„Berufsschule“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|erläutert die Schulform der dualen Berufsbildung, zu den berufsbegleitend-weiterbildenden Schulen Südtirols siehe [[Schulsystem in Italien #Regionale Berufsschulen]]; vergleiche auch [[Berufsfachschule]].}}
{{Dieser Artikel|erläutert die Schulform der dualen Berufsbildung, zu den berufsbegleitend-weiterbildenden Schulen Südtirols siehe [[Schulsystem in Italien #Regionale Berufsschulen]]; vergleiche auch [[Berufsfachschule]].}}
'''Berufsschulen''' bilden (im deutschsprachigen Raum) den schulischen Teil der [[duale Berufsbildung|dualen Berufsbildung]]. Ihre Vorläufer sind die [[Feiertagsschule München|Feiertagsschulen]], die in der Zeit um 1800 gegründet wurden.
'''Berufsschulen''' bilden (im deutschsprachigen Raum) den schulischen Teil der [[duale Berufsbildung|dualen Berufsbildung]]. Ihre Vorläufer sind die [[Feiertagsschule München|Feiertagsschulen]], die in der Zeit um 1800 gegründet wurden.

== Deutschland ==
[[File:Uetersen Finkenbrook.jpg|thumb| Berufschulgebäude in [[Uetersen]] aus dem Jahr 1931]]

Die '''Berufsschule''' ist seit 1871 eine Schulform im Bereich der [[Berufsbildende Schule|berufsbildenden Schulen]]. Berufsschulen hießen bis 1912 ''Fortbildungsschulen.''<ref>''Von A-Z: Das Konversationslexikon;'' Berlin 1932</ref> Die Berufsschule vermittelt den [[Auszubildender|Auszubildenden]] während ihrer [[Berufsausbildung]] die durch den [[Rahmenlehrplan]] bzw. den Lehrplan des jeweiligen Standortes bestimmten Inhalte. Sie ist eine der beiden Säulen der [[Duale Ausbildung|dualen Ausbildung]].
Sie hat die Aufgabe die Allgemeinbildung und die jeweilige fachliche Bildung zu fördern.
[[File:Bundesarchiv Bild 183-K0503-0006-001, Blick in eine Berufsschulklasse.jpg|thumb|Blick in eine Berufsschulklasse (3. Mai 1971)]]
Die Berufsschule hat ein bis zwei Berufsschultage mit wöchentlich 8 bis 12 Unterrichtsstunden, abhängig vom Beruf und dem Ausbildungsjahr. Die Unterrichtszeit kann auch zu mehrwöchigen [[Blockunterricht|Unterrichtsblöcken]] zusammengefasst werden. Diese Form wird in Deutschland insbesondere bei Ausbildungsberufen mit einer geringen Zahl von Auszubildenden (so genannten Splitterberufen oder Berufe des öffentlichen Dienstes, wie z. B. [[Verwaltungsfachangestellter]] oder Fachangestellter für Arbeitsförderung) gewählt, wenn diese in Landes- oder Bundesfachklassen unterrichtet werden.

Die restliche, also überwiegende Zeit dient, so ist es zumindest vorgesehen, der Vermittlung der nach dem [[Ausbildungsrahmenplan]] vorgeschriebenen Inhalte in dem Betrieb, mit dem der Ausbildungsvertrag abgeschlossen wurde.

Die Berufsschule und damit die gesamte Ausbildung schließt mit einer Abschlussprüfung vor einer 'zuständigen Stelle' - so der Begriff aus dem Berufsbildungsgesetz - ab. In [[Deutschland]] sind dies z. B. die [[Industrie- und Handelskammer|Industrie- und Handelskammern]] (IHK), die [[Handwerkskammer]]n (HWK), die [[Rechtsanwaltskammer (Deutschland)|Rechtsanwaltskammern]] oder Verwaltungsschulen (auch "Studieninstitute" genannt).

Der erfolgreiche Abschluss der Berufsausbildung wird nach beendeter Berufsschule und der bestandenen Abschlussprüfung in Deutschland mit dem Abschlusszeugnis nachgewiesen. Traditionell werden dafür in Deutschland noch die Bezeichnungen '[[Gesellenbrief]]' (im [[Handwerk]]), '[[Facharbeiterbrief]]' (in den technischen Berufen der [[Industrie]]) oder dem '[[IHK-Prüfungszeugnis]]' (meistens in den kaufmännischen Berufen) verwendet.

