Benutzer:Stuhlfauth Thomas/Entwurf

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Stuhlfauth Thomas/Entwurf
Trutzlangenau, Trockenmauer

Trutzlangenau, Trockenmauer

Staat Deutschland
Entstehungszeit ab 1356
Burgentyp Befestigung (Höhenburg, Kammburg)
Erhaltungszustand Ruine mit Resten des Abrisses von 1359
Ständische Stellung Klerikal (Kurfürst)
Geographische Lage 50° 19′ N, 7° 50′ OKoordinaten: 50° 18′ 51,1″ N, 7° 50′ 16,3″ O
Höhenlage 164 m ü. NHN
Stuhlfauth Thomas/Entwurf (Rheinland-Pfalz)
Stuhlfauth Thomas/Entwurf (Rheinland-Pfalz)

Trutzlangenau ist eine Ruine zwischen Nassau und Weinähr, im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie befindet sich in weglosem Gelände auf einem aus Schiefer bestehenden Seitenkamm etwa 120 m südöstlich der Burg Neu-Langenau. 1359 wurde die Anlage als „Bau“ zwischen Burg Neu-Langenau und Burg (Alt-)Langenau (heute Schloss Langenau) bezeichnet.[1][2] Der Name „Trutzlangenau“ kam erst wesentlich später auf und suggeriert eine gegen Burg (Alt-)Langenau gerichtete Trutzburg. Die entsprechende Flurbezeichnung verschwand in den 1960er Jahren allerdings aus den Landkarten.[3]


1356 eroberten und besetzten Truppen des Erzbischofs Boemund II. von Trier die Burg Neu-Langenau.[4] Noch im Winterhalbjahr dürften sie mit den Vorarbeiten zum Bau von Trutzlangenau begonnen haben, wie aus dem Dokument des Folgejahres hervorgeht.[5]

Befristeter Waffenstillstand

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Vor Ostern 1357 wurde zwischen den Gegnern ein auf fünf Wochen befristeter Waffenstillstand geschlossen. Verhandlungsführer waren auf aufseiten von Trier Johann von Eltz, Dietrich von Staffel und Heinrich Burggraf zu Cochem. Aufseiten von Langenau verhandelten Heinrich von Isenburg-Büdingen, Gerlach zu Limburg, Heinrich von Elkerhausen und Daniel von Langenau. Bemerkenswert ist, dass hier erst kurz zuvor im Januar 1357 ernannte Räte des erzbischöflichen Bündnisses[6] am Waffenstillstand mitwirkten, nämlich Dietrich von Staffel für Trier und Daniel von Langenau für Mainz.[7] Bezogen auf Trutzlangenau enthielt der Waffenstillstand die Bedingung, dass die Trierer "keinen burglichen Bau" zwischen Neu-Langenau und (Alt-)Langenau errichten sollten.

Schanze und Blidenplateau?

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In Fachkreisen wird diskutiert, dass Trutzlangenau als vorgelagerte Feldbefestigung bzw. Schanze von Burg Neu-Langenau zur Aufstellung einer Blide gegen Burg (Alt-)Langenau gedient haben könnte.Referenzfehler: Ungültige <ref>-Verwendung: „ref“ ohne Namen muss einen Inhalt haben.

Für eine vorgelagerte Feldbefestigung oder Schanze sprechen mehrere Indizien, wie die Nähe zur eroberten, oberhalb auf dem gleichen Schieferkamm liegenden Burg Neu-Langenau, das Fehlen von durch Kalkmörtel verbundenem Mauerwerk, die Bezeichnung als „Bau“ in den Urkunden von 1359,[2][8] wohingegen Burg Neulangenau im gleichen Kontext eindeutig als „Burg und Veste“ bezeichnet wird.

Hinweise für die - zumindest beabsichtigte - Nutzung als Blidenstandort sind das teilweise sogar künstlich erweiterte Plateau der Trutzlangenau, das eine ausreichende Größe für die Aufstellung einer Blide aufweist, sowie die direkte Sichtverbindung zur Burg (Alt-)Langenau, die in Schussentfernung einer Blide gelegen hätte. Nicht zuletzt kann auch der Einsatz des Johann zu Eltz durch Trier als Verhandler des Waffenstillstands als Indiz herangezogen werden, da dieser aufgrund seiner Erfahrungen als Burgherr unter Blidenbeschuss aus der Eltzer Fehde überzeugend argumentieren konnte.

