C3i Bay 99

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C3i Bay 99
C3i Bay 99/33
Nummerierung: 8 811 bis 8 870
Hersteller: Maschinenfabrik Nürnberg
Anzahl: 72
Baujahr(e): 1899 / 1900
Ausmusterung: 1961
Bauart: Durchgangswagen für Schnellzüge
Gattung: C3i Bay 99
Spurweite: 1435 mm
Anzahl Achsen 3
Leermasse: 19.500 kg
Länge über Puffer (LüP) 13.574 mm
Länge Untergestell 12.350 mm
Bauart Untergestell: E
Detaildaten zum Fahrwerk
Radstand: 4.625 mm
Gesamtradstand: 9.250 mm
Bauart der Räder: Speichenrad
Bauform der Räder: Bayer. Form 39
Raddurchmesser: 945 mm
Lenkachsen: V
Bremsen: Pl; Wsbr
Kupplungstyp Schraubenkupplung nach VDEV
Detaildaten für Wagenkasten
Länge Wagenkasten 12.370 mm
Breite Wagenkasten 3.050 mm
Höhe Wagen über SOK[Anm. 1]: 4.000 mm
Höhe Fußboden über SOK[Anm. 1] 1.245 mm
Detaildaten für Personenwagen
Klassen: 1. 2. 3. 4.
Anz.Abteile je Klasse: 6
Anz.Sitze je Klasse: 48
Plätze für Mil. Nutzung Offiziere: Mannschaften: 48
Anz. Stehplätze
Anzahl der Aborte 1
Beleuchtung: Ggl. (ab 1930 E)
Heizung: D
Belüftung

Der C3i Bay 99 war ein dreiachsiger Durchgangswagen mit Seitengang, geschlossenen Endplattformen und offenen Übergängen der 3. Klasse. Er wurde unter der Blatt-Nr. 169 für die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) zum Einsatz für den innerbayerischen Schnellzugverkehr in zwei Fertigungslosen gebaut.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1898[1] wurde in Bayern der 3-achsige Durchgangswagen und einem Gesamtradstand von 9.250 mm eingeführt. Neben den mit ca. 2.254[1] gebauten Exemplaren der Gattungen AB3i, BC3i und C3i mit Mittelgang für den Vorort- oder Ausflugsverkehr wurden auch 245 Wagen der Gattungen AB3i, AB3ü, B3ü, C3i und C3Ü mit Seitengang für den Schnellztugverkehr beschafft. Diese dreiachsigen Wagen mit 9.250 mm Radstand stellten ca. 30 % des gesamten Personenwagenparks dar und waren für fast 50 Jahre die beherrschende Wagengattung im rechtsrheinischen bayerischen Netz.

Beschaffung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren 1899 und 1900 wurde so auch 72 Wagen der Gattung C3i in zwei Fertigungslosen von der Fa. MAN aus Nürnberg geliefert.

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1919 mussten im Rahmen der Reparationsleistungen insgesamt 12 Wagen abgegeben werden. Weitere 19 Wagen wurden bis 1942 ausgemustert und überwiegend zu Bahndienstwagen umgebaut. Insgesamt 16 Fahrzeuge gingen infolge von Kriegseinwirkungen verloren und weitere 13 Fahrzeuge wurden als Altschadwagen bis 1951 ausgemustert.

Konstruktive Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Untergestell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rahmen der Wagen bestand komplett aus Eisen und war aus Walzprofilen zusammengenietet. Die äußeren Längsträger hatten eine U-Form mit nach außen weisenden Flanschen. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitshaken nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 612 Millimetern, die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 Millimetern. Die Puffer wurden in den 1930er Jahren durch Hülsenpuffer der Regelbauart ersetzt.

Laufwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wagen hatten genietete Fachwerkachshalter aus Flacheisen mit der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper der bayerischen Form 39 mit 988 mm Durchmesser. Das mittlere Rad war seitlich verschiebbar und ungebremst.

Als Bremsen kamen sowohl Handbremse im geschlossenen Übergang an einem Wagenende als auch Druckluftbremsen des Typs Westinghouse zum Einsatz.