Die Ausbildungsdauer beträgt in Deutschland je nach Beruf 2 bis 3,5 Jahre. Für die Aufnahme einer Ausbildung gibt es in Deutschland formal keine Voraussetzungen; von den Betrieben wird jedoch in den meisten Fällen ein [[Hauptschulabschluss|Haupt]]-, [[Realschulabschluss]] oder [[Abitur]] bzw. die entsprechende [[Qualifizierender Hauptschulabschluss|Qualifikation]] vorausgesetzt.

'' Siehe auch:''

* [[Berufsfachschule in Deutschland|Berufsfachschule]]
* [[Berufsausbildungsvertrag]]
* [[Berufskolleg]]
* [[Lernortkooperation]]

Das [[Berufsbildungsgesetz (Deutschland)|Berufsbildungsgesetz]] der Bundesrepublik Deutschland sieht ein sogenanntes [[Duales Berufsausbildungssystem]] vor. Auszubildende werden an zwei Lernorten ausgebildet. Einen davon bildet die ''Berufsschule'', den anderen der [[Ausbildungsbetrieb]].
Während im Ausbildungsbetrieb die praktische [[Ausbildung]] stattfindet, sollten in der Berufsschule allgemeinbildende und fachtheoretische Inhalte vermittelt werden. Jedoch gibt es in den Berufsschulen auch Lehrwerkstätten mit Praxisunterricht im Sinne der [[Arbeitsschule]]. Heute nennt man dies ''[[Handlungsorientierter Unterricht]]''. [[Rechtsgrundlage]] dafür sind der Rahmenlehrplan und die Richtlinien für die betreffenden Fächer.
Es werden allgemeinbildende Fächer wie z. B. Deutsch, Politik und fachtheoretische Fächer, die je nach Ausbildungsberuf unterschiedlich sind, aber auch fachpraktische Fächer unterrichtet.

Für Auszubildende besteht in der Berufsschule physische Anwesenheitspflicht, die Leistungen werden mit einem Berufsschulzeugnis bestätigt. Der Ausbilder ist verpflichtet, Auszubildende zum Besuch der Berufsschule anzuhalten. Der erfolgreiche Abschluss der Berufsschule ermöglicht in der Regel, je nach [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]], weiterführende Schulbesuche.
In den meisten Fällen sind Berufsschulen jeweils handwerklichen oder kaufmännischen [[Beruf]]en zugeordnet.
Beaufsichtigt werden die Berufsschulen von den jeweils zuständigen [[Schulaufsicht|Schulaufsichtsbehörden]]. Sie unterstehen den [[Schulgesetze]]n des jeweiligen Bundeslandes.


== Österreich ==
== Österreich ==

Version vom 30. April 2013, 12:41 Uhr

Berufsschulen bilden (im deutschsprachigen Raum) den schulischen Teil der dualen Berufsbildung. Ihre Vorläufer sind die Feiertagsschulen, die in der Zeit um 1800 gegründet wurden.

Österreich

Siehe Berufsschule (BS) im Bildungssystem in Österreich.

Schweiz: Berufsfachschule

Seit 2004 heißen die Berufsschulen in der Schweiz Berufsfachschulen. Der erfolgreiche Abschluss der Berufsausbildung wird nach beendeter Berufsfachschule und der bestandenen Abschlussprüfung in der Schweiz mit dem Fähigkeitszeugnis nachgewiesen. Die Ausbildungsdauer beträgt in der Schweiz drei bis vier Jahre. Für die Aufnahme einer Ausbildung gibt es in Deutschland und in der Schweiz formal keine Voraussetzungen; die Selektion findet alleine durch die Betriebe statt.

Die Anzahl Unterrichtstage und Stunden ist von Lehrberuf, Lehrjahr und jeweiliger Berufsschule abhängig, in den Lehrplänen ist jedoch die Anzahl Lektionen pro Thema und Fach vorgegeben. Der Berufsschulunterricht umfasst normalerweise auch eine Lektion Sport pro Woche. In einigen Berufen findet der Unterricht als Blockunterricht statt.

Der Parallele Besuch der Berufsmaturitätsschule, einer Mischform aus Berufsschule und Matura, ist möglich. In der Berufsschule werden dann die allgemein bildeten Fächer erlassen.

Siehe auch

Commons: Vocational schools – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Berufsschule – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen