Buhigwe (Distrikt)

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Distrikt Buhigwe

Lage des Distrikts Buhigwe in der Region Katavi
Basisdaten
Staat Tansania
Region Kigoma
Fläche 1700 km²
Einwohner 240.005 (2022)
Dichte 141 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 TZ-08
Koordinaten: 4° 29′ S, 29° 42′ O

Buhigwe liegt im Westen von Tansania und ist ein Distrikt der Region Kigoma. Er grenzt im Norden an Burundi, im Osten und im Südosten an den Distrikt Kasulu und im Süden und im Westen an den Distrikt Kigoma.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buhigwe hat eine Größe von 1700 Quadratkilometer und 240.005 Einwohner (Volkszählung 2022).[1][2] Der Distrikt ist topographisch in zwei Zonen gegliedert: Das Flachland in einer Höhe von 900 bis 1400 Meter über dem Meer, mit ausgedehnten Miombo Wäldern, und das Hochland mit Grasflächen, die zwischen 1400 und 1800 Meter hoch liegen. Die Entwässerung erfolgt nach Westen in den Tanganjikasee. Jährlich fallen 800 bis 1800 Millimeter Regen, hauptsächlich von Mitte September bis Ende Mai. Die Durchschnittstemperaturen liegen zwischen 15 und 26 Grad im Hochland, im Flachland bis 29 Grad Celsius. Die wärmste Zeit ist von September bis Dezember.[3][4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt wurde im Jahr 2012 gegründet.[1][5]

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buhigwe besteht aus den zwei Divisionen Munanila und Muyama und aus insgesamt 20 Gemeinden (Wards, Stand 2022):[3][2]

  • Biharu
  • Buhigwe
  • Bukuba
  • Janda
  • Kajana
  • Kibande
  • Kibwigwa
  • Kilelema
  • Kinazi
  • Mkatanga
  • Mubanga
  • Mugera
  • Muhinda
  • Munanila
  • Munyegera
  • Munzeze
  • Muyama
  • Mwayaya
  • Nyamugali
  • Rusaba

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die dominante ethnische Gruppe im Distrikt sind die Waha, mehr als 98 Prozent gehören ihr an.[3] Die Einwohnerzahl stieg von 189.689 bei der Volkszählung 2002 auf 254.342 im Jahr 2012. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von drei Prozent beziehungsweise einer Verdopplungszeit von 24 Jahren.[6] Die Alphabetisierungsrate der Über-Fünfzehnjährigen stieg in diesem Zeitraum von 65 auf 73 Prozent. Im Jahr 2012 sprachen fast sechzig Prozent der über Fünfjährigen Swahili, sechs Prozent Swahili und Englisch, etwas über einem Drittel waren Analphabeten.[7] Im Jahr 2022 lebten 240.005 Menschen in 45.117 Haushalten.[2]

Einrichtungen und Dienstleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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  • Bildung: Für die Ausbildung der Jugend stehen im Distrikt 89 Grundschulen und 23 weiterführende Schulen zur Verfügung, davon werden eine Grundschule und fünf weiterführende Schulen privat betrieben.[8] Im Jahr 2017 besuchten 55.000 Schüler eine Grundschule. Dafür standen 743 Lehrkräfte zur Verfügung, was einem Lehrer-Schüler-Verhältnis von 1:73 entspricht.[9]
  • Gesundheit: Im Distrikt gibt es vier Gesundheitszentren, wovon zwei staatlich und zwei von religiösen Einrichtungen betrieben werden, und 29 Apotheken.[8]
  • Wasser: Etwas mehr als zwei Drittel der Bevölkerung haben Zugang zu sicherem und sauberem Wasser.[10]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Landwirtschaft: Die Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftszweig. Neunzig Prozent der Bevölkerung betreiben Ackerbau. Im Jahr 2016/2017 wurden 60.000 Hektar bebaut, das sind fast zwei Drittel der urbaren Fläche. Für den Eigenbedarf wurden vor allem Bananen, Mais, Maniok und Süßkartoffel gepflanzt, für den Verkauf bestimmt waren Kaffee, Ingwer und Palmöl. Die Erträge stagnieren wegen fehlender Bewässerungsstrukturen, unzureichender Betriebsmittel und Pflanzenkrankheiten. Die Tabelle unten zeigt Anbaufläche, Ernte und Ertrag je Hektar der wichtigsten Produkte und einen Vergleich mit der Tomatenproduktion in Europa.[11]
    Etwa die Hälfte der Haushalte hält auch Nutztiere. Im Jahr 2012 waren dies vor allem Geflügel, Ziegen und Rinder.[12]
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Frucht Anbaufläche

