Benutzerin:NadaZamurovic/HedwigEppstein

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Hedwig und Paul Eppstein beim Aufstieg zum Ifen, 1937

Hedwig Eppstein, Geborene Strauß (*6. Januar 1903 in Mannheim; † 31.10.1944 in Auschwitz)

Sie war die erste Person, die am psychologischen Institut Heidelberg promovierte. Im Nationalsozialismus wurde sie verfolgt und hat sich gleichzeitig für jüdische Kinder eingesetzt.

Hedwig Eppsteins Eltern waren der Viehhändler August/Anschel Strauß und Mathilde Strauß, geborene Oppenheimer. Hedwig war die zweite Tochter des jüdischen Ehepaars; ihre ältere Schwester Anna Friederike war 1899 geboren worden. Die Familie Strauß wohnte in der Collinistraße 20 in Mannheim. Dort besuchte Hedwig die Liselotteschule in der Abteilung höhere Mädchenschule mit Fortbildungskurs. Besonders gut war sie im Turnen, schlecht jedoch in Rechnen und Geographie.

Ab Anfang der 1920er Jahre studierte sie in Heidelberg Psychologie. Sie die erste Person, die 1927 am 1925 neu eingeführten psychologischen Institut promovierte.

Von 1927 bis 1933 war sie im jüdischen Frauenbund aktiv und setzte sich als Sozialberaterin für jüdische Kinder ein. Am 14. August 1930  heiratete sie den Soziologen und Volkswirt Paul Eppstein. Drei Jahre später zogen die beiden nach Berlin, da Paul dort bei der Reichsvertretung der Deutschen Juden arbeitete. Hedwig wurde in Berlin Mitarbeiterin der jüdischen Jugendhilfe.

Leben im Nationalsozialismus

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Nachdem das Ehepaar nach Berlin gezogen war, wurde Hedwig 1938 Leiterin der Berliner Kinder- und Jugend-Alijah, eine Organisation, die im Nationalsozialismus möglichst viele Kinder nach Palästina zu verschicken versuchte. Dadurch konnte sie zahlreichen Juden die Flucht nach England, Eretz, Israel oder in die USA ermöglichen. Zwischen den Jahren 1937 und 1943 hat Hedwig in einem Briefwechsel mit Freunden und Verwandten ihre Gedanken, Hoffnungen und Befürchtungen zum Ausdruck gebracht und somit eindrückliche Dokumente hinterlassen. Am 26. Januar 1943 wurden sie und ihr Ehemann in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Paul Eppstein wurde dort im September 1944 erschossen. Hedwig Eppstein wurde am 28. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und dort am 31. Oktober 1944 ermordet.

Ein Stolperstein zum Gedenken an Dr. Hedwig Eppstein wurde 2013 vor ihrem ehemaligen Wohnort in der Collinistraße 20 in Mannheim verlegt. 2021 beschloss der Mannheimer Gemeinderat, eine Straße im neuen Wohngebiet Spinelli nach ihr zu benennen.

Hoffnung von Millionen. Jüdische Lebenswege zur Internationalen Flüchtlingskonferenz von Évian 1938. Eine Ausstellung des GGH, Düsseldorf 2020.

MARCHIVUM, Audiovisuelle Sammlung, AV0333-01: "Jetzt denkt man nicht an das bisschen Ich." Dr. Hedwig Eppstein - Auszüge aus ihrem Briefwechsel 1937–1943 (2015).