Benutzer:Wikiländle/Jugendbeteiligung Liechtenstein

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jubel-Forum
Beim jährlichen jubel-Forum werden die Themen und Anliegen der Jugendlichen mit Erwachsenen besprochen.

Die Jugendbeteiligung Liechtenstein, kurz jubel, stellt seit dem Jahr 2007 eine Plattform für Jugendliche der Sekundarstufe I zur klassen-, schul- und gemeindeübergreifenden Vernetzung sowohl untereinander als auch mit Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft dar. jubel bezweckt, Kindern und Jugendlichen in Angelegenheiten, die sie besonders betreffen, ein Mitgestaltungs- und Mitbestimmungsrecht einzuräumen. Das Mandat zur Teilnahme an jubel haben die jeweiligen Klassensprecherinnen und Klassensprecher.[1]

Geschichtliche Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

jubel-Forum: Jugendliche diskutieren mit Erwachsenen.
Jugendliche im Dialog mit Erwachsenen beim jubel-Forum.

Das aha – Tipps und Infos für junge Leute entwickelte zwischen 2002 und 2004 im Auftrag der liechtensteinischen Regierung und in Zusammenarbeit mit dem Amt für Soziale Dienste ein Konzept für Jugendbeteiligung. 2007 wurde mit einer auf zwei Jahre befristeten Pilotphase gestartet. Im Jahr 2009 wurde das aha von der liechtensteinischen Regierung mit der Weiterführung beauftragt.

Konzept ab 2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während sich jubel in seinen ersten sechs Jahren sehr gut entwickelte, nahm die Beteiligung der Jugendlichen sowohl an den Veranstaltungen als auch an Projekten ab. Es war an der Zeit, das Konzept zu überdenken und jubel gemeinsam mit Jugendlichen und wichtigen Akteuren aus dem Jugendbereich (Schulsozialarbeit, Lehrpersonen, Jugendarbeitende, Jugendrat) grundlegend auszuwerten. Basierend darauf wurde es im Jahr 2016 komplett überarbeitet und dabei folgende Formate entwickelt, die bis heute so umgesetzt werden.[2]

Formate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

jubel-Werkstatt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der alljährlichen "jubel-Werkstatt" im November lernen sich die Klassensprecher/innen aus dem ganzen Land im Jugendcafé Camäleon in Vaduz kennen. Bei dem Treffen wird versucht, politische Prozesse für Jugendliche erlebbar zu machen. Gleichzeitig erfahren sie mehr über Angebote und Beteiligungsprojekte des aha – Tipps & Infos für junge Leute. Die Klassensprecher/innen der ersten Klasse beschäftigen sich mit den Rollen und Aufgaben des Klassensprechers/der Klassensprecherin und lernen Konfliktlösungsstrategien kennen. Bei Diskussionen und Spielen treffen die Klassensprecher/innen Entscheidungen und sammeln Projektideen. Die Klassensprecher/innen ab den 2. Klassen erarbeiteten in Kleingruppen Vorschläge für Veranstaltungen bzw. Projekte. Die seit dem Jahr 2016 stattfindende jubel-Werkstatt kann als konstruktive und lehrreiche Veranstaltung mit abwechslungsreichem Programmablauf für die Klassensprecher/innen bezeichnet werden.[3]

jubel-Forum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei dieser Dialogveranstaltung steht der Austausch zwischen den Klassensprecher/innen des Landes und Vertreter/innen aus Politik und Gesellschaft (Akteure aus dem Jugendbereich sowie Expert/innen zu bestimmten Themen) im Vordergrund. Das jährliche Treffen findet jeweils März im SAL in Schaan statt. Im Jahr 2020 wurde die Veranstaltung auf Grund der Corona-Situation auf Juni verschoben.

In mehreren Durchgängen wird an Tischen in unterschiedlicher Zusammensetzung diskutiert, nachgefragt, zusammengefasst und versucht, die nächsten Schritte gemeinsam zu definieren. Das Forum steht unter der Leitfrage: "Was brauchen Jugendliche, um sich besser einbringen und ihr Lebensumfeld mitgestalten zu können?" . Das Motto lautet "Dialog auf Augenhöhe". Am "jubel-Forum" nahmen bereits Bildungsministerin Dominique Hasler oder Regierungsrat Mauro Pedrazzini teil. Methodisch ist es eine Variante des World Café. Die Fragestellungen wurden im Vorfeld gemeinsam mit den Klassensprecher/ innen ausgearbeitet. Partner/innen aus der Offenen Jugendarbeit, der Schulsozialarbeit Liechtenstein und aha-Mitarbeitende sind als Tischmoderator/innen eingebunden.

Nach wie vor gibt es Raum für die Umsetzung der Projektideen von Jugendlichen, bei den Inhalten der jubel-Veranstaltung werden jedoch keine Projekte mehr präsentiert, sondern auf Dialoge untereinander sowie zwischen Jugendlichen und Erwachsenen gesetzt. Ebenso stellt jubel zahlreiche Möglichkeiten zum Erlernen von Entscheidungsprozessen und natürlich von Beteiligungsmöglichkeiten zur Verfügung.[4]

jubel-Forum 2018[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine der wichtigen Erkenntnisse des jubel Forums 2018 war, dass Jugendliche den Mut haben dürfen, auf Erwachsenen zuzugehen, um ihre Anliegen vorzubringen. Oftmals erfahren Erwachsene an den entsprechenden Stellen zu wenig darüber, was Jugendliche beschäftigt. Vielen Jugendlichen ist zu wenig bekannt, wo sie am besten andocken können, um sich Gehör zu verschaffen. Entsprechende, jugendgerechte Information ist im Zeitalter des Informationsüberflusses wohl wichtiger denn je. Beim Thema Schule gibt es von Seiten der Jugendlichen unterschiedliche Bedürfnisse: Angefangen von mehr kleineren Prüfungen anstelle von wenig grösseren zur Reduktion von Druck, über Rückzugsorte innerhalb der Schule bis hin zu besser greifenden Massnahmen gegen Mobbing und Dauerstörenfriede. Die Vielfalt war gross und die Bandbreite reichte von konkreten Projekten ("Halle für alle") bis zu gesellschaftspolitischen Diskussionen ("Benachteiligung"). Während an einigen Tischen vor allem der Erfahrungsaustausch im Vordergrund stand, wurden bei anderen Themen konkrete Schritte bzw. Folgetermine vereinbart.

Themen des jubel-Forum 2019[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 27. März 2019 fand dieses Treffen bereits zum 12. Mal, im Format des „jubel-Forums“ zum dritten Mal statt.

Beim jubel-Forum trafen über 50 Klassensprecher/innen der Sekundarstufe I auf 30 Erwachsene, um über ihre Anliegen und Themen zu diskutieren. Wichtig dabei war der Dialog auf Augenhöhe, bei welchem Zuhören und Nachfragen im Mittelpunkt stand. Das jubel-Forum bot Jugendlichen eine Bühne, auf welcher sie gehört und Schritte zur Verbesserung erörtert wurden. Für die Erwachsenen stellte es die Chance dar, direkt von Jugendlichen zu hören, was sie bewegt.

  1. Klimawandel
  2. Liechtensteiner Lehrplan
  3. Feedback an den Schulen
  4. Jugendbeteiligung
  5. Online-Kommunikation
  6. Veranstaltungen
  7. Vielfalt statt Vorurteile
  8. Zukunft Liechtenstein

jubel-Impulse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In diesem Format sammeln Jugendliche Projekterfahrungen und stärken sich in ihrer Rolle als Klassensprecher/innen. Eine Gruppe von Jugendlichen organisiert und beteiligt sich an der Umsetzung des Impulstags. Durchgeführt wurden bereits Workshops wie "Politik zum Anfassen" des Jugendrat Liechtensteins, Debattentraining, Mentaltraining für mehr Selbstsicherheit bei öffentlichen Auftritten und ein Videointerviewtraining.

Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

jubel-backstage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus einer Projektidee aus jubel entwickelte sich ein engagiertes Team, das zwischen Frühsommer und Herbst 2018 das Projekt "jubel-backstage" umsetzte. Dabei führten sechs Jugendliche Interviews mit allen Regierungsmitgliedern in Liechtenstein sowie mit der Jugendschützerin Jennifer Rheinberger durch. Die Videointerviews wurden von den Jugendlichen produziert, geschnitten und auf YouTube bzw. auf der Website backstage.li veröffentlicht. Das Projekt ermöglichte den Jugendlichen einen direkten Zugang zu Politiker/ innen, die sich auf die Fragen der Jugendlichen positiv eingelassen haben. Mit der Möglichkeit für Jugendliche Fragen zu stellen, selbst teilzunehmen oder Feedback zu geben, konnte die Jugend eingebunden und zum Nachdenken angeregt werden. Das Projekt wurde

Halle für alle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziel dieser Projektgruppe war es, Jugendliche während der kalten Jahreszeit zu Sport zu motivieren. Die Idee einer Art „Jugendtreff“, in welchem man Sport machen kann, entstand beim jubel-Forum. Das aha - Tipps & Infos für junge Leute, die Stabstelle für Sport und die Offene Jugendarbeit Liechtenstein haben die Idee gemeinsam mit den Jugendlichen dann weiter verfolgt und Hilfestellung bei den ersten Umsetzungsschritten geleistet. Das Projekt wurde anfangs von zwei und zwischenzeitlich von bis zu zehn Jugendlichen weiter vertieft und durchgeführt. Im Winter 2017 wurde das Projekt unter Leitung der Offenen Jugendarbeit gestartet und läuft immer noch.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1. Preis für das Projekt "jubel-backstage" beim Interregionalen Jugendprojekt-Wettbewerb in Schaan, 2018.[5]
  • Anerkennungspreis der Donum Vogt Stiftung, 2013.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Iris Ott: 20 Jahre aha. Hrsg.: aha - Tipps & Infos für junge Leute. 1. Auflage. Band 1, Nr. 1. Eigenverlag, Vaduz 2019, S. 24–28 (aha.li).
  2. Jubel in neuem Gewand: Schüler im Austausch mit der Gesellschaft - Liechtenstein. Abgerufen am 18. März 2020 (deutsch).
  3. Iris Ott, Johannes Rinderer: Tätigkeitsbericht aha. In: aha.li. aha - Tipps & Infos für junge Leute, 1. Mai 2019, abgerufen am 20. März 2020.
  4. Was ist Jubel. In: Website von Jugendbeteiligung Liechtenstein. aha - Tipps & Infos für junge Leute, abgerufen am 18. März 2020.
  5. Volksblatt Archiv. Abgerufen am 20. März 2020.
  6. Arthur Brunhart: Preisverleihung der Donum Vogt Stiftung. In: 9496 - Informationsmagazin der Gemeinde Balzers. Gemeinde Balzers, 1. Oktober 2013, S. 26, abgerufen am 20. März 2020.