Benutzerin:Falten-Jura/Theoxenie Notizen

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Das Thema des Liegenden Banketts mit den Sitzgelegenheiten könnte aus der nahöstlichen Ikonographie abgeleitet werden. Etwa 530 v. Chr. taucht das Motif auf kleinasiatischen Reliefs auf. Es wird angenommen, dass der kleinasiatische Brauch wiederum eine Weiterführung einer assyrischen Tradition war, die aus dem 7. Jahrhundert v. Chr auf Reliefs aus Ninive überliefert ist.[1] Fleisch als Opfergabe an die Götter kannten sowohl die Hethiter als auch die Mesopotamier. Sie stellten die Gaben auf einen Altar oder einen Tisch. Es wird vermutet, dass zusammen mit den Sitzgelegenheiten auch kultische Rituale aus dem Osten Einzug in die griechische Kultur gehalten haben.[2] Allerdings steht dem die Meinung entgegen, dass das gemeinsame Essen zwischen Göttern und Menschen ein dem Mittelmeerraum spezifisches Ritual gewesen sei und zum Beispiel in Mesopotamien gefehlt habe. Die Gastfreundschaft hingegen, die gastliche Aufnahme, die Bewirtung und Unterbringung für die Nacht, sei kulturübergreifend gewesen.[3]


Attische schwarzfigurige Olpe, Antikensammlung Kiel, 500 v. Chr.

Die ältesten griechischen Überlieferungen von Darstellungen mit Sitzgelegenheiten stammen von den korinthischen Vasengemälden im späten 7. Jahrhundert v. Chr. und ziehen sich weiter in der athenischen schwarzen Figur in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. Danach setzt es sich in der Rotfigurigen Vasenmalerei fort.[4]

Die älteste unbestrittene Darstellung einer Theoxenie im ikonografischen Bereich stammt von einer Olpe im Stil der Schwarzfigurigen Vasenmalerei und ist auf 500 v. Chr. datiert. Darauf bereitet ein Mann die Sitzgelegenheit vor, während im Hintergrund die Dioskuren als geladene Gäste bereits im Anzug sind.[5]

  1. Gunnel Ekroth: Meat for the gods. In: Vinciane Pirenne-Delforge, Francesca Prescendi (Hrsg.): Nourrir les dieux? Sacrifice et représentation du divin (= Kernos. Supplement 26). Presses universitaires de Liège, Lüttich 2011, S. 31. (openedition.org).
  2. Gunnel Ekroth: Meat for the gods. In: Vinciane Pirenne-Delforge, Francesca Prescendi (Hrsg.): Nourrir les dieux? Sacrifice et représentation du divin (= Kernos. Supplement 26). Presses universitaires de Liège, Lüttich 2011, S. 33. (openedition.org).
  3. Silke Knippschild, Vera Sauer: Wandernde Götter und ihre Bewirtung. In: Eckart Olshausen, Holger Sonnabend (Hrsg.): Troianer sind wir gewesen: Migrationen in der antiken Welt. 8. Internationales Kolloquium zur Historischen Geographie des Altertums 2002 (= Geographica Historica. Band 21). Steiner, Stuttgart 2006, S. 333.
  4. Gunnel Ekroth: Meat for the gods. In: Vinciane Pirenne-Delforge, Francesca Prescendi (Hrsg.): Nourrir les dieux? Sacrifice et représentation du divin (= Kernos. Supplement 26). Presses universitaires de Liège, Lüttich 2011, S. 31. (openedition.org).
  5. Gunnel Ekroth: Meat for the gods. In: Vinciane Pirenne-Delforge, Francesca Prescendi (Hrsg.): Nourrir les dieux? Sacrifice et représentation du divin (= Kernos. Supplement 26). Presses universitaires de Liège, Lüttich 2011, S. 24 (openedition.org).