Benutzer:Tostan/P-4-Klasse

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P-4-Klasse
ein Boot des Bauserie 123K als Denkmal
ein Boot des Bauserie 123K als Denkmal
Übersicht
Typ Schnellboot
Einheiten über 300
Bauwerft

Tjumen und Feodossija

Dienstzeit

seit 1941

Technische Daten
Verdrängung

ca. 20 t

Länge

ca. 19 m

Breite

ca. 3,5 m

Tiefgang

ca. 1 m

Besatzung

7

Antrieb

2 Motoren mit insgesamt ca. 2000PS , 2 Schrauben

Geschwindigkeit

maximal ca. 50 kn

Reichweite

240-500 sm

Bewaffnung
Vorgänger

Typ G-5

Nachfolger

P-6-Klasse

P-4-Klasse ist die NATO-Bezeichnung für eine Klasse von russischen Schnellbooten. Die russische Bezeichnung ist Torpedoboote des Projekts 123, Typ „Komsomolez“(Торпедные катера проекта 123 типа „Комсомолец“).

Obwohl in vielen Quellen anders behauptet, begann die Entwicklung dieses Torpedoschnellboots bereits vor dem zweiten Weltkrieg. Das Typboot wurde 1941 in der Schwarzmeerflotte in Dienst gestellt. Danach wurden allerdings vorerst keine weiteren Boote des Typs auf Kiel gelegt. Erst 1943 begann die Serienproduktion einer modifizierten Variante, Projekt 123bis. Bis 1955 wurde die Klasse mehrfach modifiziert und mehr als 300 mal gebaut.

Das Boot besitzt einen Aluminiumrumpf in Gleiterform mit auffällig langem Vorschiff. Etwa in der Bootshälfte befindet sich der Fahrstand, links und rechts davon je ein Torpedorohr. Hinter dem Fahrstand befindet sich ein doppelläufiges Maschinengewehr. In der letzten Bauserie wurde dieses ersetzt durch einen Mast mit Radom. Im Heck ist ein weiteres MG sowie bei den frühen Bauformen je drei Wasserbomben an den Seiten. Eine Vorgabe bei der Entwicklung des Bootes war, dass es sich in Abmessungen und Tonnage nicht zu stark vom Vorgänger G-5 unterscheiden durfte. Ein Transport per Eisenbahn sollte möglich sein.

Vorserienboot Projekt 123

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Das Typboot wurde am 30.07.1939 in der Werft Nummer 194(heute „Адмиралтейские Верфи“) in Leningrad auf Kiel gelegt, der Stapellauf erfolgte am 16.05.1940. Leiter des Projektes war P.I. Taptygin.

Die Bewaffnung bestand aus zwei Torpedos des Kalibers 533mm, einem einläufigen 12,7mm MG vom Typ DSchK sowie 4 Wasserbomben M-1.

Im Gegensatz zu den älteren Sowjetischen Schnellbooten bei denen die Torpedos über das Heck abgelassen wurden, wurden sie hier über die Seite abgeworfen. Heute übliche Torpedorohre waren noch nicht verbaut.

Angetrieben wurde das Boot durch zwei Flugzeugmotoren vom Typ GAM-34F mit insgesamt 2000PS.

Während der Erprobung wurde die starke Gischtentwicklung bemängelt. Diese behinderte den Einsatz des Bootes bei negativen Lufttemperaturen, da sich auf Boot und Torpedorohren schnell ein Eispanzer bilden konnte.

Trotz dieser Mängel wurde beschlossen, eine modifizierte Variante mit verstärkter MG-Bewaffnung zu bauen. Der Kriegseintritt der Sowjetunion verhinderte dies aber vorerst.

Nach der Erprobung wurde das Boot am 12.03.1941 als Nr. 73(ab 23.02.1944 TK-351) in der Schwarzmeerflotte in Dienst gestellt.

Erste Bauserie Projekt 123bis

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1943 begann in der Werft Nr. 639 in Tjumen der Bau von modifizierten Torpedobooten. Diese besaßen im Gegensatz zum Vorserienboot eine höhere Wasserverdrängung. Wegen der beim Test des Vorserienbootes festgestellten Mängel der Torpedohalterungen wurden nun beheizbare Torpedorohre vom Typ TTKA-45(Kaliber 45cm) verwendet.

