Benutzer:Usw./Brandom-Entwurf

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Ich stelle hier mal ein paar (ziemlich krude und durcheinandergeratene) Notizen zur Verfügung, die ich vor ein paar Jahren dazu gemacht habe. Es ist wirklich sehr durcheinander und vielleicht ist es auch totaler Unsinn. Aber vielleicht lässt sich ja jemand bewegen, daran rumzuarbeiten und einen vernünftigen Artikel zu schustern. Ich selber habe leider keine Zeit dafür und habe mich auch zu lang nicht mehr damit beschäftigt. Ich hoffe, es sind nicht zu viele Fehler drin.


normative Pragmatik und inferentielle Semantik

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Brandom will mit seinem groß angelegten philosophischen Projekt in Expressive Vernunft (EV, engl. Making it explicit) umfassende Probleme der Philosophie klären und vor allem Begriffe wie "semantischer Gehalt", "Wahrheit", "Intentionalität" und "Repräsentation" erklären. Grundlegend für die Klärung dieser Begriffe ist der von Wittgenstein kommende Gedanke, dass die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke grundsätzlich durch ihren Gebrauch in einem menschlichen Praxiszusammenhang erklärt werden muss. Wie der späte Wittgenstein versteht Brandom die Sprache als ein regelgeleitetes Tun, das also die Geltung von sprachlichen Normen (Regeln) voraussetzt. Brandom will nun zeigen, wie einerseits durch die menschliche Praxis überhaupt Normen in die Welt kommen können - dies ist das Projekt einer normativen Pragmatik - und wie andererseits auf Grundlage solcher praxis-impliziten Normen eine spezifisch sprachliche Praxis entstehen kann, die etwa dem Äußern einer bestimmten Lautfolge wie "Das ist rot" eine bestimmte semantische Bedeutung verleihen kann - dies ist das Projekt einer inferentiellen Semantik (zum Begriff "inferentiell" siehe unten, Abschnitt "inferentialistische Theorie begrifflicher Gehalte").

Brandom verfolgt also im wesentlichen zwei Ziele: (1) zu zeigen, wie eine menschliche Praxis strukturiert sein muss, damit Normen instituiert werden können; (2) zu zeigen, wie auf diesem Fundament spezifisch sprachliche regel- bzw. normgeleitete Praxis erklärbar ist. Die normative Pragmatik bildet also das Fundament der inferentiellen Semantik: die Bedeutung von Sprechakten soll fundiert werden in der allgemeinen (vor-sprachlichen) menschlichen Handlungsweise, der menschlichen Praxis.

Festlegungen, Berechtigungen und deontisches Kontoführen

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Damit es zu Normen kommen kann, damit also ein richtiges oder angemessenes von einem falschen oder unangemessenen Verhalten unterschieden werden kann, muss Brandom also zeigen, wie eine Praxis strukturiert sein muss, damit die Teilnehmer dieser Praxis ihre Handlungen nach bestimmten Regeln gutheißen oder missbilligen, das heißt als richtig oder falsch klassifizieren können.

[...]

Brandom stellt sich also die Frage, was gegeben sein muss, damit eine normative Praxis beschrieben werden kann. Zwei Begriffe dienen Brandom zur Erklärung: der Begriff der Festlegung und der Begriff der Berechtigung. In der menschlichen Praxis schreiben wir uns gegenseitig ständig Berechtigungen zu bestimmten Handlungen zu oder legen uns selbst oder andere auf bestimmte Handlungsweisen fest. Brandom erklärt dies im Modell einer Kontoführung, die er "deontische Kontoführung" (deontic scorekeeping) nennt. Jeder Mensch führt gewissermaßen Buch darüber, auf was er sich selbst oder andere festlegt oder nicht festlegt und zu welchen Handlungen er andere oder sich selbst als berechtigt oder nicht berechtigt anerkennt. "Deontisch" ist diese Kontoführung, weil damit über Rechte und Pflichten von uns selbst und anderen Praxisteilnehmern Buch geführt wird. Wichtig ist, dass Brandom die Begriffe "Festlegung" und "Berechtigung" zunächst ausschließlich pragmatisch definieren will, das heißt: nicht im Rückgriff etwa auf bestimmte Seelenzustände der Praxisteilnehmer, sondern ausschließlich durch Beschreibung einer sozialen Praxis. Diese Praxis ist vor allem diejenige des Sanktionierens von Handlungen: richtiges (berechtigtes) Verhalten wird belohnt, falsches Verhalten dagegen wird sanktioniert. Auf diese Weise kommt es zur Instituierung von Normen.

