Charles Houel (Büchsenmacher)

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Charles Houel (* im 17. Jahrhundert in der Normandie, Frankreich; † 1714 in Lübeck) war ein französischer Büchsenmacher.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charles Houel entstammte einer aus Cressy in der Normandie stammenden Hugenotten- und Waffenschmiede-Familie. Er war der Sohn des französischen Büchsenmachers Abraham Houel I. (um 1631–1711) und der jüngere Bruder des Hofrüstmeisters Abraham Houel II.[1]

Der französische Büchsenschmied, der 1703 in Lübeck wirkte,[1] wurde – ähnlich wie sein aus Poitou stammender Glaubensbruder, der Hofuhrmacher Mathurin Brachet – in Celle als „Maître Charles Houel“ in der Liste der Dienerbesoldung für den Hofstaat um das Celler Schloss geführt.[2]

Houel ist 1706 in Celle nachweisbar:[1] In jenem Jahr heiratete er in der Französisch-reformierten Kirche die aus Poitou stammende Kammerfrau der Marquise de la Roche-Giffard, Marie Migault (1678–1723 in Lübeck), Tochter des Schulmeisters und Lehrers Jean Migault (1644–1707). Mit ihr ging Houel nach Lübeck.[3]

In Lübeck war Charles Houel Mitglied der dortigen französisch-reformierten Gemeinde. Von 1707 bis 1710 war er ihr Diakon.[4]

Charles Houel starb 1714 in Lübeck.[1]

Bekannte Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2010 wurden zwei von Houels „filigran gearbeiteten Pistolen“ in der Sonderausstellung „Jagd in der Lüneburger Heide“ im Bomann-Museum gezeigt.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Beuleke: Die Hugenotten in Niedersachsen (= Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens, Bd. 58), Hildesheim: Verlag August Lax, 1960, S. 123[5]

Archivalien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Archivalien von und über Charles Houel finden sich beispielsweise

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Wolfgang Glage: Büchsenmacher und Rustmeister in Hannover - Namen und Daten, in ders.: Die Büchsenmacherkunst in Hannover, Begleitschrift zur Ausstellung im Historischen Museum am Hohen Ufer vom 10. Dezember 1978 bis 21. Januar 1979 in Hannover, Langenhagen: Hartwig Popp KG, S. 25–28; hier: S. 27
  2. a b Andreas Flick: „Der Celler Hof ist ganz verfranzt“ – „Man sieht dort gleichsam keinen Deutschen mehr“ (Memento vom 6. August 2019 im Internet Archive), Artikel auf der Seite der Celleschen Zeitung vom 13. Juni 2010, zuletzt abgerufen am 6. August 2019
  3. Andreas Flick: Von Frankreich nach Celle. Die Flucht der Hugenottenfamilie Migault, in: Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Celle, Gemeindeblatt, 27. Jahrgang, Nummer 2/2013, S. 7–13; als PDF-Dokument (Memento des Originals vom 15. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.reformiert-celle.de von der Seite reformiert-celle.de
  4. Wilhelm Deiss (Hrsg.): Geschichte der evangelisch-reformirten Gemeinde in Lübeck : Zur Feier des 200 jährigen Jubiläums der Gemeinde am 26. August 1866, Lübeck: Ferdinand Grautoff, 1866, S. 273; Digitalisat über Google-Bücher
  5. a b Matthew Glozier: War, religion and service. Huguenot soldiering, 1685 - 1713 (in englischer Sprache), Aldershot [u. a.]: Ashgate, 2007, ISBN 978-0-7546-5444-5; Vorschau über Google-Bücher