Wagenkasten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wagenkastengerippe bestand aus einem hölzernen Ständerwerk. Es war außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren glatt. Die Wagen besaßen ein Tonnendach ohne Oberlichtaufbau. Sowohl auf der Gang- als auch auf der Abteilseite waren die Wagen mit Doppelfenstern ausgestattet. Mit dem Umbau 1933 wurden die Doppelfenster durch breite Einzelfenster ersetzt.

Der Innenraum hatte insgesamt sechs Abteile mit der 3. Klasse. Die Sitze waren klassentypisch als Holzlatten-Bänke ausgeführt. Die jeweils an den Wagenenden liegenden Abteile konnten durch Schiebetüren gegen den seitlichen Durchgang verschlossen werden. Die Wagen hatten einen Abort, welcher sich an dem der Bremserseite gegenüberliegenden Wagenende befand. Die Übergänge zu benachbarten Wagen waren offen und nur durch Scherengitter gesichert.

Zur Beheizung verfügten die Wagen über eine Dampfheizung. Die Belüftung erfolgte über Dachlüfter bzw. über die versenkbaren Fenster. Die Beleuchtung erfolgte durch Gaslampen. Die zwei Vorratsbehälter hingen in Wagenlängsrichtung mit am Rahmen. Ab den 1930er Jahren erfolgte eine Umrüstung auf elektrische Beleuchtung.

Bemerkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1933 wurden insgesamt 12 Wagen umgebaut und modernisiert (Blatt 169a). Dabei wurden die Doppelfenster durch große Einzelfenster ersetzt und der Toilettenbereich umgebaut. Die Wagen erhielten die Gattungskennung Ci3 Bay 99/33.

Skizzen, Musterblätter, Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wagennummern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche (mit Direktionsangaben)
Fahrwerk / Ausstattung
(siehe jeweilige Legende)
Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. ab
1907
Rep.
(1919)
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DRG
n. Umbau
Ausge-
mustert
letzt.
Heimat-Bf.
Brem-
sen
Bl. Hz. Art u.Anz. Abteile
(Sitze je Klasse)
Mil. Sig-
nal-
hlt.
Bemer-
kung
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
169
1913
Ci


