Benutzer:WikiSeminar12+13/Artikelentwurf Bildungspolitik in Deutschland

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Als Bildungspolitik wird die Gestaltung, Legitimation und Administration des Bildungswesens auf unterschiedlichen Administrationsebenen wie bspw. dem Primarbereich, den Schulen und Hochschulen bezeichnet.

Wirkungsbereiche von Bildungspolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorschulische Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die vorschulische Bildung beschränkt sich in Deutschland auf die Strukturen des Kindergartens und der Vorschule. Im Vordergrund steht dabei die Betreuung durch eine als Erzieher/in aussgebildete Lehrperson. Organisiert werden Einrichtungen der vorschulischen Bildung durch die Kommunen und die Gesetzgebung des jeweiligen Bundeslandes.

Primarbereich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Vollendung des sechsten Lebensjahres beginnt für die meisten Kinder in Deutschland die Schulpflicht. Die Schülerinnen und Schüler besuchen ab diesem Zeitpunkt eine gemeinsame Grundschule. Diese umfasst die Klassenstufen eins bis vier. Eine Ausnahme stellen hier die Bundesländer Berlin und Brandenburg dar. Denn hier reicht die Grundschule von Klasse eins bis sechs. Um auch Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf gerecht zu werden, wurden in den verschiedenen Ländern zusätzlich zu den Grundschulen unterschiedliche Typen von Sonderschulen eingerichtet, die den Schülerinnen und Schülern entsprechend ihrem Grad der Einschränkung weitere Hilfen anbieten können. Sonderschulen werden in einigen Ländern auch Förderschulen, Förderzentren oder Schulen für Behinderte genannt.

Sekundärbereich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sekundärbereich umfasst den Sekundarbereich I, der sich in den verschiedenen Bundesländern in Hauptschule, Realschule, Gymnasium oder Gesamtschule aufgliedert. Dieser Bereich unterliegt, wie die Primarstufe, der allgemeinen Schulpflicht. An den Sekundarbereich I schließt der Sekundarbereich II, mit der gymnasialen Oberstufe oder berufsbildende Schule, an. Dieser Bereich ist Optional und unterliegt nicht der allgemeinen Schulpflicht. Die Sekundarstufe II bietet somit die Möglichkeit zur weiteren Qualifikation.

Tertiärbereich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im tertiären Bildungsbereich sind Hochschulen, Berufsakademien, Fachakademien und Fachschulen angesiedelt. Fachhochschulen bieten meist ein praxisbezogenes Hochschulstudium an. Private Hochschulen werben hingegen mit ihren besseren Verbindungen zur Wirtschaft. Mit dem Bologna-Prozess haben die Abschlüsse an deutschen Universitäten einen Umbruch erfahren. Die meisten Abschlüsse wurden auf die international anerkannten und vergleichbaren Abschlüsse Bachelor und Master umgestellt. Die erste Ebene des Abschlusses ist der Bachelor. Dieser kann (in der Regel) nach sechs Semestern Regelstudienzeit erreicht werden. Der Bachelor stellt bereits eine Berufsqualifikation dar. Nach einem weiteren, (meist) viersemestrigen Masterstudium kann der Abschluss Master erreicht werden. Dieser bietet, neben der Möglichkeit zum Berufseinstieg eine Promotionsmöglichkeit.

Quartärbereich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weiterbildung im Quartärbereich ist nicht eindeutig zu identifizieren und in ihrer Organisation zu bestimmen. Er umfasst die lebensange Weiterbildung im beruflichen und privaten Umfeld.

Administrationsebenen der Bildung in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ebene der Europäischen Union[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bildungspolitik der Europäischen Union spielt im bundesdeutschen Bildungswesen immer noch eine marginale Rolle. Erst durch das Aufkommen der Diskussion um die Inklusion durch die UN-Resolution sowie die Verabschiedung der Bildungsidee „Europa 2020“, die im Jahr 2010 verabschiedet wurde, und der Einführung von Bachelor- und Masterstrukturen in Hochschulen gewinnt die Europäische Union zunehmend an Einfluss auf nationale Bildungssysteme. Die Bildungsidee „Europa 2020“ beinhaltet sowohl die Stärkung der Primär- und Sekundärbildung als auch die tertiäre Bildung. Konkrete Inhalte sind die Aus- und Weiterbildung von jugendlichen Schulabbrechern auf die europaweite Quote auf 10 Prozent zu senken. Die Quote von Tertiärabschlüssen soll 2020 bei mindestens 40 Prozent liegen. In Deutschland liegt der Anteil von Absolventinnen und Absolventen der Hochschulen im Jahr 2011 bei 25 Prozent. Weitere Initiativen der EU sind die ECTS-Punkte, die mit dem Einzug von Bachelor- und Masterabschlüssen die Hochschullandschaft europaweit vereinheitlichen sollen und somit die Transparenz und Vergleichbarkeit von Tertiärabschlüssen zu gewähren.

Ebene der Bundesrepublik Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bundesrepublik Deutschland regelt auf nationalstaatlicher Ebene die Bildungsangelegenheiten einzelner Bildungssegmente. Im schulischen Bereich schreibt die KMK (Kultusministerkonferenz) der Länder im allgemeinen vor, welche Umsetzungen jedes Bundesland in ihre Schulpolitik zu übernehmen hat. Die Hochschulkonferenz hat diese Aufgabe in der universitären Ausbildung inne. Tertiäre Berufsausbildungsgänge werden bundesweit über die Berufsausbildungsgesetz bestimmt.

