgesamt 35 Siegen, einer Deutschen Jugendmeisterschaft und einer Zweitplatzierung beim Eichkranz-Rennen war dies die bis dahin erfolgreichste Ruder-Saison in der Vereinsgeschichte.
- 1968: Erster Eichkranzsieg im Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann mit Walter Schmidt, Gerhard Kolb, Albert Kessler und Wolfgang Fritsch.
Die 1970er…
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1971: Hervorzuheben ist das Erringen der 1. Hochschulmeisterschaft im Zweier ohne Steuermann durch die für die Universität Mainz startenden RGT-Mitglieder Gerhard Kolb und Wolfgang Fritsch. Die Zusammenarbeit mit den Gymnasien der Stadt Trier brachte der Rudergesellschaft in den folgenden Jahren wieder einige Erfolge: Beim Landesentscheid des Schülerwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ startete erstmals ein RGT-Ruderer für das FWG. Peter Stolz gewann auf Anhieb die Landesmeisterschaften im Einer und vertrat Rheinland-Pfalz beim Bundesentscheid in Berlin.
- 1972: Ruderer Gerhard Kolb, der sein Sportstudium in Mainz beendete, kehrte nach Trier zurück und übernahm die Trainingsleitung: 22 Siege waren die stolze Bilanz in diesem Jahr.
- 1973: Im neunzigsten Jahr der Rudergesellschaft wurden In der Nacht zum 5. Juni 1973 die Räume der Gastronomie durch ein Feuer vollständig zerstört. Bis in die achtziger Jahre dauerte die vollständige Sanierung.
Die 1980er…
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 28. Mai 1983 feierte die Rudergesellschaft ihren hundertsten Geburtstag mit einem großen Festakt. Die Mosel führte ein Hochwasser (10,56 m), wie es seit langem in dieser Jahreszeit nicht mehr beobachtet wurde. Das Tor in unserer Mauer zur Mosel hin musste geschlossen werden und das Wasser stand einen Meter hoch an der Mauer.
In den folgenden Jahren musste viel Aufbauarbeit geleistet werden. Zum Dank für die Pflege und Entwicklung des Sports wurde der Rudergesellschaft Trier die Sportplakette des Bundespräsidenten überreicht.
Die 1990er…
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Kluft entstand zwischen Alt und Jung. Viele verlassen Trier nach dem Abitur und gingen dadurch dem Wettkampfsport verloren. Ein Grund ist wohl auch, dass in größeren Städten die beruflichen Chancen höher sind als in Trier. Eine kleine Gruppe bemüht sich um neue Mitglieder und die Zusammenarbeit mit einem neuen Trainer wird angegangen. Ab 1990 versuchten der Ruderverein Treviris und die Rudergesellschaft Trier gemeinsame mit dem Trainer Werner Bergmann eine Ära neuer sportlicher Erfolge einzuleiten sowie die Kooperation beider Vereine zu stärken. Diese durchaus nicht selbstverständliche Zusammenarbeit fand Ausdruck der Anerkennung durch den Sportdezernenten der Stadt Trier, der das Zusammenwirken als für andere Sportbereiche nachahmenswert würdigte.
1993: Im Dezember, drei Tage vor Weihnachten, lässt der Orkan „Viktoria“ die Mosel auf 11,28 m ansteigen.
1996: Die ehemalige Gastronomie im 1.OG steht vor dem Aus. Künftig wird das Bildungszentrum der Barmherzigen Brüder unsere Räume beherbergen.
1998: Eine Entscheidung über einen Clubhaus-Neubau wird gefällt. Trotz Altlasten setzt sich der Vorstand durch, obwohl diese Entscheidung viele Kritiker hatte. Unsere Jugend wird Bundessieger der Schulen in Berlin und viele Wanderfahrer sind auch wieder unterwegs.
Die 2000er…
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das neue Clubhaus wird am 6. Mai 2000 eingeweiht. Ein lichtdurchfluteter, langgestreckter Baukörper wurde parallel zur Mosel platziert. Ein einmalig schöner Blick auf die Sandsteinfelsen wird hoffentlich dem Ganzen Rechnung tragen. Mit 45 Siegen kann die Rudergesellschaft nach langer Aufbauzeit mal wieder so richtig punkten. Die Landesmeisterschaften Südwest im Junior-Doppelzweier A, im Leichtgewichts-Juniorinnen-Einer A und im Männer-Zweier ohne Steuermann sind die herausragenden Siege.
- 2002: Deutsche Jugendmeisterschaft im Leichtgewichts-Juniorinnen im Doppelvierer,
- 2003: Deutscher Jahrgangsmeister U 17 der Junioren,
- 2004: Südwestdeutscher Meister im Leichtgewichts-Junior Einer A und der 3. Platz der Deutschen Meisterschaft der Leichtgewichts-Frauen Doppelzweier U 23,
- 2005: Südwestdeutscher Meister im Jungen-Doppelzweier 14 Jahre,
- 2006: Südwestdeutscher Meister Junior B Doppelzweier und Südwestdeutscher Meister Junior B Einer,
- 2007: Vielfältige Aktivitäten im Breitensport geben Hoffnung für die Zukunft in unserem Ruderverein. Der dritte Platz bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren ist der Erfolg harter Arbeit. Bei den Südwestdeutschen Meisterschaften wurden drei Titel errudert. Der dritte Platz bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften und insgesamt 21 Erfolge sind zu verzeichnen.
- Ende September 2007 trafen sich viele Breitensportler auf dem römischen Weinschiff in Neumagen-Dhron, um den Nachbau dieses Schiffes zu rudern.
- 2008: Die Rudergesellschaft wird 125 Jahre und dies wurde im August ausgiebig gefeiert. Eine immer aktiver werdende Breitensport-Gruppe fördert das Vereinsleben.
Die 2010er…
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2012: Die Mitgliederversammlung stimmt der Gründung einer neuen Drachenboot-Abteilung zu, welche im darauffolgenden Jahr die 1.Trierer Drachenboot-Regatta organisierte.
- 2016: Die immer weiter reduzierte Zahl an Tennisspielern führte zur Auflösung der Tennisabteilung.
- 2017: Inzwischen erreichte dagegen die Drachenboot-Abteilung eine Größe von 57 Mitgliedern.
- 2018: Nach 22 Jahren zieht die Physiotherapeuten-Schule des Brüderkrankenhaus als Mieter im 1.OG des Vereinsgebäudes aus.
- 2019: Im Juni zieht als neuer Mieter die Freie-Montessori-Schule Trier e.V ein.
Die Hochwasserschutzmauer wurde durch die Stadt Trier erneuert und sorgt vom Clubhaus aus für einen neuen Blick auf die Mosel.
Die 2020er…
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das neue Jahrzehnt startet auch für die RGT mit einem absolut schwierigen Jahr: Aufgrund der Covid19-Pandemie fanden (fast) keine Vereinsaktivitäten statt. Alle geplanten Events für die Mitglieder fielen aus und nur Wenige konnten meist nur einzeln Ihren Sport ausüben. Erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 findet man allmählich wieder zu einer gewissen Normalität im Vereinsleben zurück.
- 2022: Mit neuem Schwung …
- 2023: Die Rudergesellschaft wird 140 Jahre alt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rudergesellschaft Trier 1883 e. V. (RGT) (Hrsg.): 100 Jahre RGT, Trier 1983.
Archiv-Berichte der Rudergesellschaft Trier 1883 e.V. (RGT)