C3i Bay 99


C3i Bay 99
A 1. 2. 3. 4. O M
1899 MAN 60[2] 8 811 40 001 Wür 90 813 Nür 11/1954 Würzburg Pl, Wsbr Gg D 1 48
8 812 X 11/1919
8 814 40 001 Au 90 774 Au xx/193x Lindau
8 815 X 11/1919
8 816 40 002 Au 90 775 Au 07/1951 Lindau Altschadwagen
8 817 40 003 Au 90 776 Au 04/1951 Lindau Altschadwagen
8 819 40 001 Mü 90 811 Nür xx/194x Nürnberg Altschadwagen
8 820 X 11/1919
8 821 40 002 Mü 90 778 Mü xx/1935 München Umgebaut zum BDW
8 822 40 003 Mü 90 779 Mü xx/193x München
8 823 40 004 Mü 90 780 Mü xx/193x München
8 824 40 005 Mü 90 781 Mü xx/193x München Umgebaut zum BDW
8 825 40 006 Mü 90 782 Mü xx/1945 München
8 826 X 11/1919
8 827 40 007 Mü 90 783 Mü xx/1945 München
8 828 40 008 Mü 90 784 Mü xx/193x München
8 829 40 006 Mü 90 785 Mü xx/193x München
8 830 40 010 Mü 90 786 Mü xx/193x München Umbau zum BDW
8 831 40 011 Mü 90 787 Mü xx/193x München Umbau zum BDW
8 832 40 012 Mü 90 788 Mü xx/1945 München
8 834 40 014 Mü 90 790 Mü 11/1935 München Umbau zu BDW
8 835 X 11/1919
8 837 40 016 Mü 90 792 Mü xx/193x München
8 838 40 017 Mü 90 793 Mü xx/193x München Umbau zu BDW
8 839 40 018 Mü 90 794 Mü xx/193x München
8 840 X 11/1919
8 841 40 019 Mü 90 812 Nür xx/1945 Nürnberg
8 842 X 11/1919
8 844 40 021 Mü 90 796 Mü xx/193x München Umbau zu BDW
8 845 40 022 Mü 90 797 Mü xx/193x München Umbau zu BDW
8 846 X 11/1919
8 847 40 023 Mü 90 798 Mü xx/1945 München
8 848 40 024 Mü 90 799 Mü xx/193x München
8 849 40 025 Mü 90 800 Mü xx/193x München
8 850 40 026 Mü 90 801 Mü xx/193x München
8 851 40 001 Reg 90 815 Reg xx/1945 Landshut
8 852 40 001 Nür 90 802 Nür xx/193x Nürnberg Umbau zu BDW
8 853 40 002 Nür 90 803 Nür xx/1945 Nürnberg
8 854 40 003 Nür 90 804 Nür 09/1951 Nürnberg Altschadwagen
8 856 40 005 Nür 90 806 Nür xx/1945 Nürnberg
8 857 40 006 Nür 90 807 Nür 11/1950 Nürnberg Altschadwagen
8 858 40 007 Nür 90 808 Nür xx/1945 Nürnberg
8 859 40 008 Nür 90 809 Nür xx/1953 Frankfurt a/M Altschadwagen
8 860 40 009 Nür 90 810 Nür xx/1945 Nürnberg
8 861 40 010 Nür 91 466 Nür xx/1945 Riga
8 862 40 011 Nür 91 467 Nür 03/1947 Nürnberg Altschadwagen
8 864 40 012 Nür 91 469 Nür xx/1945 Lichtenfels
8 866 40 027 Mü 91 471 Nür 07/1948 Nürnbarg Altschadwagen
8 867 X 11/1919
8 868 40 002 Reg 91 475 Reg 03/1955 Landshut Umbau zu YG
8 869 40 003 Wür 91 472 Nür xx/195x Gemünden
8 870 40 004 Wür 91 473 Nür xx/1945 Würzburg
1900 MAN 9 8 899 40 003 Reg 91 476 Reg 06/1951 Marktredwitz Pl, Wsbr Gg D 1 48 Altschadwagen
8 900 X 11/1919
8 901 40 004 Reg 91 477 Reg 09/1950 Marktredwitz Altschadwagen
8 902 X 11/1919
8 903 40 028 Mü 91 474 Nür 09/1957 Nürnberg
8 904 40 005 Reg 91 478 Reg 01/1950 Landshut Altschadwagen
8 906 40 006 Au 91 462 Au xx/1945 Augsburg
8 907 X 11/1919
8 910 40 009 Au 91 465 Au 01/1953 Ffm. Altschadwagen
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
169
1913
Ci


C3i Bay 99


C3i Bay 99


C3i Bay 99/33
A 1. 2. 3. 4. O M
1899 / 1933 MAN 12 8 818 40 004 Au 90 777 Au 90 777 Au xx/1945 Kempten Pl, Wsbr Gg D 1 48
8 833 40 013 Mü 90 789 Mü 90 789 Mü 12/1955 München Umbau zu BDW
8 836 40 015 Mü 90 791 Mü 90 791 Mü 10/1961 Schwandorf
8 843 40 020 Mü 90 795 Mü 90 795 Mü xx/1945 München
8 847 40 023 Mü 90 798 Mü 90 798 Mü xx/1945 München
8 855 40 004 Nür 90 805 Nür 90 805 Nür 04/1956 Nürnberg Umbau zu YG
8 813 40 002 Wür 90 814 Nür 90 814 Nür 11/1949 München Altschadwqagen
8 863 40 012 Nür 91 468 Nür 91 468 Nür xx/1940 Bamberg
8 865 40 014 Nür 91 470 Nür 91 470 Nür xx/1945 Lichtenfels
8 905 40 005 Au 91 461 Au 91 461 Au xx/1942 Augsburg zum BDW umgebaut
8 908 40 007 Au 91 463 Au 91 463 Au 05/1945 Augsburg zur ÖBB
8 909 40 008 Au 91 464 Au 91 464 Au xx/1942 Augsburg zum BDW umgebaut

Hinweise / Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Höhe über SOK = Höhe über Schienen-Ober-Kante

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Emil Konrad, Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band 2, Seite 12
  2. ursprüngliche Fertigungsmenge, fehlende Nummern siehe Umbau 1933

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alto Wagner: Bayerische Reisezugwagen. 1. Auflage. Kiruba Verlag, Mittelstetten 2015, ISBN 978-3-945631-00-3.
  • Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. 1. Auflage. Franckh’sche Verlagshandlung W. Keller & Co., Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen nach dem Stande vom 31. März 1913.