Benutzerin:Falten-Jura/Kyros Zylinder (Text)

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Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1Als … Marduk, der König des gesamten Himmels und der Erde, … unterjochte 2[(…) der] die Erde verwüstet hat [das Land in Übereinstimmung mit] seinem (=Marduks) [Z]orn [… die Gebiete] der Erde 3[(…)z]u seinem (= Marduks) Ärger [… und ohne (die Zustimmung) seines großen Herzes, wurde ein niedriger und unwürdiger Mann (= Nabonidus) als Herr über sein (= Marduks) Land eingesetzt.

4[…] … (Nabonidus) auferlegte ihnen.5Er verfälschte Esag̃il, (den Tempel des Marduk) […] … für die (Stadt) Ur und die übrigen heiligen Städte, 6Rituale, die nicht angemessen für sie (die heiligen Städte und die Götter) waren, [missbräuchliche] Op[fer …]. Jeden Tag war er unverschämt und fürchtete (den Zorn Marduks) nicht. Als Affront verbot (Nabonidus) tägliche Opfer und stör[te die Rituale. Er er]richtete […] mitten in den heiligen Städten. 7In seinem Herzen br[achte] er die Verehrung von Marduk, dem König der Götter, zu einem Ende.

8Er [br]achte sogar jeden Tag noch mehr Übel über die (heilige) Stadt (von Marduk). [… Er quälte] sein [Volk], durch das Joch brachte er den Ruin über alle von ihnen ohne Erleichterung. 9Auf ihre Klagen hin wurde der Enlil-der-Götter (= Marduk) fürchterlich wütend u[nd … Nabonidus verletzte] ihre (= die Götter) heiligen Gebiete, (und so) verliessen die Götter ihre Schreine, die sie vorher bewohnt hatten. 10a(Marduk's) Zorn erregend ließ (Nabonidus dann) (die Statuen) der Götter (von ihren richtigen Städten) nach Babylon bringen.

10b–11Aber Marduk, der er[habene Enlil-der-Gött]er, lenkte ein und hatte Mitgefühl mit den Stadtbewohnern, deren Behausungen in Trümmern lagen. Er entschied [sich] und erbarmte sich des Volkes von Babylonien, das wie eine (lebende) Tote geworden war. (Marduk) untersuchte und prüfte alle Länder, 12auf der Suche nach einem rechtschaffenen König, ihm lieb und teuer, und schließlich nahm er mit seiner eigenen Hand Kyros, der König der Stadt Anšan, und indem er seinen Namen rief, bestimmte er ihn zum König der gesamten Welt. 13–14(Marduk) unterwarf das Land Gutium und alle von Umman-Manda zu seinen (Kyros) Füßen. Und alle Menschen, die Marduk in seine Hände gab, behandelte Kyros sehr sorgsam wie ein Hirte in Treue und Rechtschaffenheit. Marduk, der große Herr, der sich um sein Volk kümmert, sah mit Freude seine guten Taten und sein rechtes Herz.

15Er befahl (Kyros) nach Babylon aufzubrechen, er veranlasste ihn, den Weg nach Tintir (= Babylon) einzuschlagen, und, wie ein Freund und Begleiter wanderte er an seiner Seite. 16Die riesigen Truppen (Kyros'), deren Zahl dem Wasser eines Flusses glich, marschierten mit ihren Waffen an seiner Seite.17Ohne Kampf und Schlacht ließ (Marduk) ihn in Babylon einmarschieren und befreite seine Stadt Babylon von der Not. (Marduk) lieferte ihm (Kyros) Nabonidus aus, den König, der ihn nicht verehrt hat.18Das ganze Volk von Babylon, das gesamte Land von Sumer und Akkad (= Babylonien), die Noblen und Statthalter verbeugten sich vor Kyros und küssten seine Füsse, mit strahlenden Gesichtern freuten sie sich über sein Königtum. 19Lieblich begrüßten sie ihn als den Herrn, durch dessen Hilfe sie aus Todesgefahr wieder zum Leben erwacht waren, preisten seinen Namen als denjenigen, der sie von Not und Unglück gerettet hatte.

20Ich bin Kyros, der König der Welt, der große König, der mächtige König, der König von Babylon, der König von Sumer und Akkad, der König der vier Viertel der Welt.21Sohn des Kambyses, dem großen König, König der Stadt Anšan, Enkel des Kyros (I.), dem großen König, Kön[ig der St]adt Anšan, Nachkomme des Teispes, dem großen König, König der Stadt Anšan, 22aewiger Sproß eines Königtums, dessen Herrschaft Bel (= Marduk) und Nabû innig lieben, dessen Königtum sie sich zu ihrer eigenen Freude wünschten. 22bAls ich in Babylon friedlich einmarschierte, 23nahm ich meinen herrschaftlichen Wohnsitz im königlichen Palast inmitten von Jubel und Freude. Marduk, der große Herr, schenkte mir mein weites Herz als mein Schicksal, (als Zeichen) für jemanden, der Babylon liebt, und so verehre ich ihn täglich.

