Bigg-Schwertwal

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Bigg-Schwertwale, auch Bigg-Orcas[1] oder Transiente Schwertwale[2], sind ein im Nordpazifik vorkommender Ökotyp des Schwertwals (Orcas). Aktuelle Forschungsergebnisse legen nahe, dass dieser Ökotyp als Orcinus rectipinnus eine eigene Art der Gattung Orcinus darstellt.[3] Eine Entscheidung des Taxonomie-Komitee der Society of Marine Mammalogy über eine Aufnahme in die offizielle Liste der Meeressäugetierarten wird für Sommer 2024 erwartet.[4][2]

Der allgemeinsprachliche Name verweist auf den kanadischen Meeresbiologen Michael Bigg, der in den 1970er Jahren intensiv zu diesen geforscht hatte.[5][2]

Vergleich der Finnen von Offshore-, Residenten- und Transienten-Schwertwalen im Nordost-Pazifik.

Die männlichen Tiere erreichen Größen bis zu 8,2 Meter, die weiblichen 7 Meter. Damit sind Bigg-Schwertwale größer als der Ökotyp der Residenten Schwertwale. Die Finne der männlichen Tiere ist groß, mindestens 1,5 Meter, die der weiblichen Tiere ist leicht dreieckig, mit spitzem Ende. Bei beiden weist sie eine breite Basis auf. Bigg-Schwertwale haben eine geschlossene oder einheitliche graue Sattelzeichnung. Die Haut ist oft stark vernarbt.[3]

Im Gegensatz zu Residenten Schwertwalen mit ihrer akustisch aktiven Jagdweise jagen Bigg-Schwertwale leise. Die Beute besteht primär aus Meeressäugern.[6] Typisch ist ein weites Umherstreifen auf der Suche nach Beute.[3] Sie reisen im Allgemeinen in kleinen Gruppen, normalerweise von zwei bis sechs Tieren. In seltenen Fällen schließen sich Herden zu Gruppen von bis zu 200 Tieren zusammen. Sie pflegen jedoch weniger dauerhafte Familienbande als der Residente Ökotyp.[7]

Einzelnachweise

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  1. Deutsche Stiftung Meeresschutz (April 2024): Schwertwale im Nordpazifik: zwei neue Arten und eine neue Population.
  2. a b c Puget Sound Institute/Christopher Dunagan (31. Mai 2024): Decision time approaches for two new orca species, as other issues bring new questions.
  3. a b c Phillip A. Morin, Morgan L. McCarthy, Charissa W. Fung, John W. Durban, Kim M. Parsons, William F. Perrin, Barbara L. Taylor, Thomas A. Jefferson und Frederick I. Archer. 2024. Revised Taxonomy of eastern North Pacific Killer Whales (Orcinus orca): Bigg’s and Resident Ecotypes deserve Species Status. R. Soc. Open Sci. 11: 231368. DOI: 10.1098/rsos.231368.
  4. NOAA Fisheries (27. März 2024): New Research Reveals Full Diversity of Killer Whales as Two Species Come into View on Pacific Coast.
  5. Colby, Jason M (2018): The Legend of Mike Bigg. In: Orca: How We Came to Know and Love the Ocean's Greatest Predator. New York: Oxford Academic. DOI: https://doi.org/10.1093/oso/9780190673093.003.0019. Letzter Zugriff: 28. Mai 2024.
  6. Ford, J.K.B.; Ellis, G.M.; Barrett-Lennard, L.G.; Morton, A.B.; Palm, R.S.; Balcomb, K.C. (1998): Dietary specialization in two sympatric populations of killer whales (Orcinus orca) in coastal British Columbia and adjacent waters. In: Canadian Journal of Zoology. 76 (8), S. 1456–1471. doi:10.1139/z98-089.
  7. Ford J.K.B. and, G.M. Ellis (1999): Transients: Mammal-hunting killer whales of British Columbia, Washington, and Southeastern Alaska. Vancouver: UBC Press.