„Bioresonanztherapie“ – Versionsunterschied

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Jedes [[Nervensystem]] erzeugt sehr geringe elektrische Spannungen und Ströme und nutzt diese für die Erregungsleitung im zentralen und peripheren Nervensystem. Außerdem entstehen auch bei der Kontraktion von Muskelzellen sich ändernde elektrische Potentiale. Dabei entstehen schwache [[Elektromagnetismus|elektromagnetische]] Felder, die mit den Methoden der modernen Medizin messbar sind. So können beispielsweise mit wissenschaftlich etablierten Methoden die elektrischen Vorgänge des Herzmuskels im [[Elektrokardiogramm|EKG]] sichtbar gemacht werden. Weitere Beispiele sind das [[Elektroenzephalogramm|EEG]], das schwache elektrische Potentiale, die von der Kopfhaut abgeleitet werden, sichtbar macht. Hinzu kommt das [[Magnetenzephalogramm|MEG]] zur Darstellung schwacher magnetischer Felder im Gehirn. Die Existenz von normalen oder krankhaften Frequenzmustern im Zusammenhang und mit den Methoden der Bioresonanztherapie ist jedoch nie angemessen wissenschaftlich untersucht worden. Es sind auch keine physikalischen und biologischen Grundlagen für eine „Löschung“ solcher Frequenzmuster im Körper wissenschaftlich nachgewiesen, wie von den Vertretern der Bioresonanztherapie angenommen wird. Die Bioresonanzgeräte ermitteln bestehende körpereigene Schwingungen, vergleichen diese mit einem festgelegten Sollwert und schicken (in Annahme eines Regelkreismodells) korrigierende Signale wieder an den Körper zurück.
Jedes [[Nervensystem]] erzeugt sehr geringe elektrische Spannungen und Ströme und nutzt diese für die Erregungsleitung im zentralen und peripheren Nervensystem. Außerdem entstehen auch bei der Kontraktion von Muskelzellen sich ändernde elektrische Potentiale. Dabei entstehen schwache [[Elektromagnetismus|elektromagnetische]] Felder, die mit den Methoden der modernen Medizin messbar sind. So können beispielsweise mit wissenschaftlich etablierten Methoden die elektrischen Vorgänge des Herzmuskels im [[Elektrokardiogramm|EKG]] sichtbar gemacht werden. Weitere Beispiele sind das [[Elektroenzephalogramm|EEG]], das schwache elektrische Potentiale, die von der Kopfhaut abgeleitet werden, sichtbar macht. Hinzu kommt das [[Magnetenzephalogramm|MEG]] zur Darstellung schwacher magnetischer Felder im Gehirn. Die Existenz von normalen oder krankhaften Frequenzmustern im Zusammenhang und mit den Methoden der Bioresonanztherapie ist jedoch nie angemessen wissenschaftlich untersucht worden. Es sind auch keine physikalischen und biologischen Grundlagen für eine „Löschung“ solcher Frequenzmuster im Körper wissenschaftlich nachgewiesen, wie von den Vertretern der Bioresonanztherapie angenommen wird. Die Bioresonanzgeräte ermitteln bestehende körpereigene Schwingungen, vergleichen diese mit einem festgelegten Sollwert und schicken (in Annahme eines Regelkreismodells) korrigierende Signale wieder an den Körper zurück.

== Wirksamkeit ==
Eine große Zahl von wissenschaftlichen Studien konnte zeigen, dass Heilungserfolge bei der Allergiebehandlung von Kindern nicht [[reproduzierbar]] waren.<ref>Berggold O.: ''Der sogenannte Medikamententest in der Elektroakupunktur'', Zeitschr. Allgemeinmed., 1976, 52, S.312</ref><ref>Bresser H.: ''Allergietestung mit der Elektroakupunktur nach Voll'', Hautarzt, 1993 44, S.408</ref><ref>Hörner M.: ''Bioresonanz: Anspruch einer Methode und Ergebnis einer technischen Überprüfung'', Allergologie, 1995, 18, S. 302</ref><ref>Kofler H.: ''Bioresonanz bei Pollinose. Eine vergleichende Untersuchung zur diagnostischen und therapeutischen Wertigkeit'', Allergologie 1996,19, S. 114</ref><ref>Niggemann B.: ''Unkonventionelle Verfahren in der Allergologie. Kontroverse oder Alternative?'', Allergologie 2002,25, S. 34</ref><ref>Schöni M. H.: ''Efficacy trial of bioresonance in children with atopic dermatitis'', Arch. Allergy Immunol., 1997, Mar; 112(3), S. 238-246</ref><ref>Schultze-Werninghaus: ''Paramedizinische Verfahren: Bioresonanzdiagnostik und -Therapie'', Allergo J., 1993, 2, 40-2</ref><ref>Wandtke F.: ''Biorensonanz-Allergietest versus pricktest und RAST'', Allergologie 1993, 16, S. 144</ref><ref>Wille A.: ''Bioresonance therapy (biophysical information therapy) in stuttering children'', Forsch. Komplementarmed. 1999, Feb., 6, Suppl 1: 50-2</ref><ref>Wüthrich B.: ''Unproven techniques in allergy diagnosis'', J. Invest. Clin. Immunol., 2005, 15, S. 86-90</ref>


== Stellung der gesetzlichen Krankenkassen ==
== Stellung der gesetzlichen Krankenkassen ==

