Burg Bevergern

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Burg Bevergern
Staat Deutschland
Ort Bevergern
Entstehungszeit um 1100/ um 1400
Burgentyp Ortslage
Erhaltungszustand Burgstall, Reste in neueren Teilen
Geographische Lage 52° 16′ N, 7° 35′ OKoordinaten: 52° 16′ 20″ N, 7° 34′ 51,8″ O
Burg Bevergern (Nordrhein-Westfalen)
Burg Bevergern (Nordrhein-Westfalen)

Die Burg Bevergern, eine abgegangene Burganlage im heutigen Ortskern der Ackerbürgerstadt Bevergern (ein Stadtteil von Hörstel) in der westfälischen Region Tecklenburger Land im heutigen Kreis Steinfurt. Sie wurde 1680 von Ferdinand II. von Fürstenberg, Bischof von Münster, gesprengt.

Geschichte

Die Burg

Zum Bau der Burg gibt es zwei Theorien. Entweder wurde sie Anfang des 12. Jahrhunderts durch den Bischof von Münster gebaut oder im 14. Jahrhundert durch den Grafen von Tecklenburg.

Am 25. Oktober 1400 muss der Graf von Tecklenburg die Burg Bevergern mit Teilen seiner Grafschaft abgeben. Sie fiel dem Bischof von Münster zu. In der folgenden Zeit wechselt der Besitz mehrmals.

Dezember 1535 bis Januar 1536 saß der Täufer Jan van Leiden in der Burg als Gefangener ein. Im Anschluss wurde er hingerichtet und sein Körper als Exempel in einem Korb an der Lambertikirche aufgehängt. Weitere „Täufer“ sollen in der Burg eingesessen haben und auf dem Galgenkamp zwischen Bevergern und Rodde hingerichtet worden sein.

Der Dreißigjährige Krieg

Mosaikbild der alten Burg Bevergern an der St.-Antonius-Grundschule in Bevergern

Durch den Dreißigjährigen Krieg wurde die Zeit in der Burg unruhiger. Von 1634 bis 1652 gehörte die Burg den Oraniern, die so ihren Anspruch auf die Grafschaft Tecklenburg geltend machen wollten. Im Jahre 1637 kam Bevergern kurzzeitig wieder in Besitz des Bischofs von Münster. Mit Ende des Krieges mit dem Westfälischen Frieden von Osnabrück und Münster wurden die Burg und der Ort wieder Münster zugesprochen. Trotz dieser Entscheidung wurde die Besetzung der Burg fortgesetzt. Am 28. August 1652 eroberten sieben Soldaten des Bischofs von Münster mit einer List die Burg. Die genaue Geschichte ist im Buch Sagen und Geschichten aus dem Tecklenburger Land von Friedrich Ernst Hunsche nachzulesen. Der Drost von Rheine und seine Leute sollen als Jagdausflug getarnt in die Nähe der Burg gelangt sein, wo schon ihre Verbündeten auf der Burg die Wachmannschaft überwältigt haben. Die Burgbesatzer wurden ohne Waffen nach Lingen geschickt. Am 15. Februar 1659 zahlte der Bischof von Münster dem Prinz von Oranien 120.000 Taler für den Verzicht auf die Burg und Bevergern.

Im Zeitraum vom 6. bis 15. März 1680 wurde die Burg von Bischof Ferdinand II. gesprengt aus Sorge, die Holländer könnten von Lingen aus die Burg wieder besetzen. Die Steine der Burg wurden für Bauten in der Umgebung verwendet. 1910 wurden erstmals wieder Reste der alten Burg beim Bau eines Hauses gefunden. In der Altstadt sind die Grundmauern heute im Boden kenntlich gemacht.

Weblinks