Benutzer:VITA Assistenzhunde/Mein Artikel

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VITA e.V. Assistenzhunde
(VITA)
Zweck: Ausbildung von Assistenzhunden für Menschen mit körperlicher Be­hin­de­rung
Vorsitz: Tatjana Kreidler
Ariane Volpert
Gründungsdatum: 2000
Website: http://www.vita-assistenzhunde.de/

VITA e.V. Assistenzhunde (VITA) ist ein gemeinnütziger Verein, der Menschen mit körperlicher Behinderung einen Assistenzhund zur Seite stellt und ihnen so zu mehr Unabhängigkeit und Lebensqualität verhelfen will. Seit 2000 bildet VITA vierbeinige Assistenten aus, die Kindern und Erwachsenen mit körperlicher Behinderung helfen, ihren Alltag zu meistern und unabhängiger zu werden. Neben der individuellen Hilfe, der Stärkung des Selbstbewusstseins und dem Zuwachs an Lebensqualität, will VITA zum Abbau von Vorurteilen beitragen und fördert die gesellschaftliche Inklusion von Menschen mit Behinderung.


Der Verein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach englischem Vorbild gründete die Diplom-Sozialpädagogin Tatjana Kreidler im Jahr 2000 den gemeinnützigen Verein VITA e.V. Assistenzhunde. Mit der Ausbildung von Kinderteams leistete VITA europaweit Pionierarbeit und wurde 2007 als erster Verein auf dem europäischen Festland vom Dachverband Assistance Dogs Europe (ADEu) zur Ausbildung von Assistenzhunden nach international anerkannten Qualitätsstandards zertifiziert.

Bereits im Rahmen ihrer Diplomarbeit „Hunde als Helfer und Heiler des Menschen“ befasste sich Tatjana Kreidler mit Assistenzhunden, ließ sich anschließend von den englischen Organisationen Guide Dogs for the Blind und Dogs for the Disabled ausbilden und beschloss nach ihrer Rückkehr in Deutschland einen Verein nach englischem Vorbild aufzubauen. Mit der von ihr entwickelten Kreidler-Methode bildet sie seitdem erfolgreich Mensch-Hund-Teams aus und stellt sich der Herausforderung, abweichend vom englischen Modell, auch körperlich behinderte Kinder und Jugendliche in ihr Projekt aufzunehmen. Bis Mitte 2013 hat VITA 18 Kinderteams ausgebildet und durch diesen Erfolg auch andere Organisationen überzeugt. In Deutschland war VITA der erste, nach internationalen Qualitätsstandards arbeitende Verein, der auch Kindern einen Begleithund anvertraut.


Die VITA-Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das wichtigste VITA-Ziel ist, noch möglichst viele harmonische Teams auszubilden, die sich durch eine positive wechselseitige Beziehung auszeichnen. Menschen, deren Leben durch ihren vierbeinigen Partner eine neue Qualität erfährt, die freundlich und liebevoll mit ihrem Hund kommunizieren und Hunde, die ausdauernd, zuverlässig und voller Freude für ihren Menschen „arbeiten“.

Kosten und Finanzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der gemeinnützige Verein VITA erhält für seine Arbeit keine öffentlichen Fördermittel, auch die Krankenkassen übernehmen keine Kosten. Der Verein finanziert sich ausschließlich über Spenden, Fördermitglieder und Sponsoren. Ein ausgebildeter Assistenzhund kostet im Durchschnitt 25.000 Euro – eine Summe, die kaum einer der Bewerber aus eigenen Stücken aufbringen kann. Hinzu kommen die Kosten für die Nachbetreuung der Mensch-Hund Teams, die ein Hundeleben lang sichergestellt wird.


Ausbildung zum VITA-Assistenzhund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein VITA-Assistenzhund ist praktischer Helfer, treuer Partner und "Medizin auf vier Pfoten"

Während ihrer Ausbildung bei Guide Dogs for the Blind und Dogs for the Disabled lernte Tatjana Kreidler nicht nur innovative Ausbildungsmethoden kennen, sondern wurde damit vertraut gemacht, wie das passende Mensch-Hund-Team ermittelt wird und worauf bei der Zusammenführung der Teams zu achten ist. Während ihrer jahrelangen intensiven Beschäftigung mit der Ausbildung von Assistenzhunden entwickelte die Sozialpädagogin die „Kreidler-Methode“.


Die Kreidler-Methode[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kreidler-Methode sensibilisiert Mensch und Hund füreinander und setzt sich zum Ziel, aus ihnen echte Partner zu machen. Die Methode basiert auf Empathie und Motivation, einem situativen und ganzheitlichen Ansatz der u.a. durch Ruhe und Geduld, positive Verstärkung, Lernen nach Vorbild und auf „freundlicher Autorität“, die die vertrauensvolle Bindung von Mensch und Hund fördert. In der täglichen Arbeit mit den Hunden entwickelt sich die Kreidler-Methode ständig weiter und berücksichtigt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse.


