Cohors I Augusta Pannoniorum

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Die Cohors I Augusta Pannoniorum [equitata] (deutsch 1. Kohorte die Augusteische der Pannonier [teilberitten]) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Militärdiplome und Inschriften belegt.

Namensbestandteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Augusta: die Augusteische. Die Ehrenbezeichnung bezieht sich auf Augustus.
  • Pannoniorum: der Pannonier. Die Soldaten der Kohorte wurden bei Aufstellung der Einheit aus den verschiedenen Stämmen der Pannonier auf dem Gebiet der römischen Provinz Pannonia rekrutiert.
  • equitata: teilberitten. Die Einheit war ein gemischter Verband aus Infanterie und Kavallerie. Der Zusatz kommt in einer Inschrift vor.[1]

Da es keine Hinweise auf den Namenszusatz milliaria (1000 Mann) gibt, war die Einheit eine Cohors quingenaria equitata. Die Sollstärke der Kohorte lag bei 600 Mann (480 Mann Infanterie und 120 Reiter), bestehend aus 6 Centurien Infanterie mit jeweils 80 Mann sowie 4 Turmae Kavallerie mit jeweils 30 Reitern.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kohorte war in der Provinz Syria stationiert. Sie ist auf Militärdiplomen für die Jahre 88 bis 156/157 n. Chr. aufgeführt.[2][3][4]

Der erste Nachweis der Einheit in der Provinz Syria beruht auf Diplomen, die auf 88 datiert sind. In den Diplomen wird die Kohorte als Teil der Truppen (siehe Römische Streitkräfte in Syria) aufgeführt, die in der Provinz stationiert waren. Weitere Diplome, die auf 91 bis 156/157 datiert sind, belegen die Einheit in derselben Provinz.

Der letzte Nachweis der Kohorte beruht auf einer Inschrift, die auf 186 datiert ist.[1]

Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Standorte der Kohorte sind nicht bekannt.

Angehörige der Kohorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Angehörige der Kohorte sind bekannt:[2]

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Kohorten mit der Bezeichnung Cohors I Pannoniorum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab noch fünf weitere Kohorten mit dieser Bezeichnung, siehe Cohors I Pannoniorum.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jörg Scheuerbrandt: Exercitus. Aufgaben, Organisation und Befehlsstruktur römischer Armeen während der Kaiserzeit. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau 2003/2004 (PDF).
  • John Spaul: Cohors² The evidence for and a short history of the auxiliary infantry units of the Imperial Roman Army, British Archaeological Reports 2000, BAR International Series (Book 841), ISBN 978-1-84171-046-4

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Inschrift mit equitata (AE 1978, 818)
  2. a b John Spaul, Cohors², S. 315–316, 330.
  3. Jörg Scheuerbrandt, Exercitus, S. 172 Tabelle 14 (PDF S. 174).
  4. Militärdiplome der Jahre 88 (Chiron-2006-253, CIL 16, 35), 91 (Chiron-2006-214, Chiron-2006-218, Chiron-2006-255, RMD 4, 214, ZPE-183-234), 93 (ZPE-165-219), 153 (Chiron-2006-267) und 156/157 (CIL 16, 106).