[...]

Brandom überträgt diese zunächst nichtsprachliche Praxis, sich wechselseitig implizit Festlegungen und Berechtigungen zu bestimmten Anschlusshandlungen zuzuschreiben, im Bereich der Sprache auf inferentielle Beziehungen zwischen Aussagen. Wie in der nichtsprachlichen Praxis können auch in der Sprache gewisse Sprachäußerungen zugelassen werden, andere Äußerungen verboten werden. Auch in der Sprache kann man sich mit einer Aussage auf andere Folgeaussagen festlegen (und von anderen darauf festgelegt werden kann) oder die Legitimation zu anderen Aussagen erhalten.

Die Normen (Regeln) für solche sprachlichen Züge will Brandom also anhand der Pragmatik erklären. Darin besteht der Übergang von einer normativen Pragmatik zu einer inferentiellen Semantik.

inferentialistische Theorie begrifflicher Gehalte

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Brandoms grundlegender Gedanke ist, dass Sätze und Worte nur deswegen Bedeutung haben, weil sie in inferentiellen Relationen zueinander stehen. „Inferentiell“ bedeutet hier, dass ein Satz immer und notwendigerweise Schlussfolgerungen auf andere Sätze zulässt oder selbst die Schlussfolgerung (Konklusion) aus anderen Sätzen sein kann. Der Satz „Dort steht ein Tisch“ kann zum Beispiel als Konklusion aus dem Satz „Dort steht ein Holzding mit vier Beinen.“ betrachtet werden. Zugleich kann er selbst als Prämisse für anderen Sätze dienen wie z.B. „Also steht am selben Ort kein Nashorn.“ Für Brandom besteht die Bedeutung eines Satzes ausschließlich in seiner inferentiellen Rolle im Ganzen der Sprache. Daher vertritt Brandom eine holistische Theorie der Bedeutung. Der Sinn eines Satzes ist also ausschließlich dadurch bestimmt, aus welchen Sätzen er sich folgern lässt oder welche Sätze aus ihm gefolgert oder nicht gefolgert werden können. Die Sprache wird also als eine Art Netz verstanden, innerhalb dessen die einzelnen Punkte (einzelne Sprachäußerungen) nur deswegen etwas bedeuten, weil sie mit anderen Punkten (anderen Sprachäußerungen) in bestimmter Weise verknüpft sind. Brandom nennt drei verschiedene Arten dieser inferentiellen Beziehungen:

  • festlegungserhaltende Folgerungen
  • berechtigungserhaltende Folgerungen
  • Inkompatibilitäten

Inkombatibilitäten bestehen dann, wenn die Festlegung auf eine Behauptung, also einen Satz, die Berechtigung zu einer anderen Behauptung, einen anderen Satz, ausschließt. Wer sich etwa auf die Behauptung festlegt "Alle Menschen sind sterblich", schließt damit die Berechtigung zur Behauptung "Horst Köhler ist unsterblich" aus. Ein Satz ist festlegungserhaltend, wenn er automatisch und zwingend notwendig (deduktiv) auch auf andere Folgebehauptungen bzw. Konklusionen festgelegt: Wer anerkennt, dass alle Menschen sterblich sind, muss also anerkennen, dass auch Horst Köhler sterblich ist. Berechtigungserhaltend ist eine inferentielle Relation zwischen Sätzen, wenn ein Satz zu anderen Sätzen berechtigt, aber nicht notwendig dazu zwingt, sich auf den Folgesatz wirklich festzulegen. Dies ist etwa bei induktiven Schlüssen der Fall: wer anerkennt, dass alle bekannten Schwäne weiß sind, ist berechtigt, sich auf den Satz "Alle Schwäne sind weiß" festzulegen. Er ist jedoch nicht notwendigerweise auf diesen Folgesatz festgelegt und kann ihn auch nicht anerkennen. Wie gesagt, sind diese Relationen für Brandom in pragmatischen (also: auf eine soziale Praxis zurückführbaren) Begriffen rekonstruierbar: in den Begriffen der Festlegung, der Berechtigung und der Praxis des deontischen Kontoführens, in der wir eben diese Festlegungen und Berechtigungen zu bestimmten sprachlichen Äußerungen uns und anderen zuschreiben.