[ha]

Ernte

[t]

Ertrag

[t/ha]

Bananen 10.628 167.387 15
Mais 16.568 33.136 2
Maniok 18.630 130.410 7
Süßkartoffel 238 1.190 5
Palmöl 172 138 1
Bohnen 12.927 15.512 1
Erdnüsse 740 2.220 3
Erbsen 12.300 12.300 1
Tomaten 672 2.688 4
Tomaten (Wien)[13] 48 20.100 400
  • Straßen: Der Distrikt wird im nordwestlichsten Teil von der Nationalstraße T19 berührt, die Kigoma mit Burundi verbindet.[14][15] Im Jahr 2017 gab es rund 300 Kilometer Straßen im Distrikt. Davon waren über achtzig Prozent Erdstraßen, der Rest war geschottert; es gab keine asphaltierten Straßen.[16]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Buhigwe wird ein Distriktrat (District council) alle 5 Jahre gewählt.[17] Bei der Wahl im Jahr 2019 wurde Venance Kigwinya Vorsitzender.[18]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b History | Buhigwe District Council. Abgerufen am 24. April 2020.
  2. a b c Administrative Units, Population Distribution Report. (PDF) The United Republic of Tanzania, Dezember 2022, S. 154, 160, abgerufen am 21. September 2023.
  3. a b c Strategic Plan 2017/18 to 2021/22. (PDF) Buhigwe District Council, Januar 2018, S. 13–14, abgerufen am 24. April 2020.
  4. Maps for the World, Map 500k--xb35-2, Map 500k--xb36-1. Russian Army Maps, abgerufen am 12. April 2020 (russisch).
  5. 15 new constituencies up for grabs in October. Abgerufen am 25. April 2020 (englisch).
  6. Tanzania Regional Profiles, 16 Kigoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 16, abgerufen am 24. April 2020.
  7. Tanzania Regional Profiles, 16 Kigoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 68, 72, abgerufen am 24. April 2020.
  8. a b Takwimu | Statistics. Abgerufen am 25. April 2020 (englisch).
  9. Strategic Plan 2017/18 to 2021/22. (PDF) Buhigwe District Council, Januar 2018, S. 43–44, abgerufen am 24. April 2020.
  10. Strategic Plan 2017/18 to 2021/22. (PDF) Buhigwe District Council, Januar 2018, S. 27, abgerufen am 24. April 2020.
  11. Strategic Plan 2017/18 to 2021/22. (PDF) Buhigwe District Council, Januar 2018, S. 18–20, abgerufen am 24. April 2020.
  12. Tanzania Regional Profiles, 16 Kigoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 129, 131, abgerufen am 24. April 2020.
  13. Gemüseernte 2019. (PDF) Statistik Austria, 17. Dezember 2019, abgerufen am 25. April 2020.
  14. Tanzania Trunk Road Network. Abgerufen am 24. April 2020.
  15. Buhigwe. GoogleMaps, abgerufen am 25. April 2020 (de-US).
  16. Strategic Plan 2017/18 to 2021/22. (PDF) Buhigwe District Council, Januar 2018, S. 51, abgerufen am 24. April 2020.
  17. Siegfried Schröder und Elke Kuhne: Wahlen in Tansania 2015. (PDF) Rosa-Luxemburg-Stiftung, 9. November 2015, S. 3, abgerufen am 24. April 2020.
  18. Mwanzo | Home. Abgerufen am 25. April 2020 (englisch).
  19. Dk Philip Mpango ni nani? Mwananchi Communications LTD, 30. März 2021, abgerufen am 7. August 2023 (englisch).