Birkigt (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer von Birkigt

Die Familie von Birckicht war ein meißnisch-sächsisches Uradelsgeschlecht, das aus dem Coburgischen stammt und in Franken, Sachsen und Thüringen ansässig war. Die Schreibweisen variieren im Lauf der Zeit, teilweise auch innerhalb einer Quelle (Birkig, Birkich, Byrkech, Birkicht, Birkech, Birkigt). Der Name Birkigt ist deutschen Ursprungs und bedeutet Birkenwald[1] (analog zu Tännicht, Eichigt, Erlicht usw.).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Burggut Birkig (2014)
Schloss Hirschstein um 1840
Eingangstor zum Kloster Cronschwitz

Der Ursprung der Familie lag vermutlich beim Burggut Birkig (heute Stadtteil des oberfränkischen Neustadt bei Coburg), wo sie als Zentgrafen erwähnt werden. Es ist davon auszugehen, dass Angehörige des Stammes nach Thüringen und Sachsen kamen. Hier wird 1317 erstmals Heinrich von Birckicht (um 1280 – nach 1343) bei den Vögten von Weida im Zusammenhang mit dem Weiler Birkigt (Harth-Pöllnitz) urkundlich erwähnt. Heinrich B. war unter Friedrich II. (Meißen) von 1329 bis 1331 markgräflicher Vogt von Leipzig[2]. 1338 wird er in Urkunden im Zusammenhang mit dem Kloster Nimbschen genannt. Es wird vermutet, dass es sich bei dem 1350 erwähnten Henricus de Bercheich in Rotowe (Heinrich Birkich zu Rötha) um die gleiche Person, oder dessen Sohn handelt. Auf Gut Rötha wird die Familie als Schriftsassen[3] geführt. Diese ehemalige Wasserburg war zusammen mit dem Vorwerk Podschütz bis etwa 1480 (1473?) im Besitz der Familie (zuletzt Otto und Heinrich B.), bis sie von der Familie Pflugk durch Erbfolge abgelöst wurde.

Zwischen 1376 bis nach den Hussitenkriegen treten Angehörigen der Familie regelmäßig im Gefolge der Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen auf. Otto B. wird ab 1384 als Heimlicher Rat des Markgrafen von Meißen Friedrich des Streitbaren erwähnt[4].

Die Brüder Nikolaus (Nickel) und Heinz (Hencze) B. waren als Mitglieder der Meißnischen Stände 1445 beim Leipziger Vertrag zur Altenburger Teilung der Wettiner beteiligt.

Weitere historische Bezüge:

  • Vorwerk Birkigt 1328 in Zusammenhang mit dem Edlen Heinrich von Birkich und seiner Ernennung zum Vogt in Leipzig
  • Seit dem frühen 14. Jahrhundert bis 1428 war der Landhof in der damaligen Leipziger Burggasse im Besitz der Familie[7]
  • Margarethe B. (vor 1362 – nach 1391), war die erste Ehefrau von Ritter Otto Pflugk, und fand über den gemeinsamen Sohn Otto Pflugk (um 1375 – 1438) Eingang in die Stammbücher des europäischen Hochadels.
  • Johann B., Vikar in Pegau (1401)[9]
  • Kloster Cronschwitz, zwischen 1440 und 1493 sind mehrere Küsterinnen aus der Familie B. belegt
  • Hans Birgkicht von Gera (Thüringen), 1448 Pfarrer i. R. in Ursern im heutigen Schweizer Kanton Uri[13]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei Varianten:

  • Der silberne Schild zeigt auf grünem Boden einen grün belaubten Baum (Birke). Auf dem Helm mit grün-weißem Türkenbund acht schwarze Federn, die Helmdecken grün-weiß.
  • Der Schild ist Blau und Rot durch einen schrägrechten silbernen Wellenbalken geteilt. Auf dem Helm mit rot-silbernen Helmdecken ein geschlossener wie der Schild bezeichneter Flug.[15]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Edition der Urkunde: Ernst Friedrich Johann Drohnke [Hrsg.] Codex Diplomaticus Fuldensis, Cassel 1850, Nr. 743 S. 354
  2. Jahrbüchlein zur Geschichte Leipzigs, S. 9 (Digitalisat)
  3. Martina Schattkowsky (Hg.), Adlige Lebenswelten in Sachsen, Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Weimar Wien, 2013, S. 27, 32
  4. Johann Gottlob Horn, Lebens- und Heldengeschichten Friedrich des Streitbaren, Leipzig, 1733, S. 672 u. a. [1]
  5. Codex diplomaticus Anhaltinus. Erster Theil. Dritte Abtheilung. s.319[2]
  6. Urkundenbuch der Stadt Geithain [3]
  7. Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Heft 17, Meinhold & Söhne, Dresden 1895, S. 447 (archive.org).
  8. Sächsisches Staatsarchiv, 10001 Ältere Urkunden, Nr. 02951[4]
  9. Heinz Wießner: Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg: Das Bistum Naumburg 1,2: Die Diözese, Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 1998, S. 1185 [5]
  10. Adolf Bachmann: Österreichische Geschichtsquellen. Zeitalter Kaiser Friedrich III. Wien, 1885, [6]
  11. Ernst Kroker: Katharina Luther: Katharina von Bora. Die Ehefrau von Martin Luther: Biografie, S. 14 (Digitalisat)
  12. https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/zhwk1915_1917/0130
  13. https://core.ac.uk/reader/20661724
  14. Codex Diplomaticus Quedlinburgensis, Frankfurt, 1764, S. 866 und 868
  15. Siebmacher: Ausgestorbener preußischer Adel, 1884; für die mansfeldische Familie B. im 17. Jh.

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