Benutzer:Woodcut-like/Stadtbibliothek Bernau bei Berlin

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Die Stadtbibliothek Bernau bei Berlin ist ein Medien- und Informationszentrum für alle wohnberechtigen Bürgerinnen und Bürgern von Bernau bei Berlin. Sie befindet sich in den Räumen eines restaurierten Fabrikgebäudes auf dem Kulturhof an der Breitscheidstraße 43 b.[1]

Deakzession[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rückblick auf 30 Jahre Bibliotheksarbeit in Bernau Am 1. November 1975 konnte die Bibliothek in Bernau, seit 1955 Stadt- und Kreisbibliothek, auf ein dreißigjähriges Bestehen zurückblicken. Ausgehend von diesem Jubiläum soll hier kurz Rückschau auf die Entwicklung des Bibliothekswesens in Bernau gehalten werden. Eine Volksbücherei bestand in Bernau bereits seit Beginn der Weimarer Republik, jedoch ist über die damalige Tätigkeit der Bücherei kaum etwas in Erfahrung zu bringen. 1945 wurde mit der Befreiung vom Faschismus der Weg für eine antifaschistische demokratische Erneuerung der Kultur und somit auch für das Bibliothekswesen frei. Durch Zusammenlegung der Buchbestände der ehemaligen Städtischen Volksbücherei und einer privaten Leihbibliothek entstand die neue Bernauer Volksbücherei, die nach der Eröffnung zunächst nebenberuflich geleitet wurde, bald jedoch hauptberuflich. Charlotte Tutzner war die erste hauptberuflich tätige Leiterin der Bücherei. Vier Stunden in der Woche war geöffnet. Im Gegensatz zu heute- war die Benutzung mit Kosten verbunden. Die Einschreibegebühr betrug 50 Pfennig, die Leihgebühr pro Buch und Monat 15 Pfennig. Statistische Angaben sagen aus, daß zu dieser Zeit 4800 Bücher vorhanden waren 405 Leser entliehen insgesamt 6425 Bücher. Von den 4800 Bänden waren nur 9 Bände gesellschaftswissenschaftliche Literatur, und die Frage nach den meistegelesenen Büchern mußte mit den Romanen von Dominik, Karl May, Klara Vibig und Magda Trott beantwortet werden. Deshalb wurde in den folgenden Jahren großer Wert auf den Bestandsaufbau gelegt. Die faschistische Literatur wurde entsprechend den Aussonderungslisten entfernt. Über die Aussonderung minderwertiger Literatur, von Reisebeschreibungen und populärwissenschaftlicher Literatur entschied eine Kommission. Durch Bereitstellung von finanziellen Mitteln in Höhe von 5000 M konnte die Volksbücherei Bernau im Gründungsjahr der DDR trotz vieler Aussonderungen 4900 Bücher ihr eigen nennen. Der bessere Buchbestand und • die laufend gestalteten Ausstellungen hatten eine Erhöhung der Leser um 38,2 Prozent und der Entleihungen um 19,3 Prozent zur Folge. Aus einer Buchbestandsmeldung des 2. Quartals 1950 sei hier zitiert: „Gesamtbestand 4999 Bände, davon wissenschaftliche Literatur 799 Bände, unterhaltende Literatur 3418 Bände, Klassiker 150 Bände, politische, Klassiker 150 Bände, politische Literatur 91 Bände, ausgeliehen. Im Jahre 1954 bekam die Bibliothek einige Räume im Bernauer Rathaus, wo sie sich auch heute noch befindet. 1955 wurden die Bernauer Volksbücherei und die Kreisbibliothek zur Stadt- und Kreisbibliothek Bernau zusammengeschlossen. Es entwickelte sich ein koordiniertes Bibliotheksnetz im Kreis. 1955 arbeiteten in den 40 Gemeinden des Kreises Bernau 37 Bibliotheken, deren Tätigkeit von der Stadt- und Kreisbibliothek angeregt, kontrolliert und statistisch erfaßt wurde. Bereits 1956 bestand in der Bernauer Bibliothek eine Kinderbuchabteilung, die im ersten Jahr ihres Bestehens von 315 Kindern besucht wurde, die 6600 Bücher entliehen. Im Jahre 1959 wurde in einem kleinen Raum des Rathauses eine selbständige Kinderbibliothek eröffnet, die sechs Jahre später in neue und größere Räume umziehen konnte. 1963 führte die Stadt- und Kreisbibliothek Bernau die Freihandausleihe ein. Zwei Jahre später zählte man im Vergleich zu 1945 rund dreimal soviel Bücher, Leser und Entleihungen. So standen den 1874 Benutzern, die 36 568 Bücher entliehen, 21 491 Bände zur Verfügung. Die Leistungen der Stadt- und Kreisbibliothek Bernau verbesserten sich in den folgenden Jahren kontinuierlich, so daß der Kreis Bernau endlich seine Position als Schlußlicht des Bezirkes Frankfurt (Oder) verlor. Auf Grund vielfältiger Initiativen und neuer Möglichkeiten auf dem Gebiet der Literatur- und Bibliothekspropaganda konnte das Kollektiv der Stadt- und Kreisbibliothek seinen Leserkreis beträchtlich erweitern. Den Benutzern der Bibliothek wurden kostenlos Zeitschriften zur Ausleihe zur Verfügung gestellt, wovon rege Gebrauch gemacht wird. In zahlreichen Veranstaltungen, z. T. von den Bibliothekaren der Stadt- und Kreisbibliothek Bernau, aber auch von Schriftstellern durchgeführt, wurden neue Bücher vorgestellt.[2]

Ausscheidungen, Aus- und Absonderungen sind doch etwas, das gern tabuisiert oder wenigstens schamhaft verschwiegen wird. In unserem Bibliotheks-Metier handelt es sich ja dabe offenbar um das Gegenteil von Zielen wie Aufbau, Wachstum, und Integration für eine gute Vor-Ort-Literaturversorgung, die unverzichtbar scheinen, um gerade in Zeiten verschärften Wettbewerbs zu bestehen und Anerkennung zu finden. Aussonderungen finden daher im Abseits statt, an der schmuddeligen Rückseite der Bibliothek, und gehören nicht zu den Aktivitäten, di in den Bilanzen der Jahresberichte mit Stolz hervorgehoben werden. Kurz Aussondern ist die Verrichtung einer bibliothekarischen Notdurft. [3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadtbibliothek Bernau bei Berlin, [1]
  2. Der Bibliothekar , 1976, S. 33
  3. Gerhard Stumpf, AUSSONDERUNG VON BIBLIOTHEKSBESTÄNDEN in Hrsg.: Barbara Lison, 2007 , Information und Ethik - S. 740

Kategorie:Bibliothek in Brandenburg