Die Aufgaben eines VITA-Assistenzhundes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein VITA-Assistenzhund ist praktischer Helfer, treuer Partner, Eisbrecher und Mittler – er ist „Medizin auf vier Pfoten“ und wirkt auf verschiedenen Ebenen: psychisch, physisch, sozial und kognitiv. So hilft er nicht nur bei alltäglichen Aufgaben, indem er bspw. Gegenstände apportiert, beim An- und Ausziehen assistiert oder im Ernstfall Hilfe holt. Er öffnet Türen - im realen und vor allem übertragenen Sinn. Er fördert die Integration in die Gesellschaft, indem er den Kontakt zu anderen Menschen schafft, Interesse weckt, Hemmschwellen abbaut und Gesprächsstoff liefert. Mit und durch ihn steigen so Selbstvertrauen, Unabhängigkeit, Aufgeschlossenheit, Empathie und Lebensmut.


Die Ausbildungsphasen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die positiven Wirkungen, die ein Hund auf einen Menschen haben kann, sind nur dann zu erzielen, wenn die Zusammenführung eines Teams sehr sensibel und kompetent durchgeführt wird. Davor müssen eine Vielzahl von Aspekten berücksichtigt werden. Die richtige Auswahl von Welpen, die positive, hundgerechte Ausbildung, das richtige „Matching“ von Mensch und Hund und schließlich die fachgerechte „Zusammenführung“. Dazu gehört die Förderung der Beziehung, die Anleitung und Aufklärung des „richtigen“ Umgangs mit dem Hund.


Die Ausbildungsphasen der VITA-Assistenzhunde
Die Ausbildungsphasen der VITA-Assistenzhunde


Den ersten Schritt auf dem Weg zum VITA-Assistenzhund bildet die sorgsame Auswahl der Welpen, deren Wesen im Welpentest bewertet wird. Mit ca. acht Wochen kommen die Welpen für rund ein Jahr zu ausgewählten Paten. Dort wachsen sie auf und werden spielerisch an ihre Umwelt herangeführt. Die Paten werden kompetent von VITA-Ausbildern betreut und unterstützt.


Die eigentliche Ausbildung der VITA-Hunde gliedert sich in zwei Phasen und verläuft über einen Zeitraum von sechs bis zehn Monaten. Die Ausbildungsdauer ist abhängig von den individuellen, auf den zukünftigen Teampartner zugeschnittenen Aufgaben des Hundes. In der ersten Phase lernen die Hunde die sogenannten Basics und in der zweiten Phase folgt das fortgeschrittenen Training, in dem sie gezielt auf ihre zukünftigen speziellen Aufgaben vorbereitet werden.


Der nächste Schritt zum VITA-Team ist das „Matching“, in dessen Rahmen passende Mensch-Hund-Teams ermittelt werden. Die Erfahrungen der VITA-Ausbilder und die wissenschaftlich fundierten VITA-Methoden stellen beim Matchingverfahren sicher, dass Mensch und Hund zu einem harmonischen Team zusammenwachsen können Nach dem erfolgreichen „Matching“ beginnt die „Zusammenführung“ unter Anleitung von Tatjana Kreidler und der 2. VITA-Vorsitzenden Dr. Ariane Volpert. Diese dauert rund vier bis sechs Wochen. In der „Zusammenführung“ entsteht eine behutsame Bindung zwischen den Teams, sie lernen den Umgang miteinander und müssen nun im Alltag zusammenwachsen.


Ein wichtiger Aspekt in der Arbeit von VITA ist die „Nachbetreuung“, die die hohe Qualität der Ausbildung ein Hundeleben lang sichert. Mit der „Nachbetreuung“ wird der Ausbildungsstand des Hundes aufrechterhalten und andererseits wird dauerhaft sichergestellt, dass es beiden Partnern gut geht. Ein sich verschlechterndes Krankheitsbild etwa kann es nötig machen, dass der Hund nachgeschult werden muss.


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tatjana Kreidler, Ulrike Eichin: Der Hund an meiner Seite. Wie VITA-Assistenzhunde helfen und Lebensfreude schenken, 1. Auflage, Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, 2012, ISBN 978-3-440-13250-0


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

www.vita-assistenzhunde.de

www.assistancedogsinternational.org

VITA e.V. Assistenzhunde Imagefilm [1]

VITA e.V. Assistenzhunde Spot "Der Schlüssel" [2]

VITA e.V. Assistenzunde Spot "Das Telefon" [3]