Friedensschluss

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Im Mai 1359 schlossen der Erzbischof von Trier und die Ganerben von Langenau unter Vermittlung des Erzbischofs von Köln und auf Drängen Kaiser Karls IV. Frieden.[9][10] Der Erzbischof von Trier war berechtigt, binnen zwei Monaten neben der eroberten Burg Neu-Langenau auch Trutzlangenau abbrechen zu lassen. Ferner wurde in der Urkunde festgelegt, dass aus der verbleibenden Burg (Alt-)Langenau dem Erzbischof und dem Erzstift von Trier sowie deren Untertanen kein Schaden mehr zugefügt werden durfte. Der Hinweis auf Raub, der zusätzlich zu den in den Waffenstillstandsvereinbarungen genannten Plünderungen (Schatzungen), Brandschatzungen und Gefangennahmen angeführt wurde, ermöglichte den Erzbischöfen auf Grundlage der ihnen von Kaiser Karl IV. 1357 erteilten Erlaubnis, ein eigenständiges Vorgehen.[11]

Aufbau von Trutzlangenau

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Die Anlage bildet auf einem Schieferkamm ein nach zwei Seiten steil abfallendes Plateau, von dem aus die Kontrolle der Zugangswege von Weinähr und Nassau zur Burg (Alt-)Langenau möglich war. Im Nordosten schließt sich eine Trockenmauer an. Sie weist als Stützwand, bei etwa 10 m Länge und 2 Meter Höhe, zur Verbreiterung des Schieferplateaus eine unterschiedliche Mauerdicke auf. Das Schieferplateau besitzt eine Länge von mehr als 29 m und eine Breite von mindestens 11 m. Die Entfernung zur gut 50 m tiefer tiefer gelegenen Burg (Alt-)Langenau beträgt ca. 400 m. Wie aus dem Friedensvertrag von 1359 hervorgeht, reichten zu diesem Zeitpunkt, zumindest auf der Südwestseite von Trutzlangenau und Neu-Langenau, Weingärten so nahe heran, dass Schäden beim Abriss der Befestigungen zu befürchten waren.[1][2][8] Dies bestätigt die im 14. Jahrhundert starke Verbreitung des Weinbaus an der Lahn auch für das Langenauer Gebiet.[12]

Commons: Stuhlfauth Thomas/Entwurf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ben Kohlbecher: Die Burgen an der Lahn und in ihren Seitentälern, Burgenwelt-Verlag, Bremen 2016, S. 63-64, ISBN 978-3-943531-49-7

Einzelnachweise

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  1. a b Sachakte: HHStAW 3/4 Nr. 4 (Vertragskopie) [1] abgerufen am 21. Juni 2024
  2. a b c Urkunde: HHStAW Bestand 3001 Nr. 16 fol. 132 bis 135 a [2] abgerufen am 21. Juni 2024
  3. Ben Kohlbecher: Burg und Schloss Langenau mit Beiträgen zu den Burgen Arnstein, Bilstein, Neu-Langenau und Trutzlangenau, Bad Emser Hefte Nr. 459, Verein für Geschichte / Denkmal- und Landschaftspflege e. V. Bad Ems 2015, S. 23, ISSN 1436-459X
  4. Tilemann Elhen von Wolfhagen, Fasti Limpvrgensis, herausgegeben von Johann Friedrich Faust, Vögelin, Heidelberg 1617, Digitalseite 53-54, Originalseite 31-32 [3] abgerufen am 15. Juni 2024
  5. Valentin Ferdinand von Gudenus: Codex Diplomaticvs: Exhibens Anecdota Ab Anno DCCCLXXXI, Ad MCCC. Mogvntiaca, Ivs Germanicvm, Et S.R.I. Historiam Illvstrantia Francofurti et Lipsiae 1747, T. II Digitalseite 1185, Originalseite 1137 [4] abgerufen am 15. Juni 2024
  6. Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter Bd 6, S. 180-181 - Digitalisat der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln [5] abgerufen am 19. Juni 2024
  7. Johann Nikolaus von Hontheim: Historia Trevirensis Diplomatica Et Pragmatica. Veith, Augustae Vind. 1750, Digitalseite 249-250, Originalseite 199-200, Teil II ab anno domini MCCCI. usque ad annum MDLXVII [6] abgerufen am 21. Juni 2024
  8. a b Urkunde: HHStAW Bestand 3/4 U 3 (Revers des Erzbischofs) [7] abgerufen am 29. Mai 2024
  9. Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter Bd 6, S. 337-338 Friedensvertrag - Digitalisat der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln [8] abgerufen am 21. Juni 2024
  10. Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter Bd 6, S. 338 Revers des Erzbischofs von Trier - Digitalisat der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln [9] abgerufen am 29. Mai 2024
  11. Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter Bd 6, S. 255 - Digitalisat der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln [10] abgerufen am 21. Juni 2024
  12. Weinbau an der Lahn, Urkundliche Nachweise [11] abgerufen am 22. Juni 2024