Benutzer:The todd/Vogelsberger Dom

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Unterreichenbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gericht Reichenbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vogelsberger Dom[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vogelsberger Dom mit Sicht auf den Südturm

Die Hauptkirche der evangelischen Kirchengemeinde Unterreichenbach wird wegen ihrer außergewöhnlichen Größe "Vogelsberger Dom" genannt. Erbaut von 1748-1750 und mit etwa 1000 Plätzen ist sie die größte Kirche der Kirchengemeinde.[1]

Sie ist aber bereits die dritte Kirche an dieser Stelle. Die erste Kirche wurde schon im 9. Jahrhundert erbaut. Belege über ihre Größe sind aber nicht bekannt. Im 14. Jahrhundert wurde sie durch einen größeren Kirchenbau ersetzt. Dies geht aus einer Urkunde über die Stiftung eines Altares hervor. Über Aussehen und Bauform ist aber auch von dieser Kirche nichts bekannt.[2] Eine Gruft unterhalb der Kirche diente als Begräbnisstätte der Gerichtsherren und Vogteiinhaber.

Im 18. Jahrhundert wurde diese Kirche durch Kriegseinwirkungen so baufällig, dass eine Reparatur nicht mehr versucht wurde. 1742 wurde der Bau einer neuen Kirche Beschlossen. Die damals sieben Ortsteile der Kirchengemeinde brachten 5000 Gulden auf und übernahmen die nötigen Transportfahrten. Die Gesamtkosten für das Gebäude beliefen sich auf 26000 Gulden. Am 27. April 1748 wurde der Grundstein für die neue Kirche gelegt. Es dauerte zweieinhalb Jahre, bis am 18. Oktober 1750 der Hahn auf dem 48m hohen Glockenturm aufgesetzt wurde. Bis zur vollständigen Fertigstellung einschließlich der Inneneinrichtung dauerte es aber noch 4 Jahre.[2]

An der Kirche wurde außen wie innen nicht viel geändert. Lediglich die Orgel musste 1877 ausgetauscht werden. Im 1. Weltkrieg wurden drei der vier Bronzeglocken beschlagnahmt. Der vierten Glocke ereilte schließlich im 2. Weltkrieg das selbe Schicksal. Die Glocken wurden aber 1921 und 1958 durch Neue ersetzt.[2]

Der Kirchturm erfuhr dahin gegen einige bauliche Änderungen. Die größte Änderung ist wohl 1926 geschehen, als im Turm eine neue Uhr eingebaut wurde. Sie hatte drei große, weithin sichtbare Zifferblätter. Diese wurden anstelle von drei Schallöffnungen nach Westen, Süden und Osten am Glockenstuhl installiert.[3]

Die Kirche hatte ursprünglich vier Eingänge. Der Nordeingang gegenüber dem Haupteingang im Kirchturm war der Familie des birsteiner Fürsten vorbehalten. Dieser Eingang wurde allerdings 1803 zugemauert. Eine Sage im Dorf berichtet aber davon, dass der Eingang erst 60 Jahre später zugemauert wurde. Dies begründe sich darauf, dass der birsteiner Fürst 1862 zur katholischen Kirche übergetreten sei.

Schon seit bestehen der Kirche spielte sie für die Dorfbewohner eine große Rolle. Die Kirchenglocken gaben die genaue Tageszeit an. Auch heute noch ertönt jede viertel Stunde ein Glockenschlag und zur vollen Stunde läutet eine andere Glocke entsprechend der Anzahl der Stunden. Jeden Tag um 11 Uhr wird zur Mittagszeit geläutet und um 18 Uhr der Feierabend. Das war wichtig für die Bauern auf dem Feld, denn Armbanduhren gab es zu dieser Zeit nicht. Doch das war nicht die einzige Aufgabe der Glocken. Morgens um zehn Minuten vor acht gaben sie das Signal zum Schulbeginn. Auch läuteten sie, wenn ein Dorfbewohner verstorben war. Am Tag der Beerdigung läuteten sie um 9 Uhr das Grab "auf".[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gudrun Kneip: Von Gäulsbauern und Brieslaabsoß - Dörfliches Leben im südlichen Vogelsberg. Books on Demand GmbH. Norderstedt. 2009. ISBN 9873837071597

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vogelsberger Dom - Unterreichenbach Webseite der Kirchengemeinde Unterreichenbach. Abgerufen am 06. Februar 2012.
  2. a b c Vogelsberger Dom - Kirche Unterreichenbach Webseite der Kirchengemeinde Unterreichenbach. Abgerufen am 6. Februar 2012.
  3. Edmund Spohr: Der Unterreichenbacher Kirchturm. In: Birsteiner Heimatbote, Ausgabe Dezember 2000 - 39. Jahrgang. Abgerufen am 6. Februar 2012.
  4. Gudrun Kneip: Von Gäulsbauern und Brieslaabsoß - Books on Demand 2009, S. 19–20.