Bunter Teller

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Bunter Teller mit u. a. Nürnberger Lebkuchen, Zimtsternen, weißen Dominosteinen und Marzipankartoffeln

Das Weihnachtsfest hat als zentrales Fest im Winter zahlreiche Bräuche benachbarter kleinerer Feste auf sich gezogen. Zu diesen Bräuchen gehört auch der Bunte Teller (auch Süßer Teller genannt).

Brauchtum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nikolaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Gabenteller entstammt der Bunte Teller ursprünglich dem Nikolausbrauchtum. Mit Nüssen, Früchten und Gebäck wurden am Tag des beliebten Heiligen vor allem die Kinder beschert.[1] Durch zwei Legenden hat sich Nikolaus den Ruf als »Kinderbischof« erworben: Durch die heimliche, nächtliche Bescherung von drei Jungfrauen ohne Mitgift und durch die Wiederbelebung von drei Knaben.[2] Bekannt ist der bunte Gabenteller zum Nikolaustag auch aus dem bis heute populären Lied »Lasst uns froh und munter sein...«.[3]

Neujahr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Zeichen der Üppigkeit und Fülle gehört der Bunte Teller auch zum Neujahrsbrauchtum. Verschwenderischen Wohlstand in einer Übergangszeit und Schwellensituation zu zeigen, gehört zu den am weitesten verbreiteten und allgemeinsten Bräuchen überhaupt. Bezogen auf den Jahreswechsel bedeutet der Bunte Teller: »So gut soll es uns auch im nächsten Jahr gehen. So voll soll unser Teller auch in Zukunft sein...«

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jacobus de Voragine: Legenda aurea, aus dem Lateinischen übersetzt von Richard Benz, Heidelberg 1979, ISBN 3-7953-0601-9
  • Hermann Kirchhoff: Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis, München 1995, ISBN 3-466-36416-7
  • Rüdiger Vossen: Weihnachtsbräuche in aller Welt, Hamburg 1985, ISBN 3-7672-0915-2
  • Ingeborg Weber-Kellermann: Das Buch der Weihnachtslieder, Mainz 1982, ISBN 3-7957-8213-9

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kirchhoff, S. 31 ff.
  2. Legenda aurea, S. 26 ff.
  3. Weber-Kellermann, S. 327 ff.