Version vom 21. Juli 2011, 10:11 Uhr

Die Bioresonanztherapie, abgekürzt BRT, alternative Bezeichnungen sind Mora-Therapie, biophysikalische Informationstherapie oder Multiresonanztherapie, ist eine alternativmedizinische Methode zur Behandlung von Allergien, Migräne, Schlafstörungen, chronischen Schmerzen und weiteren Krankheiten. Darunter fallen auch Krankheitsbilder, die in der evidenzbasierten Medizin unbekannt sind und im Widerspruch zu grundlegenden Erkenntnissen über die menschliche Physiologie stehen (vgl. „Zuckerallergie“). Die Bioresonanztherapie wurde 1977 von dem deutschen Arzt Franz Morell und seinem Schwiegersohn, dem Ingenieur Erich Rasche als MORA-Therapie eingeführt. Bioresonanztherapie gehört nicht zum Methodenspektrum der wissenschaftlichen Medizin. Einen Nachweis für eine Wirksamkeit der Bioresonanztherapie, die über Placeboeffekte hinausginge, gibt es nicht. Die Bioresonanztherapie hat nichts mit Biofeedback zu tun.

Funktionsweise

Bioresonanz ist eine Behandlungsmethode der alternativen Medizin. Grundlage der Bioresonanz sind die wichtigsten medizinischen Erkenntnisse aus der Akupunktur. Sie setzt ähnlich wie die Akupunktur bei der Heilung von Störungen der energetischen Abläufe im Körper ein. Die klassische Medizin hingegen benutzt Medikamente, um biochemische Wirkungen zu erzeugen. Im Körper laufen jedoch unablässig chemische und energetische Prozesse ab. Die Grundprinzipien der Bioresonanz bestehen in der Beeinflussung der energetischen Prozesse im Körper. Dies geschieht durch Änderung bestehender Informationen. Die Anwender geben an, dass es körpereigene elektrische Signale gebe, die man an der Haut messen könne. Krankheiten und Fehlfunktionen seien anhand veränderter körperspezifischer elektromagnetischer Schwingungen (Frequenzen) erkennbar bzw. durch diese erst hervorgerufen. Durch Interferenz mit dem invertierten Signal könne man die krankhaften elektromagnetischen Schwingungen aufheben und damit die Krankheit „löschen“. Dabei seien die Geräte in der Lage, aus einer Vielfalt an körpereigenen elektrischen Signalen und äußeren Störsignalen die bedeutsamen Signale zu isolieren.

Jedes Nervensystem erzeugt sehr geringe elektrische Spannungen und Ströme und nutzt diese für die Erregungsleitung im zentralen und peripheren Nervensystem. Außerdem entstehen auch bei der Kontraktion von Muskelzellen sich ändernde elektrische Potentiale. Dabei entstehen schwache elektromagnetische Felder, die mit den Methoden der modernen Medizin messbar sind. So können beispielsweise mit wissenschaftlich etablierten Methoden die elektrischen Vorgänge des Herzmuskels im EKG sichtbar gemacht werden. Weitere Beispiele sind das EEG, das schwache elektrische Potentiale, die von der Kopfhaut abgeleitet werden, sichtbar macht. Hinzu kommt das MEG zur Darstellung schwacher magnetischer Felder im Gehirn. Die Existenz von normalen oder krankhaften Frequenzmustern im Zusammenhang und mit den Methoden der Bioresonanztherapie ist jedoch nie angemessen wissenschaftlich untersucht worden. Es sind auch keine physikalischen und biologischen Grundlagen für eine „Löschung“ solcher Frequenzmuster im Körper wissenschaftlich nachgewiesen, wie von den Vertretern der Bioresonanztherapie angenommen wird. Die Bioresonanzgeräte ermitteln bestehende körpereigene Schwingungen, vergleichen diese mit einem festgelegten Sollwert und schicken (in Annahme eines Regelkreismodells) korrigierende Signale wieder an den Körper zurück.

Stellung der gesetzlichen Krankenkassen

Aufgrund des fehlenden wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweises des biophysikalischen Behandlungskonzeptes ist die Bioresonanztherapie vom Gemeinsamen Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen von der generellen Erstattungsfähigkeit durch gesetzliche Krankenkassen in Deutschland ausgeschlossen worden. Eine Kostenerstattung durch eine gesetzliche Krankenkasse erfordert daher einen sog. Einzelfallentscheid von dieser.

Um nicht weiter in die Nähe von Scientology gerückt zu werden, benannten sich in den 90er Jahren mehrere bedeutende Therapeutenvereinigungen um und verbannten „Bioresonanz“ aus ihrer Namensgebung. So existieren ähnliche Verfahren unter den Namen Biokommunikations-, Bicom-, Multicom- und Multiresonanztherapie, Biophysikalische Informationstherapie (BIT), Diagnostische Resonanztherapie (DRT), Sequentielle Frequenzdiagnostik, Lykotronik-Therapie, SomaDyne, VegaSTT oder Matrix-Regerationstherapie.[1]

In der Schweiz hingegen wird die Bioresonanztherapie von einigen Krankenkassen im Rahmen einer Zusatzversicherung finanziert.[2]

Einzelnachweise

  1. Krista Dr. Federspiel: https://mitglieder.gwup.org/infos/themen-nach-gebiet/77-komplementaer-und-alternativmedizin-cam/843-bioresonanz-therapie. Abgerufen am 13. Januar 2011.
  2. SGAI

Weblinks