Behauptungssätze als Zentrum der Sprache - Das Spiel des Gebens und Verlangens von Gründen

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Brandom behandelt assertorische Sprechakte (Behauptungen) als die grundlegenden Sprechakte schlechthin. Fragen, Befehle und singuläre Termini (Vgl. die Erläuterungen in Bedeutung (Sprachphilosophie)) beispielsweise sind laut Brandom erst in ihrer Beziehung zu Behauptungen verständlich. Brandom sagt: „Im Unterschied zu Wittgenstein behauptet die inferentielle Identifikation des Begrifflichen, dass die Sprache (die diskursive Praxis) ein Zentrum hat" (BuB, S.26) und dieses "Zentrum" sind Behauptungssätze.

Die Begründung dafür ist folgende: wenn die Bedeutung von sprachlichen Ausdrücken ausschließlich durch Inferenzen (Folgerungsbeziehungen zwischen Sätzen) bestimmt wird, dann gehört zu einer sprachlichen Praxis notwendig etwas, was Brandom das "Spiel des Gebens und Verlangens von Gründen" nennt (game of giving and asking for reasons). Die Fähigkeit zur Inferenz ist die Fähigkeit zu argumentieren, das heißt: Gründe für eine Behauptung p zu fordern, Schlussfolgerungen aus p zu ziehen (etwa die Aussagen q, r ...) oder anzugeben, mit welchen Aussagen p inkompatibel ist. Dieses Spiel ist allerdings nur möglich, wenn es in einer Sprache Behauptungssätze gibt. Denn nur Behauptungssätze können diese zwei Rollen in der Sprache übernehmen: (1) die Rolle von Prämissen, indem Aussage p als Rechtfertigung für eine weite Aussage q dient; (2) als Konklusionen, indem Aussage p durch eine weitere Aussagen m, n... begründet werden kann. Jasper Liptow beschreibt dies so: "Wenn p aus q folgt, dann kann ich die Behauptung, dass p, dadurch zu rechtfertigen versuchen, dass ich die Behauptung, dass q, vorbringe. Entsprechend bestimmt Brandom die für allen begrifflichen Gehalt konstitutive Praxis als Begründungs- oder Rechtfertigungspraxis – mit einem Begriff von Wilfrid Sellars: als das ‚game of giving and asking for reasons‘. Dieses Spiel ist wesentlich ein Produzieren und Konsumieren von Behauptungen, die somit als die grundlegenden Sprechakte gelten müssen.[1]

Zusammenfassung

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Behaupten wird bei Brandom (wie bei Wittgenstein und in der pragmatischen Philosophie üblich) als ein Tun verstanden. Die Frage, was genau mit Behauptungen getan wird, beantworten zunächst die Begriffe der Festlegung und der Berechtigung: wer etwas behauptet, kann auf diese Behauptung und das, was aus ihr folgt, von anderen Praxisteilnehmern festgelegt werden. Ein Behauptungsakt bedeutet also gleichzeitig das Eingehen gewisser Rechte und Pflichten. Ein identifizierendes Kriterium für diese spezifische Art der „behauptenden Festlegung“ (EV, S. 254) ist dadurch gegeben, dass diese Festlegung eine inferentielle Rolle im Spiel des Gebens-und-Verlangens-von-Gründen spielen kann, das heißt: sie kann (1) selbst begründungsbedürftig (Gründe fordernd) aber auch (2) selbst begründend (Gründe liefernd) sein.

