Benutzer:Vierte Gewalt

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Hallo werter Leser!

Journalismus wird bisweilen als "Vierte Gewalt" im Sinn einer Kontroll-Instanz verstanden. In ähnlicher Weise versteht sich Wikipedia der Neutralität verpflichtet. Heute gibt es die Befürchtung, dass der Journalismus diese Pflicht oder diese Aufgabe immer weniger erfüllt. Die Gründe dafür mögen vielfältig sein. Allerdings erscheint es von Bedeutung, einer Online - Enzyklopädie bei der Vermeidung einer solchen Entwicklung zu helfen. Dazu möchte ich beitragen. Entsprechend steht hier nicht das Verfassen von Artikeln im Vordergrund. Das Internet bietet heute für jederman die Möglichkeit zur umfangreichen Recherche und deshalb möchte ich versuchen, Autoren zur Überprüfung ihrer Arbeit anzuregen.

Nicht mehr und nicht weniger. --Vierte Gewalt 12:08, 28. Feb. 2010 (CET)


Das Ende der "Vierten Gewalt"?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung wird deutlich, dass Zeitungen die Rolle als Begleit- und Kontrollinstanz allein aus ökonomischen Gründen bald nicht mehr wahrnehmen werden:

Vor drei Wochen erschreckte die Wirtschaftsredaktion der Zeit ihre Leser mit der Überschrift "Kommt die Vierte Gewalt unter den Hammer?" Anlass ist die alarmierende Nachricht, dass die Süddeutsche Zeitung einem ungewissen ökonomischen Schicksal entgegensteuert. Die Mehrheit der Gesellschafter will sich von der Zeitung trennen.

Wenn es zu einer Auktion kommen sollte, könnte eine der beiden besten überregionalen Tageszeitungen der Bundesrepublik in die Hände von Finanzinvestoren, börsennotierten Konzernen oder großen Medienunternehmern fallen. Andere werden sagen: business as usual. Was ist alarmierend an dem Umstand, dass Eigentümer von ihrem guten Recht Gebrauch machen, Unternehmensanteile aus welchen Motiven auch immer zu veräußern? (Jürgen Habermas: "Keine Demokratie kann sich das leisten". http://www.sueddeutsche.de/kultur/21/404799/text/)


Wikipedia-Manipulation gehört heute zu den wichtigsten Aufgaben großer PR-Agenturen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Einfluss von Lobbyismus und PR-Agenturen auf alle Varianten von Information und damit auf unser Weltbild darf nicht unterschätzt werden. Dazu gibt es mittlerweile zahlreiche Quellen, Insider-Berichte wie wissenschaftliche Arbeiten. Auf einige dieser Arbeiten soll hier näher eingegangen werden.

Sehr ernüchternd ist ein Artikel im Standard, der die professionelle Manipulation von Wikipedia-Inhalte durch PR-Agenturen darstellt (http://derstandard.at/1246542552935/Wikipedia-Manipulation-gehoert-zu-den-wichtigsten-Aufgaben-von-PR-Agenturen).

Nachfolgend ein Auszug aus dem Artikel:

Freie Online-Enzyklopädie als Schauplatz: Lobbyisten der Atomindustrie contra Umweltgruppen Es ist eine Frage des Glaubens. Glaubt man der Atomindustrie, dann sind Kernkraftwerke Klimaschützer. Glaubt man den Umweltaktivisten, dann gehören sie abgeschaltet. Abseits der hitzigen politischen Debatte nach dem Störfall im Atommeiler Krümmel gilt es, auch die Öffentlichkeit für seine Sichtweise zu gewinnen - im Fokus steht dabei auch die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia. Laut der Organisation LobbyControl sind PR-Agenturen und Tarnorganisationen damit beschäftigt, Einträge zum Beispiel bei Wikipedia zu ändern. Aber nicht nur hier werden die jeweiligen Sichtweisen platziert. Besonders aktiv sei in diesen Tagen das Pro-Atom-Netzwerk "Bürger für Technik" - einige Mitglieder fielen vor allem mit Leserbrief-Offensiven zum Thema Kernkraft auf.

"Wikipedia-Manipulation gehört heute zu den wichtigsten Aufgaben großer PR-Agenturen", sagt auch Axel Mayer, Geschäftsführer der BUND-Regionalstelle in Freiburg.

Umgang mit Wiki Teil von Public Relations - Studium in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikipedia wird offenbar nicht nur von Professionellen für ihre Zwecke "gestaltet", sondern der "Umgang" mit Wiki wird heute innerhalb von Public Relations bereits offizielll gelehrt. So wirbt eine Hochschule in Darmstadt mit folgendem Text um Studenten:

"Der optionale Studienschwerpunkt Public Relations qualifiziert für eine Berufstätigkeit in PR-Agenturen und PR-Abteilungen von Unternehmen, Behörden oder Nonprofit-Organisationen. Im Gegensatz zu vielen anderen Studienangeboten zur PR wird innerhalb des einjährigen Schwerpunktes die Online-Kommunikation systematisch integriert. So lernen die Studierenden die Grundlagen des strategischen Kommunikationsmanagements und gleichzeitig die besonderen Anforderungen der Online-Kommunikation kennen." (http://journalismus.h-da.de/oj/studium/schwerpunkte/pr-oeffentlichkeitsarbeit/)

Wie aber lernen nun die Studenten in Darmstadt die Online-Kommunikation? Man übt sich im Schreiben von Blogposts und übt an "PR-Wiki", die leider, leider "aufgrund massiver Spamattacken" gegen Neugierige schützen muss. (www.pr-wiki.de/ "Ein Projekt des Studiengangs Online-Journalismus").

