Benutzer:Tomukas/Baustelle/Linguistic Category Model

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Sprachlich werden im Alltag Verben und Adjektive benutzt, um Handlungen zu beschreiben. Die Wortwahl gibt dabei z.B. Auskunft über die individuelle Kausalattributionen und Erwartungen (vgl. Roberson/Bell/Porter 2008: 268). Gleichzeitig bilden die benutzten Begriffe linguistische Indizes, die sich nach ihrer Abstraktheit in vier linguistische Kategorien einteilen lassen (vgl. Semin/Fiedler 1988: 4):

  • Deskriptive Handlungsverben (DAV) beschreiben objektiv spezifische und beobachtbare Handlungen mit einem klaren Anfang und Ende. Sie haben meist keine negativen oder positiven Konnotationen. Beispiele: küssen, anrufen
  • Interpretative Handlungsverben (IAV) beziehen sich „ebenfalls auf eine einzelne Verhaltensepisode“ (Schöl/Stahlberg/Maass 2008: 63). Im Gegensatz zu den deskriptiven Handlungsverben interpretieren und klassifizieren sie die Handlung allgemeiner, ohne dabei Rückschlüsse auf die eigentliche Handlung zuzulassen. Beispiele: helfen, verletzen
  • Statusverben (SV) gehen über konkrete Beschreibungen einer Handlung hinaus und attestieren einen dauerhaft emotionalen, affektiven und/oder mentalen Zustand. Beispiele: glauben, lieben
  • Adjektive (ADJ) halten sehr abstrakte Dispositionen oder Merkmale einer Person fest, ohne einen Bezug zu Objekt oder Handlung zuzulassen. Adjektive stellen in diesem Zusammenhang einen hohen Grad an Interpretation dar (vgl. Fiedler/ Freytag 2006: 550). Beispiele: ehrlich, impulsiv

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beispielszene Aussage Abstraktionsebene Abstraktionsgrad
"Der Mann schlägt den Sklaven." Deskriptives Handlungsverb konkret
"Der Mann verletzt den Sklaven." Interpretatives Handlungsverb
"Der Mann hasst den Sklaven." Zustandsverb
"Der Mann ist aggressiv." Adjektiv abstrakt

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Semin, G. R., & Fiedler, K. (1988). The cognitive functions of linguistic categories in describing persons: Social cognition and language. Journal of Personality and Social Psychology, 54(4), 558-568.
  • Semin, G. R., & Fiedler, K. (1991). The Linguistic Category Model, its Bases, Applications and Range. European Review of Social Psychology, 2, 1.