Der Gehalt einer Behauptung p (die Bedeutung eines Satzes) ist laut Brandom vollständig bestimmt durch „ihre dreifache inferentielle Rolle in festlegungs- und berechtigungserhaltenden Inferenzen und Unvereinbarkeitsbeziehungen zwischen Festlegungen und Berechtigungen“ (EV, S. 285 - Vgl. auch EV, S. 262). Diese weite inferentielle Rolle ist nicht nur notwendig, sondern sogar hinreichend, um den Gehalt einer Behauptung vollständig zu bestimmen (Vgl. EV, S. 254). Brandom behauptet sogar, dass die Bedeutung einer Aussage ausschließlich dadurch bestimmt wird, welche anderen Aussagen mit ihr im Sinne der drei inferentiellen Relationen unvereinbar (inkompatibel) sind:

„Der Gehalt einer Behauptung läßt sich durch die Menge derjenigen Behauptungen darstellen, die mit ihr inkompatibel sind.“

Expressive Vernunft, S.185

Spracheingänge (Wahrnehmungen) und empirisches Wissen

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Wenn nach Brandom Sätze und Begriffe ihren Gehalt allein durch ihre Rolle in Inferenzen erhalten, stellt sich die Frage: Wodurch haben dann Beobachtungssätze wie "Das ist rot" (Brandom nennt solche Sätze auch "nichtinferentielle Berichte") ihren empirischen Gehalt? Wie können sich also Begriffe und Sätze auf die Welt beziehen, wo kommt die Welt in die Sprache hinein? Brandom zufolge sind hier zwei Dinge notwendig: um empirische Begriffe zu entwickeln, benötigt man zunächst die Fähigkeit, in verlässlicher Weise auf Dinge der Außenwelt unterscheidend zu reagieren. Man benötigt also sogenannte verlässlich unterscheidende Reaktionsdispositionen (VURDs). In dieser Hinsicht unterscheidet sich der Mensch jedoch nicht von Tieren, Gegenständen oder Artefakten, die ebenfalls in verlässlicher Weise auf ihre Umwelt reagieren, ohne dabei jedoch begriffliche Gehalte entwickeln zu können. Ein Stück Eisen etwa reagiert auf das Vorkommen von Sauerstoff verlässlich mit Rosten, hat jedoch allein deswegen noch keinen Begriff von Sauerstoff. Was also muss hinzukommen, damit der Mensch über VURDs auch zu begrifflichen Gehalten und damit zu empirischem Wissen kommt?

Auch hier folgt Brandom seiner inferentialistischen Strategie und behauptet, dass auch Akte, die direkte Reaktionen auf Wahrnehmungen sind (etwa der Ausruf der Lautfolge „Das ist rot“ als Reaktion auf ein rotes Objekt), nur deswegen begrifflichen Gehalt haben, weil diese Äußerungen sich inferentiell mit anderen Begriffen verknüpfen lassen. Aus „Das ist rot“ etwa folgen andere Sätze wie „Das ist farbig.“ (in Brandoms Worten wäre dies eine "festlegungserhaltende Folgerung") oder „Das ist nicht gelb“ (dies wäre eine "Inkompatibilität"). Diese Fähigkeit zur inferentiellen Verknüpfung ist auch das, was uns als Sprache verwendende Wesen laut Brandom von Dingen wie Termostaten, Eisenstücken oder Papageien unterscheidet: Auch ein Papagei kann darauf trainiert werden, auf rote Dinge verlässlich mit „Das ist rot“ zu reagieren. Damit diese Lautfolge jedoch zu Sprache wird, also einen begrifflichen Gehalt bekommt, muss sie eine inferentielle Rolle spielen.