Ein Narr, der Böses dabei denkt.


Verbraucher-Portal: "Wir faken das sowieso"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eigentlich ist die Idee genial: Verbraucher beurteilen Produkte und Dienstleistungen. Sorgen bezüglich Schadensersatzklagen sind überflüssig und können die Bewertungen nicht beeinflussen, denn in der Regel bleiben die Nutzer anonym. Die hohe Anzahl von Beiträgen trägt zur Objektivität bei. Soweit die Theorie. Die Süddeutsche Zeitung berichtet zur Frage der Qualität von Hotel-Portalen folgendes Beispiel:

"Was darf man glauben? Kein Frühstück nach neun? 'Bei meiner Bewertung im Internet werde ich das mal berücksichtigen', sagt der deutsche Gast in einem Hotel bei Los Angeles. Da lacht die Rezeptionistin: 'Machen Sie das nur, wir faken das sowieso.' " (SZ, 17.06.2010)

Gefälschte Bewertungen normal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gefälschte Bewertungen sind gang und gäbe in vielen Internetportalen, fand unlängst die Stiftung Warentest heraus.(Süddeutsche Zeitung, 17.06.2010)

Erstaunlich sind auch bisweilen Bewertungen bei beliebten ranking-websites wie imdb: Der Film "inception" bekam innerhalb von 24 Stunden nach der Erst-Aufführung in London mehrere Zehntausende 10er Bwertungen und schnellte auf den Platz des drittbesten Filmes aller Zeiten. Die Aufnahme bei der professionellen Kritik war insgesamt positiv, zum Teil auch begeistert. Die Besucherzahlen in den ersten drei Wochen erbrachten die Herstellungskosten bei weitem noch nicht. Deshalb ist insgesamt der in der Geschichte von imdb einmalige Bewertungs-Vorgang letztlich nicht erklärbar und die Frage einer Manipulation stellt sich.

Das Gegen-Beispiel konnte bei dem Film "South of the Border" beobachtet werden. Oliver Stone hat offenbar, wie schon bei seinem Film "Comandante", große Schwierigkeiten einen Verleih samt Vertrieb zu finden und zeigt das Werk bisher in Insider-Kinos in wenigen Städten der USA. Bewertet wurde der Film allerdings schon in den ersten Tagen, und zwar ausgesprochen negativ! Auch hier fragt man sich, wie Bewertungen online gestellt werden können, wenn ein Film definitiv nicht im Verleih und nicht in den Kinos ist.

Kriegsinterpretation und Politik-Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt ernsthafte Hinweise darauf, dass die Berichterstattung über die sog. Balkan-Kriege in der Folge der Auflösung Jugoslawiens von PR-Agenturen gestaltet wurden. Selbst einzelnene Verträge von Regierungen und PR-Agenturen sollen im Detail vorbereitet und promotet worden sein. Quelle: Becker, Jörg u. Beham, Mira: "Operation Balkan: Werbung für Krieg und Tod." Baden-Baden: Nomos 2. Auflage 2008 Die Veröffentlichung basiert auf einer wissenschaftlichen Untersuchung; es werden alle belegbaren Verträge mit PR-Firmen incl. Rechnungsbeträge und PR-Firma in einer Liste aufgeführt. Dr. Jörg Becker ist Professor an der Universität Marburg.

Der Insider-Bericht eines jungen und unerschrockenen Abgeordneten des Deutschen Bundestages beschreibt die Reduktion der Tätigkeit des Abgeordneten auf das "Abnicken" von Regelungen, die im kleinen Kreis festgelegt wurden. Offen diskutiert, etwa im Parlament, wird schon lange nicht mehr. Um das Weltbild des Abgeordneten entsprechend aufzubereiten, um sicherzustellen, dass er nicht doch noch "falsch" abstimmt, werden Lobbyisten und PR-Agenturen eingesetzt. Den rund 600 Abgeordneten in Berlin stehen rund 10.000 solcher Interessen-Vertreter gegenüber. Zur Quantität dieser Beeinflussungsversuche befragt gibt der Abgeordnete an, sein Büro habe innerhalb von zwei Wochen 400 Kontakte bzw. Kontaktversuche (z.B. Einladungen) von Lobbyisten gezählt. Quelle: Bülow, Marco: Wir Abnicker. Über Macht und Ohnmacht der Volksverteter. Berlin: Ullstein 2010 Der Bundestagsabgeordnete Marco Bülow hat Jounalistik studiert und arbeitete selbst im PR-Bereich.

Albrecht Ude, der Kämpfer gegen Wikipedia-Manipulation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Albrecht Ude, Friesländer, Wahl-Berliner, Vorstands-Mitglied Journalisten-Verband und Experte für Online-Journalismus, setzt sich für den kritischen Umgang mit dem Internet ein. Er verbreitet Tipps zum Entlarven von "Lügen im Netz" (in DIE ZEIT vom...), er hilft mit link-Listen zum Überprüfen von Web-Inhalten. Das Wikipedia stark gefährdet ist und die Nutzer sich dessen bewusst sein sollten, das ist einer seiner vordringlichsten Anliegen. http://www.ude.de

@ den Leser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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