Benutzer:WiWi HS Koblenz/Enterprise Transformation Cycle

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Der Enterprise Transformation Cycle unterstützt ein Unternehmen bei der Planung und Umsetzung von Business Transformationen. Dabei berücksichtigt er sechs Phasen, die es bei der Durchführung des Veränderungsprozesses zu berücksichtigen gilt.

Enterprise Transformation Cycle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Business Transformation stellt eine umfassende Veränderung im Unternehmen dar, welche eine grundlegende Umgestaltung des bisherigen Unternehmens mit sich bringt. Sie beeinflusst verschiedenste Bereiche des Unternehmens und kann sogar die externe Umwelt betreffen. Der Enterprise Transformation Cycle betrachtet Abhängigkeiten, die bei einem Transformationsprozess im Unternehmen entstehen und minimiert die Prozesskomplexität durch die Differenzierung  in Teilschritte. Er dient einer zielgerechten Transformationsplanung, sowie deren Implementierung. Das Wort „Cycle“ deutet  darauf hin, dass es sich hierbei um einen wiederkehrenden Zyklus handelt, der immer dann durchlaufen werden kann, wenn sich die Rahmenbedingungen des Unternehmens ändern. Dies kann zu einem permanenten Veränderungsprozess führen.

Phasen des Enterprise Transformation Cycles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Enterprise Transformation Cycle umfasst sechs Phasen, die für eine gelungene Transformationsdurchführung von Bedeutung sind. Hierbei wird jeder Bereich des Unternehmens einbezogen. Die einzelnen Phasen bauen aufeinander auf und werden zunehmend spezieller.

Phasen des Enterprise Transformation Cycles

Nachfolgend werden die sechs Aspekte in Reihenfolge dargestellt:

Strategie und Positionierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ziel der ersten Phase ist es, die Unternehmens- und Geschäftsfeldstrategie zu durchdenken. Im nächsten Schritt gilt es, die strategische Positionierung zu definieren. Die Strategie und  die Positionierung beschreiben somit die grundlegende Orientierung des Unternehmens. Hieraus erfolgt die Formulierung der Unternehmensziele und es ergibt sich der Geschäftsauftrag für die einzelnen Unternehmensebenen. Diese Phase des Enterprise Transformation Cycle bzw. deren Ergebnisse beeinflussen jede der darauf folgenden Phasen direkt oder indirekt.

Prozesse und Rollen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Definition von Strategie und Positionierung, sowie der daraus abgeleiteten Unternehmensziele, muss geklärt werden, wie diese Ziele erreicht werden können. Hierfür berücksichtigt die zweite Phase alle Abläufe und Prozesse der Wertschöpfungskette. Optimierte Prozesse sorgen dafür, dass Aufgaben planvoll durchgeführt werden und unterstützen somit das Unternehmen bei dessen Zielerreichung. Innerhalb der definierten Prozesse braucht es eine klare Zuordnung von Rollen und Verantwortlichkeiten. In den verschieden Unternehmensfunktionen sorgt die Zuweisung von Verantwortlichkeiten dafür, dass den Prozessen ordnungsgemäß nachgekommen wird.

Organisationsstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dieser Phase werden, anhand der zuvor definierten Prozesse und Verantwortlichkeiten, die Organisationsstrukturen beziehungsweise die Aufbauorganisation des Unternehmens festgelegt. Hierbei werden die einzelnen Tätigkeiten der Mitarbeiter in einen Gesamtzusammenhang eingeordnet und verdeutlichen damit den Hierarchieaufbau und somit die Verantwortlichkeiten im Unternehmen. Bei der Festlegung von Aufbauorganisation und Organisationsstruktur ist die Effizienz in der Wertschöpfungskette das oberste Ziel. Die Gestaltung ist so zu wählen, dass die Wertschöpfung bezüglich der Strategie, des Geschäftsmodells und der Prozesse bestens gefördert wird.

Personal und Fähigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der zuvor erstellten Organisationsstrukturen und der damit festgelegten Abteilungen und Stellen müssen nun die Kompetenzanforderungen für die einzustellenden Mitarbeiter formuliert werden. In dieser Phase geht es um die Verfassung geeigneter Stellenbeschreibungen und die Definition einer Personalstrategie unter Einbeziehung der Unternehmensstrategie. Die Fähigkeiten der Mitarbeiter müssen aufgrund sich ändernder Marktbedingungen ständig weiterentwickelt werden.

Systeme und Tools[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wurden zuvor alle Phasen des Enterprise Transformation Cycle durchlaufen, so können im Folgenden die Anforderungen an unterstützende Systeme, Methoden und Tools festgelegt werden. Durch ausgewählte Systeme und Tools werden die vorherigen Phasen unterstützt. Dies verdeutlicht, dass sich bestehende Prozesse und Strukturen nicht an die neu eingeführten, technischen Begebenheiten anpassen, sondern umgekehrt. Das Software-System SAP ERP ist beispielsweise ein Informationssystem, welches die zusammenhängende Betrachtung aller Bereiche im Unternehmen ermöglicht. Es verwaltet und koordiniert die Ressourcen, Aktivitäten und Informationen des Betriebes und unterstützt somit die Prozesse.

Corporate Governance und Steuerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der letzten Phase geht es um die Achtung rechtlicher und ethischer Vorgaben, Regeln und Rahmenbedingungen, sowie das Auftreten gegenüber der Unternehmensumwelt. Bevor es zu der Bearbeitung dieser Phase kommt, müssen alle anderen Phasen bereits durchlaufen worden sein. Da die Kaufentscheidung von Kunden heutzutage häufig von dem Thema Nachhaltigkeit beeinflusst wird, sollte das Unternehmen neben einem Corporate Governance Konzept auch ein Social Responsibility Konzept erstellen. Das Ziel solcher Konzepte ist das frühzeitige Erkennen von Risiken und das rasche Reagieren auf sich verändernde Marktbedingungen. Der Vergleich von qualitativen und quantitativen Soll- und Ist-Kennzahlen ermöglicht es, den Erfolg zu messen, sowie das Unternehmen zu überwachen und zu steuern.

Anwendung der Phasen des Enterprise Transformation Cycles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der  Enterprise Transformation Cycle wird regelmäßig, z.B. einmal jährlich, im Unternehmen angewandt. Die Regelmäßigkeit der Anwendung richtet sich nach der Branche des Unternehmens und ist beispielsweise in der Elektrobranche häufiger zu wiederholen als in der Zigarettenbranche. Dabei werden die Inhalte der jeweiligen Phasen stetig kontrolliert. Ändern sich die Markt- oder Rahmenbedingungen, müssen ggf. einzelne oder alle Phasen des Enterprise Transformation Cycle angepasst werden. Es gilt zu beachten, dass die Änderung einer Phase des Zyklus Auswirkungen auf andere Phasen haben kann.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaschny, Martin / Nolden, Matthias / Schreuder, Siegfried: Innovationsmanagement im Mittelstand- Strategien, Implementierung, Praxisbeispiele. Springer Gabler, Wiesbaden 2015, S. 3-6

Transformation Consulting International: Transformation als Zyklus. In: Wirtschaftsforum. Stand: 12.10.2017. https://www.wirtschaftsforum.de/tci-transformation-consulting-international-gmbh/portrait/