Ländereben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung wird in Deutschland durch die einzelnen Regierungen der Länder koordiniert. Sowohl auf der primären als auch der sekundären und tertiären bildungspolitischen Ebenen agieren die einzelnen Länder autark. Die Auflage ist, die Empfehlungen und Leitlinien, die die Bundesrepublik durch den Bundesrat herausgibt umzusetzen. Dabei besteht für die einzelnen Bundesländer Handlungsspielraum. Das System der separaten Trennung von Bundes- und Länderebene kann als Bildungsförderalismus beschrieben werden. Ein Beispiel verdeutlicht die bildungsförderale Situation Deutschlands. Die Bundesländer sind für die Bezahlung von Lehrerinnen und Lehrern, sowie von Hochschuldozentinnen und Hochschuldozenten eigenständig verantwortlich.

Kommunale Ebene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommunale Organisation kann im Grunde mit der kommunalen Verwaltung und Verknüpfung von Bildungseinrichtungen verstanden werden. Die Kommune ist den jeweiligen Ländern untergestellt und vertritt diese auf kommunaler Ebene. So sind nicht nur Schulen von dieser Regelung betroffen. Auch Kindergärten, Kindertagesstätten und Jugendzentren sind Bildungseinrichtungen, die auf kommunaler Ebene organisiert und vernetzt werden. Ein Beispiel, welches bundesweit tragend ist, ist Folgendes: Der Bau sowie die Instandhaltung der Schulgebäude liegt im Zuständigkeitsbereich der Kommunen. Finanzielle Ressourcen werden durch die Kommunen bereitgestellt, obwohl die jeweilige Landesschulbehörde die Räumlichkeiten für die Ausbildung von Schülerinnen und Schülern nutzt.

Finanzierung im deutschen Bildungssystem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bildungssystem in Deutschland ist in staatlicher Trägerschaft organisiert. Dies bedeutet, dass die einzelnen Bundesländer das vorhandene Bildungsangebot finanzieren. Im deutschen Grundgesetz ist festgeschrieben, dass die schulische Ausbildung in der Primarstufe, der Sekundarstufe I und Sekundarstufe II für alle kostenlos sein muss. Somit dürfen die Länder keine Gebühren erheben. In anderen Bildungsstufen ist dies nicht der Fall. In der frühkindlichen Bildung fallen, je nach Kommune, unterschiedlich hohe Gebühren an. Auch in der Tertiärbildung werden in manchen Bundesländern Gebühren erhoben.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allmendiger, Jutta (2009): Bildungspolitik. In: APuZ (48). Online verfügbar unter http://www.bpb.de/files/5ADKTP.pdf, zuletzt geprüft am 11. Dezember 2012.

Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2012): Bildungsbericht 2012. Ein indikatorenge-stützter Bericht mit einer Analyse zur kulturellen Bildung im Lebenslauf. Online verfügbar unter http://www.bildungsbericht.de/img/bb12cover.pdf, zuletzt aktualisiert am 22. Juni 2012, zuletzt geprüft am 11. Dezember 2012.

Barth, Thomas; Schöller, Oliver (2005): Der Lockruf der Stifter. Bertelsmann und die Privati-sierung der Bildungspolitik. In: Blätter für deutsche und internationale Politik (11), S. 39ff. Online verfügbar unter http://w.gew-bremen.de/Binaries/Binary3506/Der_Lockruf_der_Stifter-blz.pdf, zuletzt geprüft am 11. Dezember 2012.

Bleckmann, Peter; Schmidt, Volker (2012): Bildungslandschaften. Mehr Chancen für alle. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften / Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, Wiesbaden.

Friedeburg, Ludwig von (1992): Bildungsreform in Deutschland. Geschichte und gesellschaft-licher Widerspruch. 1. Aufl. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Hepp, Gerd F. (2008): Bildungspolitik in Deutschland. Eine Einführung. 1. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Richter, Dagmar (Hg.) (1999): Didaktik und Schule. Schwalbach/Ts: Wochenschau-Verl.

Slodowicz, Jan (2007): Bildungspolitik und Systemtransformation in Zentraleuropa. Untersu-chung am Beispiel der Automobilindustrie. Saarbrücken: VDM Verlag Dr. Müller.

Weiß, Wolfgang W. (2011): Kommunale Bildungslandschaften. Chancen, Risiken und Per-spektiven. Weinheim;, München: Juventa-Verl.

Wieland, Joachim; Dohmen, Dieter (2011): Bildungsföderalismus und Bildungsfinanzierung. Hg. v. Friedrich Ebert Stiftung. Netzwerk Bildung. Online verfügbar unter http://library.fes.de/pdf-files/studienfoerderung/08470.pdf, zuletzt aktualisiert am 23. August 2011, zuletzt geprüft am 11. Dezember 2012.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Internetpräsenz der europäischen Bildungspolitik: http://www.eu-bildungspolitik.de/

OECD: Anzahl von Studienabsolventinnen und Absolventen der EU im Vergleich http://www.oecd.org/germany/mehrhochschulabsolventenindeutschlandaberauchweitersteigendewirtschaftlichevorteileausguterbildung.htm

Deutsches Bildungssystem im grob gegliedertem Überblick http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_informatik/smt/dil/ib/laendervergleich /schweiz/schulsystem_ch

Das Deutsche Bildungssystem und seine Steuerung im Überblick http://www.bildungsxperten.net/wissen/wie-funktioniert-das-deutsche-bildungssystem/

Tertiärbereich der Bildung: http://www.bildungsxperten.net/wissen/was-ist-der-tertiaerbereich/

KMK Grundlagen http://www.kmk.org/bildung-schule.html