Empirischen Gehalt haben Sätze also dadurch, dass wir (a) auf Dinge der Außenwelt verlässlich (also reproduzierbar) reagieren können und (b) diese Reaktionen in ein inferentielles Netz einbinden können: unsere sprachlichen Reaktionen auf die Außenwelt können als Prämissen für andere Sätze dienen, die wir aus ihnen folgern, sie spielen also eine inferentielle Rolle im Spiel des Nehmens und Verlangens von Gründen. Dabei ist zu beachten, dass Sätze, die eine Wahrnehmung beschreiben, nach Brandom jedoch nur eine dieser Rollen übernehmen: sie dienen als Prämissen in Inferenzen, da sie ihrerseits ihren Grund nicht in anderen Sätzen, sondern in einer verlässlichen dispositionalen Verhaltensreaktion auf die Außenwelt haben. Daher bezeichnet sie Brandom auch als mögliche "Regressstopper", da eine Aussage wie "Das ist rot" als Reaktion auf die Außenwelt nicht durch andere Aussagen m, n ... begründet wird:

„Nichtinferentielle Berichte können als ungerechtfertigte Rechtfertiger fungieren: als Behauptungen, denen zunächst einmal der - anfechtbare - Status der Berechtigung zuerkannt wird. [...] Die Beobachtung liefert also Regreß-Bremsen und in diesem Sinne eine Grundlage für empirisches Wissen.“

Expressive Vernunft, S.328

empirisches Wissen

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Brandom versteht "Wissen" als "wahre und gerechtfertigte Meinung". Ein Mensch allein, der etwas wahrnimmt, kann nach Brandom jedoch noch nicht über Wissen verfügen. Damit eine nichtinferentiell erworbene Meinung p als wahr und gerechtfertigt gelten kann, muss p von anderen Praxisteilnehmern der Status der Berechtigung zuerkannt werden. Brandom vertritt also einen Rechtfertigungsexternalismus.

[...]

Nach Brandom ist also die Teilhabe an der Praxis des Rechtfertigens (dem Spiel des Gebens und Verlangens von Gründen) für einen Sprecher, der einen nichtinferentiellen Bericht wie "Das ist rot" liefert, eine notwendige Bedingung dafür, dass dies als Beobachtungswissen gelten kann. Brandom ist der Ansicht, dass auch bei nichtinferentiellen Berichten immer eine sogenannte "Verlässlichkeitsinferenz" im Spiel ist.

Sprachausgänge (Handeln)

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In vollständig analoger Weise konstruiert Brandom das Handeln. Wir handeln, indem wir dispositional auf bestimmte praktische Festlegungen reagieren. Praktische Festlegungen sind Sätze, die wir billigen, die wir also als wahr und gerechtfertigt anerkennen. Damit erkennt man auch alle weiteren Sätze, die aus dieser Festlegung folgen implizit an. (Selbstverständlich muss man nicht alle Sätze billigen, die notwendig aus einem Satz folgen, da man kaum alle Folgesätze eines Satzes abschätzen kann.)

Eine Handlung ist deswegen eine Handlung, weil wir Gründe dafür angeben können, warum wir etwas tun. Handlungen sind demnach wie Konklusionen in Schlussfolgerungen aufzufassen: als das (nonverbale) Resultat einer Inferenz, deren Prämissen praktische Festlegungen sind. Indem man zum Beispiel einen Satz wie "Wenn es regnet, spanne ich den Schirm auf" akzeptiert, geht man eine praktische Festlegung ein, den Schirm aufzuspannen, wenn es regnet.

Zitatesammelsurium zur freien Verwendung im Artikel (alles kann, nichts muss)

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Der empirische Gehalt stellt also eine Erweiterung der allgemeinen Art propositionalen Gehalts dar, der unabhängig vom Beitrag der Beobachtung spezifizierbar ist. (Expressive Vernunft), S.345
Nach der hier vertretenen Auffassung sind Tatsachen einfach wahre Behauptungen: Etwas eine Tatsache nennen heißt eben - phänomenalistisch - es für wahr halten. (EV, S.469)

Einzelnachweise

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  1. Jasper Liptow: Robert B. Brandoms pragmatistische Theorie sprachlicher Bedeutung, in: information philosophie 5/02.