Benutzer Diskussion:Hippidion/Pliohippus
Pliohippus | |||||
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Zeitraum | |||||
Mittleres bis oberes Pliozän | |||||
10 bis 2 Mio. Jahre | |||||
Fossilfundorte | |||||
Vorlage:Taxonomy | |||||
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Wissenschaftlicher Name | |||||
Pliohippus | |||||
Pliohippus ist der erste einzehige Vertreter aus der der Familie der Pferde. Er lebte bis ins jüngere Pliozän in Nordamerika und ist der Vorfahr aller heute lebenden Pferdeartigen/Equidae (Pferde, Esel, Halbesel, Zebras) sowie des ausgestorbenen Hippidion /Pseudopferdes Südamerikas.
Pliohippus bevölkerte die Steppen Nordamerikas und wanderte über die im späten Pliozän gebildete Landbrücke auch nach Südamerika ein.
Durch die Einhufigkeit, dem leichten Körperbau (etwa 300kg) und dem feinknochigen, grazilen, beinahe gazellenartrigen Körperbau war er der schnellbeweglichen Lebensweise und der schnellen Flucht vor Freßfeinden angepasst. Wie sein dreizehiger, kleinerer Vorfahr Merychippus war er Grasfresser. Er besaß jedoch nur ein halb so großes und schweres Gehirn wie ein modernes Kleinpferd. Sein Äußeres ähnelte vermutlich einem heutigen edlen Reitpony.
Die verschieden weit spezialisierten Nachfahren des Pliohippus gelangten in mehreren Einwanderungswellen von Nordamerika über die noch bestehende Landbrücke an der heutigen Beringstraße in die Alte Welt. Dort verbreiteten sie sich von Ostasien bis nach Südafrika und entwickelten sich je nach Umwelt weiter. Neben ausgesprochenen Kälteanpassungsformen im Norden Europas und Asiens und neben Equiden, die in feuchtwarmen Zonen ihre urtümlichen und primitiven Merkmale beibehalten konnten, gab es schließlich hochspezialisierte Wüstensteppenrenner, klettergewandte Bergformen und breithufig Sumpfbewohner.
Die einmal erreichte hufbewehrte Einzehigkeit, das im Vergleich zu anderen Pflanzenfressern kräftige Mahlzahngebiß, der kleine einhöhlige Magen und der zu großen Gärkammer ausgebildete Blind- und Dick-(Grimm)-Darm zur Aufbereitung von rohfaserreichen und balastarmen Futter blieb jedoch allen erhalten.
Literatur
[Quelltext bearbeiten]- Michael Schäfer: Handbuch Pferdebeurteilung. Kosmos, Stuttgart, 2000, ISBN 3-440-07237-1
- Jens Lorenz Franzen: Die Urpferde der Morgenröte. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München 2007, ISBN 3-8274-1680-9