Die Flugabwehrbewaffnung wurde massiv verstärkt und bestand nun aus zwei doppelläufigen 12,7mm MGs vom Typ DSchK. Diese Boote konnten 6 Wasserbomben vom Typ M-1 an Bord nehmen.

In dieser Serie wurden je zwei amerikanische Benzinmotoren der Firma Packard mit insgesamt 2400PS verbaut. Bedingt durch diese Motoren war die Marschgeschwindigkeit und Reichweite relativ gering im Vergleich zu den späteren Bauserien.

Insgesamt wurden bis 1948 119 Boote dieses Typs gebaut.

Antriebsmodifikation Projekt M123bis

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1947 wurden die Benzinmotoren durch zwei einheimische Dieselmotoren vom Typ M-50 mit insgesamt 2000 PS ersetzt. Dabei wurde der Rumpf verlängert und die Wasserverdrängung stieg. Gleichzeitig wurde aber der Tiefgang der Boote verringert. Durch die Dieselmotoren wurden Marschgeschwindigkeit und Reichweite signifikant erhöht.

Die ersten 16 Boote dieser Serie wurden ebenfalls in der Werft Nr. 639 in Tjumen gebaut. In der Werft Nr.831 in Feodossija wurden zwischen 1948 und 1951 weitere 34 Boote der Serie gebaut.

letzte Bauserie Projekt 123K

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1950 wurde das Projekt letztmalig modifiziert. Bei dieser Bauserie wurde erstmalig umfangreiche Elektronik, bestehend aus einem Oberflächenradar Sarniza(NATO: Skin Head) und einem IFF-System Fakel-M(NATO:Dead duck/High pole) installiert. Dabei wurde anstelle des vorderen MGs ein Antennenmast installiert. Das Heck-MG wurde durch ein moderneres doppelläufiges 14,5mm MG vom Typ 2M-5 ersetzt und die Wasserbombenracks entfernt. Der Rumpf wurde um 20cm verbreitert.

Zwischen 1950 und 1955 wurden in der Werft Nr.831 in Feodossija 205 Boote dieser Serie gebaut.

Versuchsboote mit Tragflügeln Projekt A-10/A-10bis

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Exporte und Lizenzbauten

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1952 wurden 56 Boote des Projekts 123K nach China exportiert. 80 weitere Boote wurden zwischen 1954 und 1963 in Lizenz gebaut. In Nordkorea wurden ebenfalls Boote in Lizenz gebaut(vermutlich Iwon-Klasse). In vielen Streitkräften des Warschauer Vertrags waren ebenfalls Boote dieses Typs im Einsatz.

Technische Daten

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Projekt 123 Projekt 123bis Projekt M123bis Projekt 123K
Verdrängung 15,27 t 20,5 t 21,7 t 22,5 t
Länge 18 m 18,7 m 19.3 m
Breite 3,4 m 3,44 m 3,6 m
Tiefgang 1,2 m 0,76 m 0,8 m
Antrieb 2x GAM-34F, 2000PS 2x Packard, 2400PS 2xM-50 2000PS
Treibstoff Benzin Diesel
Höchstgeschwindigkeit 52 kt 48 kt 50 kt
Marschgeschwindigkeit 17 kt 13,5 kt 35 kt
Reichweite 345 sm 240 sm 500 sm 450 sm
Besatzung 6 7
Torpedos 2x53 cm 2x 45 cm
Maschinengewehre 1 x 12,7 mm DSchK 2x2 12,7 mm DSchK 2x2 1x2 14,5mm 2M-5
Wasserbomben 4x M-1 6x M1 -
gebaute Einheiten 1 119 50 205
  • А. Е. Тарас: История торпедных катеров XIX-XX веков. АСТ, Moskau 2005, ISBN 5-17-031139-7.
  • В. Н. Газенко: Торпедные катера. Иллюстрированный справочник. АСТ, Moskau 2002, ISBN 5-17-009523-6.
  • А.Б. Широкорад: Корабли и катера ВМФ СССР 1939-45 гг. Харвест, Minsk 2002, ISBN 985-13-0907-9.
  • Robert Gardiner: Conway's All the World's Fighting Ships, 1922-1946. Conway Maritime Press Ltd, London 1980, ISBN 0-85177-146-7.
  • Naval Institute Press: Conway's All the World's Fighting Ships, 1947-1995. US Naval Institute Press, Annapolis, Maryland 1996, ISBN 1-55750-132-7.