24Meine großen Truppen wanderten friedlich durch Babylon, und ich erlaubte niemandem, das (Volk vom) Land der S[umer] und Akkad zu bedrohen. 25Friedlich und aufrichtig kümmerte ich mich um Babylon und seine heiligen Stätten. Dem Volk von Babylon […], auf dem (Nabonidus) gegen den Wil[len der G]ötter ein unangemessenes Joch auferlegt hatte, 26brachte ich Erleichterung in ihrer Erschöpfung und schaffte ihre Mühsal ab. Marduk, der große Herr, erfreute sich an [meinen guten] Taten, und 27–28asegnete mich, Kyros, den König, der ihn verehrt, Kambyses, meinen Sohn, die Frucht [meiner] Lenden, wie auch alle meine Truppen, und so wanderten wir friedlich und glücklich vor ihm.

28b–30a[Auf Befehl (Marduk's)] brachten die Könige der gesamten Welt, die, die auf ihren Thronen in [weit entfernten] Län[dern] vom Oberen zum Unteren Meer (= vom Mittelmeer zum Persischen Golf) sitzen, als auch die Könige von Amurru (= Arabien), die in Zelten wohnen, (all diese Könige) ihre schweren Tribute und küssten meine Füße in Babylon.30bVon [der Stadt Ninive?] bis zur Stadt von Aššur und Susa, 31–32Akkad, dem Land von Ešnunna, die Städte Zabbāns, Meturnu, Dẽr, und so weit wie die Region zum Land der Gutiens, den heiligen Städten von der [and]eren Seite (= Osten) des Tigris, welche seit den alten Tagen in Ruinen liegen, gab ich (die Statuen der) Götter, die dort zu wohnen pflegten und für immer dort wohnen mussten, zurück. Ich sammelte (ebenso) ihre (ehemaligen) Völker und brachte sie zur ihren Häusern zurück.

33–34Und (die Statuen der) Götter vom Land der Sumer und Akkad, welche Nabonidus - zum Ärger des Herrn der Götter - nach Babylon brachte, liess ich auf Befehl von Marduk, dem großen Herrn, in Frieden in ihren geliebten Heiligtümern wohnen. Mögen alle diese Götter, welche ich zu ihren heiligen Städte zurückbrachte, 35jeden Tag Bẽl und Nabû bitten, dass ich ein langes Leben habe, sie mögen mich segnen, und sie mögen zu Marduk, meinem Herr, sagen: „Von Kyros, dem König, der Dich verehrt und Kambyses, seinem Sohn, 36[Beschütze ihr Leben!] Mögen sie die Versorger unserer Schreine sein bis zum fernen Tag!“ Das [ga]nze Volk von Babylon pries mein Königtum, und ich kümmerte mich darum, dass alle Länder in Frieden leben.

37[…eine Ga]ns, zwei Enten, und zehn wilde Tauben (die bereits für das Mahl von Marduk bestimmt waren) 38befahl ich tä[gli]ch (zum Tempel) zu lbringen. 38a[…] I befahl tä[gl]ich (an die Tempel) auszuliefern.

38bWas die Mauer Imgur-Enil, die große Mauer von Babylon, betrifft, so habe ich versucht, ihre Sicherheit zu erhöhen. 39[…] Der Kai aus gebranntem Ziegelstein am Ufer des Stadtmoores, 40[…, der die Stadt noch nicht umrundete] nach außen, das Werk von einem früheren König nicht vollendet, seine Truppen, der Anteil [seines Landes …] in Babylon. 41[… mit Asphal]t und gebrannten Ziegelsteinen baute ich (die Mauern) erneut und vollendete s]ie. 42Ich errichtete [… ge]waltige Türflügel aus Zedernholz], bedeckt mit Bronze, Türschwellen und Beschl[äge aus Gold in allen] ihren [Toren]. 43[… Eine In]schrift von Assurbanipal, einem früheren König, [fand i]ch [darin,] 44[Ich behandelte sie respektvoll und stellte sie zurück an] ihren [Pla]tz [zusammen mit meiner eigenen Inschrift.] Marduk, der große Herr! 45[Mögest du mir] ]als ein Geschenk 44ein [lang]es [Leben] 45[schenken], 45[… und eine lang andauernde Herrscha]ft! [Möge ich der König sein], der dein Herz für immer [erfreut]!“

„Eigene deutsche Übersetzung aus dem Englischen unter Beibehaltung der englischen Lücken und eingeschobenen Erklärungen. Die Zeilenindexe mit dem ergänzenden Buchstaben „a“ sind vom zusammengesetzten Kyros-Zylinder „BM 90920“ gelesen, „b“ von den Fragmenten „BM 47134“ und „BM 47176“.“

Kyros II.: Schaudig 2018, S. 21–25[1]
  1. Hanspeter Schaudig: The Text of the Cyrus Cylinder. In: M. Rahim Shayegan (Hrsg.): Cyrus the Great: Life and Lore. Cambridge Massachusetts, London 2018. S. 16–25.