Die erste bekannte Orgel in der Marienkirche war ein Renaissanceorgel von Anfang des 18. Jarhunderts, die über dem Eingang an der Westwand des Mittelschiffs montiert war. Diese wurde an derselben Stelle in den Jahren 1877–1879 im Rahmen der Großrenovierung der Kirche durch einen Neubau des Orgelbauers Ratzmann (Gelnhausen) im Stil des [[Historismus] ersetzt. Das Instrument in Form einer Schwalbennestorgel war mit 33 Registern der Zeit entsprechend romantisch disponiert. 1966/67 wurde in dieses Ge]häuse von Bernhard Schmidt (Gelnhausen) ein neobarockes Orgelwerk mit 38 Registern errichtet, wobei der ursprüngliche Ratzmann-Prospekt vor allem im Mittelbereich leicht verändert wurde.[1]
Im Mai 2017 wurde die Schmidt-Orgel ausgebaut, um sie durch einen Neubau von Claudius Winterhalter Orgelbau im beibehaltenen restaurierten Ratzmann-Gehäuse von 1878/79 zu ersetzen (geplante Einweihung 2018). Die neue Hauptorgel ist mit der in einem vorausgehenden Bauabschnitt errichteten Chororgel und deren mobilem Generalspieltisch zu einer Gesamtanlage verbunden.
Die Winterhalter-Hauptorgel verfügt über 40 Register aus 31 Stimmen auf 2 Manualen und Pedal mit mechanischer Spieltraktur für Haupt-und Schwellwerk, elektrischer Traktur für das Pedal und elektrischer Registertraktur. Haupt und Schwellwerk verfügen zusätzlich zur mechanischen auch über eine elektrische Spieltraktur zum mobilen Generalspieltisch an der Chororgel. Da der Spieltisch an der Hauptorgel ebenfalls als Generalspieltisch angelegt ist, verfügt er über ein drittes Manual zur Ankopplung der Chororgelregister.
I Hauptwerk C–a3
1.
Principal
16′
2.
Principal
8′
3.
Hohlflöte
8′
4.
Gamba
8'
5.
Salicional
8′
6.
Gedeckt
8′
7.
Octave
4′
8.
Rohrflöte
4'
9.
Quinte
22⁄3′
10.
Octave
2'
11.
Terz
13⁄5′
12.
Cornett III-V
13.
Mixtur V
14.
Trompete
8′
II Schwellwerk C–a3
15.
Quintaton
16′
16.
Geigenprinzipal
8′
17.
Doppelgedeckt
8′
18.
Viola
8′
19.
Vox coelestis
8′
20
Fugara
4′
21.
Traversflöte
4′
22.
Quintflöte
22⁄3′
23.
Flautino
2′
24.
Terzflöte
13⁄5′
25.
Cornett harm. V
26.
Mixtur IV-V
27.
Trompette harm.
2′
28.
Oboe
8′
29.
Clairon harm.
4′
Tremulant
Pedal C–f1
30.
Bourdon
32′
31.
Principal
16′
32.
Contrabass
16′
33.
Subbass
16′
34.
Octavbass
8′
35.
Violoncello
8′
36.
Bassflöte
8′
37.
Bassoctave
4′
38.
Contraposaune
32′
39.
Posaune
16′
40.
Trompete
8′
Spielhilfen: Walze und Setzeranlage mit 11 Gruppen à 10.000 Speicherplätze (gemeinsam mit Chororgel)
Im Nordquerschiff steht ein 2015 von Winterhalter mit modernem Prospekt neu gebaute Chororgel. Sie ist mit ihren 14 Registern aus 10 Stimmen nach französischer Tradition disponiert. Spiel- und Registertraktur sind elektrisch ausgeführt, die Tonventile wirken elektropneumatisch, die Schleifenzugantriebe elektromagnetisch.[1] Der von der Orgel freistehende dreimanualige Spieltisch ist mobil und kann im Vierungsbereich je nach Gottesdienst- oder Konzertsituation frei positioniert werden. Er ist als Generalspieltisch für die Gesamtanlage aus Chororgel und neu zu bauender Hauptorgel konzipiert.[2]