Benutzer Diskussion:Belengo

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Argumente, die für einen chronologischen Ablauf der Siegel-, Posaunen- und Schalengerichte sprechen:

1. In 8:1 heisst es, dass das 7. Siegel die 7 Posaunen auslöst (oder beinhaltet). Man würde deshalb eigentlich meinen, dass die 1. Posaune nicht mit dem 1. Siegel zeitlich gleichgesetzt werden kann. Mit anderen Worten: die Posaunengerichte folgen auf die Siegelgerichte; sie sind also zeitlich nicht parallel anzusetzen. 2. 6:12-17: das 6. Siegel beinhaltet ein grosses Erdbeben. 9:13ff: die 6. Posaune hingegen beinhaltet Krieg. Das 6. Siegel und die 6. Posaune scheinen also nicht miteinander identisch zu sein. 3. 15:1 scheint nahe zu legen, dass die Schalen nicht parallel zu den Posaunen, sondern chronologisch danach anzusetzen sind, so wie 8:1 andeutet, dass die Posaunen auf die Siegel folgen.

Es gibt aber auch Indizien, die für ein Parallelverständnis sprechen könnten:

1. Die 6. Posaune (9:13ff) und die 6. Schale (16:12ff) gleichen sich. 2. Die 7. Posaune (11:15ff) und die 7. Schale (16:17-21) gleichen sich. 3. Die 7. Posaune: Das Reich ist dem Herrn übergeben. Dies lässt an die Vollendung denken (d. h. man erwartet nicht unbedingt noch weitere Gerichte).

Dies ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass es Unterschiede gibt:

1. Die 1. Posaune (8:7) unterscheidet sich von der 1. Schale (16:2). 2. Die 2. Posaune (8:8-9) gleicht zwar der 2. Schale (16:3), in 8:8 heisst es aber, dass lediglich ein Drittel der Erde getroffen wird. Das wird aber in 16:3 nicht gesagt. 3. Dasselbe trifft auf die 3. Posaune (8:10-11) und die 3. Schale (16:4-7) zu. 4. Die 4. Posaune (8:12-13) handelt von einer Verfinsterung der Gestirne, während die 4. Schale (16:8-9) davon spricht, dass die Erdbewohner durch die Sonne versengt werden. 5. Die 5. Posaune (9:1ff) scheint von dämonischen Mächten zu sprechen, denen Macht gegeben wird, die ungläubigen Menschen zu quälen, bei der 5. Schale (16:10-11) beziehen sich die Qualen speziell auf das Reich des Tieres.

Fazit: Zwischen einigen Posaunengerichten und Schalengerichten bestehen Ähnlichkeiten, aber nicht bei allen (vor allem nicht zwischen der 1. Posaune und der 1. Schale). Wir tendieren zu folgenden Folgerungen:

1. Die Siegel- und Posaunengerichte verlaufen nicht parallel, sondern chronologisch. 2. Die Siegel-, Posaunen- und Schalengerichte deuten auf eine kontinuierliche Intensivierung der Gerichte hin. Das heisst, die Posaunengerichte sind härter als die Siegelgerichte und die Schalengerichte gravierender als die Posaunengerichte.

Diesbezüglich sei abschliessend noch darauf hingewiesen, dass Offb. 11:14 womöglich als Schlüssel zur chronologischen Einordnung der in den Kapitel 6–19 beschriebenen Ereignisse betrachtet werden kann: Das erste „Wehe“ bezieht sich auf das Gericht der fünften Posaune (siehe Offb. 9:12); das zweite „Wehe“ koinzidiert gemäss Offb. 11:14 offensichtlich mit dem Ende des 3 ½-jährigen Dienstes der zwei Zeugen. Der Dienst der zwei Zeugen bezieht sich demzufolge wohl auf die erste Hälfte der 70. Jahrwoche Daniels (vgl. Dan. 9:24-27). Demnach würde die siebte Posaune (Offb. 11:15-19) die zweite Hälfte der 70. Jahrwoche einleiten. Dafür spricht auch die Tatsache, dass das dritte „Wehe“ in Offb. 12:12 genannt wird, nämlich im Zusammenhang mit dem (endgültigen) Rausschmiss Satans aus den himmlischen Regionen auf die Erde. Ab der Mitte der 70. Jahrwoche soll Satan die Gläubigen endgültig nicht mehr vor Gott verklagen können. Es heisst dort, er sei zornig, weil er weiss, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. In Offb. 12:14 wird diese Zeitdauer präzisiert: eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit, d. h. weitere 3 ½ Jahre. Wir glauben deshalb, dass sich die in den Kapiteln 12–19 geschilderten Endzeitereignisse auf die zweite Hälfte der 70. Jahrwoche beziehen, d. h. auf die Zeit, nachdem der Antichrist seinen Bund mit Israel gebrochen haben wird. Zu jener Zeit wird die totale Verfolgung Israels und der zu jener Zeit lebenden Christen einsetzen (vgl. Offb. 12:14.17; 13:5-7).